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Alt 10.04.2006, 08:04   #1
Lily P.
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 27


Standard Der Herrscher von Parsia

Kapitel 1: Verrat

Im Weltall gibt es viele Geheimnisse, viele unentdeckte Planeten. Einer davon, weit, weit weg von unserem Planeten gibt es einen Planeten, der der Erde sehr ähnlich ist, Parsia. Wer dort lebt? Tiere, die mehr Menschlichkeit besitzen als so mancher Mensch.
Diese Welt entstand eigentlich wie unsere. Ein großer Knall und schon war sie da. Die Besiedlung allerdings ging aber anders von statten. Durch Zufall hatte sich ein Magier in diese Welt verirrt. Es hieß, er war ein Nachfahre des großen Zauberers Merlin. Und dieser Zauberer hatte eine Verrückte Idee (Er war sowieso nicht mehr ganz bei Sinnen). Er zauberte Pflanzen, die so exotisch und wunderschön waren, wie man sie nur in den tiefsten Regenwäldern findet. Flüsse, so Blau und so kristallklar, ohne jegliche Verschmutzung waren sie so rein, dass man daraus trinken konnte. Ein Tierpaar von jeder Tierart, das es auf der Erde gibt und gab ihnen die Gabe zu sprechen. Dann Zauberte er Wesen aus seiner Welt herbei: Elfen, Drachen und so weiter…
Der Herrscher dieses Planeten ist Alkatrash, ein weißer Löwe. Sein Fell ist weißer als Schnee und er hat leuchtend blaue Augen. Er wurde schon sehr früh König von Parsia. Nachdem seine Eltern auf Mysteriöse Weise verstarben, musste Alkatrash mit gerade mal 6 Monaten die Herrschaft übernehmen. Jeder in Parsia verehrt Alkatrash wie einen Gott. Jeder? Leider nicht jeder. Ausgerechnet der Berater von Alkatrash, Valet, ein schwarzer Panther, so schwarz wie die Nacht und das genaue Gegenteil von Alkatrash, hasst seinen Herrn. Er ist von Neid zerfressen und will seinen König beseitigen, weil er, als er versucht hatte, den kleinen König zu kontrollieren, versagt hatte. Valet hat einen Handlanger, ein Chamäleon, das den König in seinen Plänen ausspioniert. Chamäleons sind ja Meister der Tarnung, so sieht ihn niemand, während er den König ausspioniert. Leider ist Checky etwas unterbelichtet und ein Tollpatsch. Als Checky wieder in dem Geheimlabor von Valet ankam, warf er erst einmal einige Sachen zu Boden, denn leider sieht Checky nicht mehr so gut, trotz seiner jungen Jahre. Dabei vermischte er aus versehen zwei Substanzen miteinander, die eigentlich nicht zusammengehörten und BOOM! Verrauchten schwarze Rauchwolken das Geheimlabor von Valet.
„Du Idiot! Pass doch auf, wo du hinläufst, du Blindschleiche!“, schimpfte Valet, als er die Bescherung sah, denn er war gerade vom König gekommen.
„Entschuldigt, Eure Eminenz.“, stotterte Checky schüchtern.
„Du hast den Vergiftungstrank für den König ruiniert! Sag mir, Check, wie soll ich jemals Herrscher von Parsia werden, wenn du alles kaputt machst! Verschwinde!“
Checky machte sich demütig aus dem Staub.
Verdammt! Sagte Valet zu sich selbst, Dieser Trottel! Jetzt muss ich mir etwas anderes überlegen.
Valet ließ seinen Blick über seine Regale schweifen, die mit kleinen Fläschchen mit grüner Flüssigkeit gefüllt waren, ein ekelhaftes Giftgrün hatten diese Flüssigkeiten. „Mmh… Das wäre auch nicht schlecht, aber wie werde ich ihn los, wenn ich ihn betäubt habe?“,
sagte Valet und dachte nach. Da kam ihm die ideale Lösung: „Genau! Ich stecke ihn in ein Raumschiff und schicke ihn einfach in ein anderes Universum! Ha, ha! Das ist genial! So werde ich ihn los!“
Alkatrash vertraute seinem Diener und Berater blind. Das wurde ihm noch zum Verhängnis.
Aber er vertraute ihm nicht so sehr, dass er ihm die Staatsgeschäfte überließ, obwohl Valet anfangs förmlich darum bettelte. Als das Abendessen serviert wurde, mischte Valet ganz unauffällig den Betäubungstrank in das Essen. Alkatrash ahnte davon nichts, und wurde schon beim ersten bissen ohnmächtig. Sofort ließ Valet Leute kommen, die ihn wegschleppten. Alkatrash wurde in eine Raumkapsel verfrachtet und dann wurde die Kapsel weggeschickt. Und wie das Schicksal es wollte, landete Alkatrash auf der Erde. Und das mit einem großen Knall. Ein riesiger Krater erzeugte Alkatrash’s Kapsel. Alkatrash fand sich in einem Wald wieder. Zuerst dachte er, er wäre noch in Parsia, doch als er sah, dass keines der Tiere sprechen konnte, wusste er, das konnte unmöglich Parsia sein. Seine erste Nacht verbrachte Alkatrash in dem Wald, der sich in der Nähe von London befand. Doch am nächsten Morgen wurde er unsanft aus den Träumen gerissen. Denn Jäger waren im Wald. Sie suchten Alkatrash, er wusste es nur nicht. Denn gestern hatte ihn jemand gesehen und sofort Hilfe angefordert. Er wusste ja nicht, dass auf der Erde freilaufende Löwen als gefährlich eingestuft werden. Nanu? Sie jagen mich? Habe ich unrechtes getan? Aber wenn ich zu ihnen spreche, erschrecken sie vielleicht. Vielleicht sollte ich mich fangen lassen, dann treffe ich vielleicht jemanden an, der mir helfen kann. Sagte Alkatrash sich und wollte trotz allem seinen Spaß haben. Also jagte erstmal einige Zeit durch den Wald, um die Menschen etwas in die Irre zu führen, bis plötzlich einer der Menschen einen Betäubungspfeil abschoss und Alkatrash schlafend zu Boden sank.
Einige Zeit später fand er sich in einem Käfig wieder, Und musste vorerst dort bleiben. Alkatrash hoffte, dass er bald wieder Frei kommen würde, um für Ordnung in seinem Reich zu sorgen.
Denn, so dachte er sich, wird Valet nicht dauerhaft die Regentschaft über Parsia übernehmen können, da er zu wenig Erfahrung hat in diesem Bereich. Außerdem befürchte ich, dass er mein Verschwinden ausnutzt, um in Parsia einiges zu verändern. Hoffendlich ist er nicht dafür verantwortlich, dass ich hier bin…

Kapitel 2: Lily
Nun wollen wir aber zu der Zukünftigen Heldin der Geschichte wechseln. Sie lebt in einem Haus mitten in der Londoner Innenstadt. Sie ist 16 Jahre alt und ihr Name ist Lily. Sie heißt deshalb Lily, weil Ihre Eltern aus Frankreich stammen und das Symbol Frankreichs ist eine Lilie, in Französisch Lys, in Englisch heißt Lilie Lily. Da Lily in London Geboren wurde, wurde sie Lily genannt.
Ihre Familie möchte, dass Lily ihre Wurzeln nicht vergisst, denn sie sind über und über stolz auf ihr Heimatland. Deshalb bekam sie zu ihrem Geburtstag eine Brosche in dieser Form.
Lily war wenig davon begeistert, denn sie fühlte sich ganz und gar wie eine Engländerin, und das ganze Vive la France Getue ging ihr gewaltig auf die Nerven. Lily hatte es wirklich nicht einfach, denn kaum wenn sie nach hause kommt, wird sie von Frankreich bombardiert, denn in jedem Zimmer hängen Fahnen von Frankreich und Bilder von den Sehenswürdigkeiten dort. Außerdem ist es in ihrem Haus streng verboten, englisch zu sprechen, nur französisch! Das allerdings nur, wenn ihre Großeltern zu Besuch kommen.
Ihre Großeltern nennen sie sogar Fleur de lys, was echt den Boden sprengt, vor allem für Lily. Doch Lily hat gerade einen dieser Monatlichen Besuche gerade hinter sich und ging zum Zoo. Denn der Zoo war ihr Lieblingsort in London. Wann immer sie konnte ging sie dorthin, um ihre Lieblingstiere zu bewundern, die Löwen.
Als sie an deren Gehege ankam, bemerkte sie direkt den weißen Löwen, der sich allein in eine Ecke des Geheges zurückgezogen hatte.
„Nanu? Seit wann hat der Londoner Zoo weiße Löwen?“, wunderte Lily sich.
Lily ging an die Stelle, an der der weiße Löwe lag und etwas näher an das Trennglas heran, denn der Löwe hatte seinen Kopf an das Glas gelehnt. Es schien, als würde er schlafen.
„Wo kommst du denn so plötzlich her? Du sitzt ganz alleine hier, willst du mit deinen Artgenossen nichts zu tun haben?“, fragte Lily.
Alkatrash öffnete die Augen und sein blick fiel auf die Brosche, die Lily an ihrer Jacke trug. Und er erinnerte sich an einen Satz, den er von seiner Mutter kennt:
Wenn du dich verirrst, und du keinen Ausweg siehst,
halte dich an die Lilie, sie bringt dich zurück, zu denen, die du liebst.
Alkatrash schaute Lily verwirrt an. Er wusste, er hatte die Person gefunden, die ihm helfen konnte.
Das ist sie? Ich hatte einen Mann erwartet, einen Knaben vielleicht noch, aber ein Weibsbild? Dachte Alkatrash.
Plötzlich klingelte Lily’s Handy.
Lily ging dran. Ihre Mutter rief sie an.
„Bonjour, ma chéri. Wo bist du?“, fragte Lilys Mutter.
„En la zoo Maman. Was ist?“, fragte Lily
„Komm sofort nach Hause! Was fällt dir ein, einfach zu verschwinden, ohne deine Arbeiten zu erledigen! Du kommst jetzt sofort nach Hause! Wenn deine Großeltern hören würden wie unzuverlässig du bist…“
Lily wurde die ganze Schelte ihrer Mutter zu viel und so legte sie einfach auf.
Ach, dachte Lily, warum muss das mir passieren? Das Auf dem Weg zum Ausgang des Zoos traf sie auf einen Jungen Pfleger, der sie ansprach: „Entschuldigung, ich habe dich häufiger hier gesehen und wollte dich etwas fragen.“
„Was denn?“, fragte Lily.
„Du magst wohl Löwen sehr.“
„Oh, ja. Seit ich denken kann! Es ist nur schade, dass man nicht näher an sie herankommt… Ich hatte schon nachgefragt, doch es ist nicht gestattet.“
„Aha, Komm heute Abend, um 9 Uhr an das Haupttor.“
„Aber was soll ich denn da? Dann ist ja der Zoo geschlossen.“
„Ich weiß. Komm trotzdem, dann wartet eine Überraschung auf dich.“
Lily verstand das ganze nicht richtig, doch sie dachte sich: Schaden kann’s ja nicht.
„Okay, bis heute Abend, und danke!“, sagte Lily. Der Pfleger winkte zum Abschied und Lily ging.

Kapitel 3: Alkatrash

Gut gelaunt ging Lily nach Hause. Doch das mit ihrer guten Laune änderte sich schnell, als ihre Mutter ihr eine heftige Standpauke hielt.
Lily verdrehte die Augen.
„Verdreh mir ja nicht die Augen, Junge Dame! Du gehst jetzt auf dein Zimmer und räumst es auf. Ich möchte kein Staubkorn mehr sehen und nichts mehr auf dem Boden liegen sehen, klar?!“
Lily ging genervt in ihr Zimmer. Sie hatte überhaupt keinen Bock, Ihr Zimmer aufzuräumen. Doch ihr blieb nichts anderes übrig. Lily kam ganz schön ins schwitzen, denn es war gerade Sommer und sehr heiß. Doch Lilys Mutter schien das egal zu sein. Ihr Vater ist eigentlich immer viel sanfter zu Lily. Doch er ist Politiker und hat nut selten Zeit für sie. Also musste Lily alleine mit ihrer Mutter fertig werden. Ihr ganzer Tag wäre ruiniert gewesen, wäre da nicht die Überraschung, die der Pfleger ihr versprochen hatte. Da ihre Mutter die Angewohnheit hatte, früh schlafen zu gehen, konnte sich Lily um 9 Uhr unbemerkt aus dem Haus schleichen. Mit ihrem Rucksack auf dem Rücken ging sie zum Zoo. In ihrem Rucksack hat sich aber unbemerkt jemand versteckt, ihr Kaninchen. Sie hat es Tavan getauft. Ihr Kaninchen ist hellbraun und es sieht so aus, als hätte es eine dunkelbraune Mähne. Tavan ist ein sehr dickköpfiges Kaninchen. Es denkt, dass es sich mit jedem anlegen kann. Gerade wegen seiner enormen Stärke, kann er es einfach nicht lassen, die Hauskatze zu ärgern.
Dabei hat er sich schon so manche Verletzungen davon getragen.
Wie verabredet wartete Lily vor dem Haupttor. Kurze Zeit später erschien der Pfleger und öffnete lautlos eine kleine Tür, die sich rechts vom Haupttor befand. Diese Tür war eigentlich nur für das Personal gedacht.
„Wissen Sie eigentlich, dass Sie großen Ärger bekommen können?“, fragte Lily
„Jepp, keine Sorge, wenn du schweigsam bist, wird nichts passieren. Übrigens, du kannst du zu mir sagen. Ich bin Jim.“, sagte der Pfleger.
„Ich bin Lily.“
„Was für ein Zufall, dann heißt du ja praktisch wie deine Brosche.“
„Ja, ja, das habe ich der Vive la France Besessenheit meiner Eltern zu verdanken. Nur weil sie aus Frankreich kommen, muss ich mir Tag für Tag dieses Grauen antun.“
„Komm mit!“
Jim führte Lily in das Innengehege der Löwen, allerdings hatte er Lily zuvor die Augen verbunden, damit sie nicht mitbekam, wohin er sie brachte.
„Wohin führst du mich, Jim?“, fragte Lily.
„Überraschung!“ Mit diesen Worten befreit er Lily von der Augenbinde und vor ihr stand Alkatrash, der weiße Löwe.
Lily erstarrte vor Schreck, weil sie damit nicht gerechnet hatte.
Ein Löwenjunges, okay, aber ein ausgewachsener Löwe?
„Was? Aber warum denn ein ausgewachsener Löwe? Ich hatte mit einem Löwenjungen gerechnet. Kriegst du denn keinen Ärger? “, sagte Lily
„Wenn’s unter uns bleibt. “, sagte Jim
„Oh, doch, es ist nur… Was soll ich jetzt machen?“
„Was du möchtest. Du wolltest doch deinen Lieblingstieren näher kommen. Bitte:“
„Aber..“
„Sei nicht so schüchtern. Er ist der Friedlichste Löwe, den wir haben, er tut dir nichts… Oh, das ist ja gar nicht der richtige!“ dachte er. Doch ehe er etwas sagen konnte, streichelte sie dem Löwen über seine schneeweiße Mähne. Plötzlich hörte sie eine seltsame Stimme, die zu ihr sprach.
„Du, die du die Lilie trägst, du bist auserwählt worden, mir zu helfen.“, das war Alkatrash, der mit seinen Gedanken zu ihr sprach.
Lily verstand gar nichts mehr, sie schaute sich um und fragte Jim: „Warst du das?“
„Was?“, fragte Jim
„Hast du nichts gesagt?“
„Nein, was ist los? Du wirkst irgendwie geistesabwesend.“
Da begann Alkatrash, deutlich für beide hörbar, richtig zu sprechen: „Das war ich.“
Lily und Jim, die zuerst sich verdutzt ansahen, starrten nun erschreckt den weißen Löwen an, der gelassen vor ihnen saß und mit dem Schwanz wedelte wie ein Hund, als wäre es völlig normal, dass Tiere sprechen können.
Lily schrie auf und wich zurück und Jim stolperte vor schreck rückwärts zu Boden.
„Was um alles in der Welt ist hier los?“, fragte Jim.
„Ich werde es euch erklären, Wenn ich mich auf eure Verschwiegenheit verlassen kann. Denn wie mir scheint, ist eure Welt anders als die meine.“, sagte Alkatrash.
„Anders als die meine. Was für eine Aussprache! Na gut, auf meine Verschwiegenheit kannst du dich verlassen. Also, wie kommt es, dass du reden kannst wie wir?“, sagte Lily.
„Auf meine auch.“
„Ich stamme aus einer anderen Welt. Mein Land heißt Parsia und ich bin der Herrscher dieses Landes. In meiner Welt können alle Tiere sprechen.“
„Is nicht wahr!“, rief Lily aus.
„Doch. Ich kam in einer Raumkapsel her, nachdem ein Attentat auf mich verübt wurde. Ich weiß nur nicht von wem.“ fuhr Alkatrash fort.
„Ein Attentat? Na ja, als König hat man viele Feinde. Und was wollt Ihr jetzt machen?“
„Das weiß ich nicht. Meine Mutter sagte mir einst, wenn ich mich verirre, auf welche Art auch immer und egal wohin, ich sollte mich an die Lilie richten. Sie würde mich zurückbringen.“
Jim starrte Lily an.
„Was?“, fragte Lily.
Jim schaute sie erwartungsvoll an.
„Oh, nein. Nein, nein. Nicht mit mir! Ich kenne dieses Parsia nicht! Warum sollte ich mich dafür aufopfern?“
„Weil es deine Pflicht ist.“, fragte Alkatrash.
„Wer sagt das?“
„Vielleicht war es eine Prophezeiung.“
„Sehr lustig, ich soll also mein Leben in Gefahr bringen, nur weil mal irgendein alter Mann sich irgendetwas zusammengesponnen oder –geträumt hat? Wer weiß, wer das war, der dich loswerden wollte. Wenn du wieder auftauchst, wird er bestimmt versuchen, dich endgültig loszuwerden. Und dann macht er auch bestimmt vor mir nicht halt.“
„Dieses Risiko muss eingegangen werden. Denn ich könnte mir vorstellen, dass der Attentäter mit Parsia nicht genug haben wird. Wenn er erst von deiner Welt erfährt, wird er bestimmt auch deine Welt erobern wollen.“
Lily wusste nicht was sie tun sollte. Sie stand da und starrte Alkatrash an. Sie konnte nicht anders. Sie musste einfach zustimmen. Doch die wichtigste aller Fragen stellte Jim: „Und wie willst du zurückkommen?“
„Es heißt, die Lilie führt mich Heim“, erklärte Alkatrash.
„Hach immer ich! Ich habe doch keine Ahnung, was ich machen soll.“
Plötzlich Murmelte Alkatrash etwas in einer fremden Sprache:
„Nori wakti illil Aisrap!“ („Lilie führe mich nach Parsia!“ (Parsianer drehen die Worte um in ihrer Sprache)).
Da leuchtete Lilys Brosche. Plötzlich flogen sie durch einen Lichttunnel. Der Flug erinnerte an eine Achterbahnfahrt und im nächsten Moment fanden sich Lily, Jim und Alkatrash in einer totalen Einöde wieder.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2006, 08:05   #2
Lily P.
 
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Standard Der Herrscher von Parsia Teil2

Kapitel 3: In Parsia

Jetzt standen die drei da und wussten nicht, was sie als nächstes tun sollten. Die Sonne brannte vom Himmel, wie sie es nur in der Wüste tut. Sie waren auch in einer. Eine endlose Wüste, nichts als Sand weit und breit.
Während Lily und Jim ratlos dastanden schien Alkatrash genau zu wissen, wo sie waren:
„Wir sind in Monturia, der flammenden Wüste.“
„Wüste? Na großartig. Aber wieso flammenden Wüste?“, fragte Lily
„Deshalb.“
Plötzlich schossen Feuerfontänen aus dem Boden. Unter dem Wüstensand befanden sich stellenweise Vulkane.
„Na toll. Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte Lily
„Es wäre besser, wenn wir einen Drachen hätten, der uns tragen kann. Zu Fuß ist es sehr gefährlich. Normalerweise ist die Monturia Wüste die Heimat der Drachen. Aber ich kann keinen sehen.“, sagte Alkatrash besorgt.
„Drachen? D-R-A-C-H-E-N? Diese Fabelwesen mit Schlangenkörper und Fledermausflügeln?“, fragte Jim
„Natürlich, was denn sonst? Tja, wir werden wohl zu fuß gehen müssen. Aber seid vorsichtig.“
Sie gingen ein paar Kilometer. Die Sonne brannte vom Himmel und Lily und Jim schwitzten sich zu Tode. Nur Alkatrash schien die Sonne nichts auszumachen. Das wunderte Lily sehr: „Ich wünschte ich wäre so gelassen wie er. Einfach so durch die Sonne zu spazieren, ohne zu schwitzen.“
„Löwen leben in der Savanne. Dort ist es mindestens genauso warm wie hier.“, sagte Jim.
Plötzlich hörten sie ein seltsames Geräusch.
„Was ist das?“, fragte Jim.
„Hört sich an wie ein Schluchzen.“, sagte Lily und eilte voran, in die Richtung, aus der sie das Geräusch vernahmen.
Hinter einem großen Vulkan lag ein Schuppentier zusammengerollt und weinte. Lily erkannte es zuerst nicht wirklich, bis sie das Schuppentier streichelte und es seinen verweinten Kopf hob.
Es hatte einen ziemlich großen Körper, mindestens 3 Meter groß und seine Haut war Rotbraun gefärbt, wobei die Schuppen in Sonnenlicht rot schimmerten. Die Flügel hatten eine Spannweite von mindestens 5 Meter und waren dunkelrot und erinnerten an Fledermausflügel. Der Kopf erinnerte an den eines Dinosauriers. Mit seinen Großen, traurigen Kulleraugen schaute der Drache, der noch ein Jungtier war und augenscheinlich weiblich, Lily an.
„Och, ist der nicht süß?“, fragte Lily.
„Das ist ja ein echter Drache!“, rief Jim.
Alkatrash ging zu dem Drachen und fragte: „Warum denn so traurig, Schwester?“
„Alle Drachen sind weg“, schluchzte der Drache, „Sie haben mich alleine gelassen.“
Lily streichelte das Drachenmädchen: „Ich glaube nicht, dass sie dich alleine gelassen haben. Vielleicht ist etwas Schlimmes passiert und deine Eltern haben dich versteckt, um dich zu beschützen.“
„Wie ist dein Name, Schwester?“, fragte Alkatrash.
„Mein Name ist Dracy.“
„Nun denn, Schwester Dracy, kannst du uns sicher durch die Flammende Wüste führen?“
„Natürlich! Niemand kennt sich hier besser aus als ich!
Darf ich bitten, aufzusteigen?“
Jim und Lily stiegen auf Dracys Rücken und der Drache hob ab. Alkatrash passte leider nicht mehr auf Dracys Rücken, er musste mit ihren Klauen vorlieb nehmen. So flog das Drachenmädchen mit Lily und Jim auf dem Rücken und Alkatrash in den Klauen über die Wüste. Doch dieser Ritt erweiste sich als sehr gefährlich, denn die Feuerfontänen aus den Vulkanen schossen bis zu ihnen hinauf. Denn Dracy hatte ein kleines Problem, Höhenangst. Sie konnte nicht so hoch fliegen, dann wäre sie mit ihrer Besatzung abgestürzt. Als Dracy ihrer Besatzung das erklärte lachte Jim laut: „Ha, ha! Ein Drache, der Höhenangst hat! Du bist ja eine Schande für alle fliegenden Lebewesen!“
Lily fand das gar nicht komisch: „Hör auf zu lachen Jim, das ist ja unausstehlich! Ich habe auch Höhenangst, na und?“
Immer wieder schossen die Fontänen an ihnen vorbei. Ein Paar mal sogar knapp an Lily und Jim vorbei.
Plötzlich war aus Lilys Rucksack eine Stimme zu hören: „Was ist das denn für ein Geschaukle? Kann man hier nicht mal in ruhe schlafen?“
Lily drehte sich um. Da sah sie, wie ein braunes Pelzknäul aus ihrem Rucksack hervorschaute.
„Tavan?! Was machst du hier? Und überhaupt, wieso kannst du sprechen?“, fragte Lily erschreckt.
„Das konnte ich schon immer. Du hast mich allerdings nie verstanden.“
„Alle Tiere, die Parsia betreten, erhalten die Gabe, mit den Menschen zu sprechen.“, sagte Alkatrash.
Bei dem hin und her Geschaukle verlor Jim den Halt und fiel von Dracys Rücken.
„Jim! Warte Dracy! Wir müssen umkehren!“, rief Lily.
„Das geht nicht. Das ist zu gefährlich!“, rief Alkatrash.
„Ich lasse Jim hier nicht allein zurück! Immerhin wäret Ihr ohne ihn gar nicht hier!“
Dracy tat, was das Beste war und landete, damit die beiden Streithähne sich am Boden weiter streiten konnten.
„Es geht um die Rettung von Parsia!“, sagte Alkatrash zornig.
„Dafür willst du Menschenleben opfern?“, fragte Lily
„Wenn es sein muss…“
„Wäret Ihr ein guter König würdet Ihr das nicht tun!“
„Ich bin ein guter König!“, brüllte Alkatrash.
„Scheint mir aber nicht so, sonst würdet Ihr ihn hier nicht zurücklassen wollen! Tut was Ihr wollt, aber ich suche nach Jim!“
Lily drehte um und ging.
„Eure Majestät…“, sagte Dracy.
„Was?!“, brüllte Alkatrash aufgewühlt.
„Ihr-Ihr wollt sie doch nicht alleine gehen lassen, oder?“, stotterte Dracy ängstlich, denn sie hatte ein Babyhaftes Wesen und hatte sich vor Alkatrash’s Wutausbruch erschreckt.
Alkatrash erinnerte sich an Dracys sensibles Wesen und entschuldigte sich: „Du hast recht. Komm Schwester, folgen wir ihr.“
So folgten sie Lily. Doch Lily sprach kein Wort mehr mit Alkatrash.
Sie wanderten endlos durch die Wüste. Nach einiger Zeit Suchten sie nach Wasser, denn Lily hatte kein Proviant für diese Spontane Reise mitnehmen können.

Kapitel 4: Unter dem Meer…

Lily, Alkatrash, Tavan und Dracy hatten die Wüste hinter sich gelassen und waren nun an einem Strand, und vor ihnen erstreckte sich das weite Meer. Dieses Meer war Blauer als jedes Meer, das wir aus unserer Welt kennen und hier und da ragten Felsen aus dem Wasser
„Das ist das Meer Azur. Dies ist der Lebensraum der Meerjungfrauen.“, sagte Alkatrash
„Müssen wir es überqueren?“, fragte Dracy
„Ja. Aber zuerst müssen wir das Azur Seegras finden. Dieses Mal werden wir aus eigener Kraft weiterreisen. Dracy, du kannst uns jetzt verlassen, wenn du lieber deine Freunde suchen möchtest.“ „Nein, ich bleibe bei Euch. Seit vielen Generationen haben sich die Drachen dem König verschrieben. Ich werde sogar für Euch in den Tod gehen, wenn’s sein muss. Eure Majestät.“, entschlossen und verbeugte sich.
„Woher weißt du denn dass er König ist? Er hat nichts gesagt.“ Sagte Lily.
„Seine Königliche Hoheit Alkatrash ist der erste und einzige weiße Löwe von Parsia. Daher wusste ich es.“, sagte Dracy. „Und er ist sehr alt.“, flüsterte Dracy Lily zu.
„Du bist ja ziemlich mutig, trotz deiner Höhenangst.“, sagte Lily.
„Danke!“
„Aber wie alt ist er denn?“, flüsterte Lily Dracy zu.
„Er war das erstgeborene Löwenbaby dieser Welt.“
„Und wie alt ist diese Welt?“
„Ach…So an die 5000 Jahre?“
Alkatrash war in der Zwischenzeit weggegangen um nach dem Azur Seegras zu suchen. Er traf auf eine Meerjungfrau, die auf einem Felsen in der Brandung saß. Eine Wunderschöne Junge Frau bildete ihre obere hälfte. Sie hatte langes, blaues Haar. So blau wie das Meer. Ihre untere Hälfte (Von der Hüfte abwärts), allerdings bestand aus einem rosa Fischschwanz. Sie kämmte sich gerade ihr Haar, als sie den weißen Löwen an sich vorübergehen sah. Sofort hörte sie auf ihr Haar zu kämmen und verneigte sich:
„Eure Hoheit, was macht Ihr denn hier draußen, so weit weg von Eurem wunderschönen Schloss?“
„Ich bin auf der Durchreise. Kannst du mir vielleicht helfen, Schwester?“
„Natürlich, Eure Hoheit, sehr gerne.“
„Ich suche das Azur Seegras. Weißt du, wo es ist?“
„Hier am Strand werdet Ihr das wohl kaum finden. Das findet Ihr nur unter Wasser. Wartet hier, ich hole es euch.“
Die Meerjungfrau tauchte unter.
In dem Moment kamen Lily und Dracy zu Alkatrash.
„Habt Ihr es gefunden?“, fragte Dracy.
„Ja. Es wird gerade besorgt.“, sagte Alkatrash.
Dracy schaute in Wasser. Dabei hielt sie ihren Kopf so nah an das Wasser, dass Dracy fürchterlich erschreckte, als die Meerjungfrau ganz plötzlich wieder auftauchte, und zwar genau an der Stelle, an der Dracy gerade ins Wasser starrte. Vor Schreck stieß Dracy eine Flamme aus Ihren Nüstern aus.
„Na Gott sei dank ist hier soviel Wasser.“, sagte Lily und lachte.
„Du hast mich zu Tode erschreckt!“ sagte Dracy zu der Meerjungfrau.
„Frag mich erst.“, sagte die Meerjungfrau, „Ihr seid also in Begleitung dieser… Na ja…“, sie starrte Lily an, „Etwas seltsamen Kreaturen?“
„Wir sind nicht seltsam!“, meckerte Lily empört.
„Hier ist es.“, Die Meerjungfrau reichte Alkatrash das Seegras, „Ich bin übrigens Bianka.“
„Das sind Lily und Dracy. Könnte ich dich noch um einen Dienst bitten?“, fragte Alkatrash.
„Welchen denn?“
„Kannst du uns zum Meereskönig bringen?“
„Oh, zu meinem Vater? Na klar. Esst das Seegras und Folgt mir!“
„Können wir damit unter Wasser atmen?“, fragte Lily.
„Nicht nur das. Auch exzellent schwimmen, das will ich meinen! Selbst die, die Nichtschwimmer sind.“, sagte Bianka.
Nachdem sie das nicht gerade appetitliche Seegras verdrückt hatten, sprangen sie ins Wasser und folgten der Meerjungfrau Bianka durch das Meer. Lily war begeistert von den Prächtigen, hellen Farben und den vielen farbenprächtigen Fischen, die an ihnen vorbeischwammen.
Dabei war Lily immer noch beleidigt. Bianka dachte, es wäre wegen ihrer Bemerkung und sagte: „Es tut mir leid, wenn ich dich beleidigt habe. Du solltest besser wieder ein glückliches Gesicht machen. Mein Vater mag keine Miesmuscheln, und auch nicht welche, die so gelaunt sind.“
„Komm schon, Lily. Mach endlich deinen Frieden mit Alkatrash. Er wollte bestimmt nicht selbstsüchtig wirken. Er macht sich halt Sorgen um sein Land.“
„Trotzdem hätte er nicht einmal im Traum daran denken dürfen, dass er einfach jemanden. Einfach so seinem Schicksal überlässt.“
Alkatrash schwamm an Lily vorbei, und sagte:

„Alkatrash, was wollt Ihr denn beim Meereskönig?“, fragte Lily.
„Er kann uns sagen, was in der Zwischenzeit geschehen ist.“, sagte Alkatrash.
Hinter einer riesigen, rosa Koralle tauchte auf einmal ein riesiger Palast auf. Seine spitzen Türme reichten fast bis zur Wasseroberfläche. Der Palast war in einem wunderschönen Meerblau gehalten.
Als sie der Meereskönig empfing, musste sich Bianka erst einmal eine heftige Standpauke von ihrem Vater anhören.
„Bianka… Du warst ja schon wieder an der Oberfläche! Du weißt doch ganz genau, dass es zu gefährlich geworden ist, seit Valet die Macht an sich gerissen hat! Und wenn Alkatrash nicht wiederkommt, dann…“, gerade hatte der Meereskönig Alkatrash bemerkt, und verbeugte sich vor ihm, „Oh, Ihr seid wieder da? Wir sind gerettet!“
„Was ist geschehen?“, fragte Alkatrash.
„Eine Schreckensherrschaft, Euer Gnaden, eine Schreckensherrschaft! Seit Valet sich als König auf den Thron schwang, lasst er jeden abschlachten, der seine neuen Reformen und Gesetzte nicht billigt. Ich hörte, dass die Drachen besonders heftigen widerstand leisteten, und jetzt sind sie ausgerottet.“
„Noch nicht “, sagte Lily, „Wir haben einen bei uns!“
„Oh, du musst Dracy sein. Ich habe deinen Vater sehr geschätzt.“
„Das ganze muss beendet werden!“, sagte Alkatrash zornig.
„Tja, und wie?“, fragte Lily.
„Die Königliche Stadt zu betreten ist reiner Selbstmord! Ich hörte, dass sie ganz und gar von Valet´s Rittern abgeriegelt sein soll. Und jeder weiß inzwischen, dass er es war, der Euch fortgeschickt hat. Er wird Euch und Euer Gefolge sicher abschlachten lassen, bevor Ihr auch nur in die nähe der Stadt kommt. Ich weiß nicht, ob sie euch hilfreich sein werden, im Kampf gegen Valet´s Machenschaften, doch beschützen werden sie euch allemal!“
Der Meereskönig winkte einen Diener herbei. Er trug Waffen bei sich. Ein Schwert, einen Bogen und eine kleine Flasche. Hinter dem Diener folgten weitere, die eine riesige Schutzrüstung herbeischleppten. Die war für Dracy bestimmt, denn die vielen Diener legten sie ihr gleich an. Währenddessen überreichte der Meereskönig Lily die Waffen und die Flasche:
„Wenn du daran glaubst, trifft der Pfeil immer ins Ziel. Und dieses Schwert ist aus dem widerstandsfähigsten Material von Parsia geschmiedet worden, es wird nie beschädigt werden. Und letztendlich das Fläschchen. Darin ist ein Heilelixier enthalten, dass jede Verletzung heilt.“
„Dankeschön.“
„So, damit müsstet ihr gut ausgerüstet sein. Viel glück, ihr glorreichen drei!“
Damit verließen die drei den König und Bianka führte sie auf die andere Seite des Meeres an Land.

Kapitel 5: Ein weiterer Verräter

Wollen wir nun zurück zu Jim kommen. Der Leser wird sich erinnern, dass wir Jim in der flammenden Wüste zurückgelassen haben. Jim lag eine Weile bewusstlos am Boden. Er wusste nicht genau was Passiert war. Als er aus seiner Ohnmacht erwachte, sah er ein ziemlich seltsames Wesen vor seinem Gesicht. Es war Giftgrün und hatte zwei Glupschaugen, die in verschiedene Richtungen schauen konnten.
Jim erschreckte sich furchtbar und schrie wie am spieß, das grüne Reptil tat es ihm nach. Als Jim sich beruhigt hatte, erkannte er das Tier.
„Ein Chamäleon?“, wunderte Jim sich.
„Hey, hey, hey! Was bist du denn für ein komisches Tier?“, fragte das Chamäleon.
„Du tust ja gerade so, als hättest du noch nie einen Menschen gesehen!“
„Menschen? Nö, noch nie davon gehört. Bist du so was wie ein haarloser Affe?“
„So könnte man’s auch sagen.“
„Wo kommst du denn her?“
„Nicht von hier, soviel steht fest. Ich kam nur durch Zufall her. Ich würde am liebsten wieder nach Hause, glaub mir!“
Interessant, dachte Checky sich, der muss zu den Eindringlingen gehören, die mein großer genialer Meister Valet geortet hat. Bestimmt weiß Valet am besten, was wir mit ihm machen.
„Ich kenne jemanden, der dir helfen kann.“, sagte Checky.
„Wirklich?“, fragte Jim.
„Komm mit, ich bringe dich zu ihm.“
So folgte Jim dem Chamäleon Checky zu seinem Herrn Valet, ohne zu wissen, dass er fast schon mittendrin war, in Valets finsteren Machenschaften.
Der harte Weg durch die Flammende Wüste zehrte an Jims Kräften.
Er wollte schon fast umkehren, denn fas nervige Chamäleon, das ihn begleitete, kommandierte ihn die ganze Zeit herum. Wir können uns denken, dass Checky jetzt seine Eigenverantwortlichkeit ausnutzt, doch wäre der Leser in Jims Situation, hätte er bestimmt auch das verflixte Chamäleon am liebsten zum Mond geschossen.
Nach stundenlangem Marsch gelangten sie in die Königliche Stadt.
Die Königliche Stadt war von hohen Mauern umgeben, die kein Eindringling je überwinden hätte können, ohne abgeschossen zu werden.
Checky klopfte an die Mauer und ein Guckloch öffnete sich. Auf der anderen Seite der Mauer war anscheinend ein Soldat, denn er sagte nur: „Parole?“
„Valet ist Herrscher der Welt!“, sagte Checky begeistert.
„Kommt rein.“
Der Soldat öffnete eine Tür in der Mauer. Checky ging durch, doch als der Soldat (Der Soldat war ein Minotaurus, ein Fabelwesen, halb Mensch, halb Stier.) Jim sah, stürzte er auf Jim zu und hielt ihm die Klinge seiner Axt an die Kehle.
„Nein, nein! Er ist ein Günstling von Valet.“, sagte Checky,
„Ach so…“, sagte der Soldat und ließ von Jim ab.
Die beiden wurden vom Minotaurus persönlich zu Valet begleitet.
Als Jim in des Schlosses Thronsaal stand, bedeutete Checky ihm, nieder zu kniehen. Valet, der Schwarze Panther, trat würdevoll in den Thronsaal, als ob er der Herrscher des Universums wäre. Er blieb vor Jim stehen und musterte ihn ganz genau mit seinen Giftgrünen Augen. „Wer oder was hast du denn jetzt wieder angeschleppt?“, fragte Valet vorwurfvoll.
„D- das i-ist einer der Fremden, die Eure Hoheit geortet hat. Der Rest ist auf einem Drachen davongeflogen. Ich meine auch Alkatrash gesehen zu haben.“, stotterte Checky ängstlich.
„Du Idiot! Du siehst Alkatrash, und bringst ihn mit?!“, Valet deutete auf Jim. „Was soll ich denn mit diesem haarlosen Affen?!“, schrie Valet Checky an.
„Sie waren zu schnell weg.“
„Sie waren wahrscheinlich schon längst in Azur und der Meereskönig hat bestimmt gesungen! Wahrscheinlich sind sie schon auf dem Weg hierher!“
„Eure Eminenz, Euch droht keine Gefahr. Denn Alkatrash war nur in Begleitung einer, wie mir schien, weiblichen Form von ihm“, Checky deutete auf Jim, der immer noch auf dem Boden kniete.
„Und einem Jungdrachen, der Höhenangst hat.“
„Gut, dann hoffe ich, dass du Recht hast. Nun zu dir. Wer und vor allem was bist du?“
Jim stand auf und sagte: „Mein Name ist Jim und ich komme aus Großbritannien/England, London.“
„Wo soll das denn sein? Keine Ahnung, wo das ist.“, sagte Valet
„Auf der Erde!“
„Erde? Checky, suche sofort nach diesem Ort!“
„Ja, Eure Eminenz.“, sagte Checky und rannte in das Geheimlabor.
Dort hatte Valet nicht nur Zaubertränke, sondern auch geologische Bücher. Nach kurzer zeit kam er Zurück und sagte: „Eure Hoheit! Die Erde ist ein anderer Planet, mit einem eigenen Sonnensystem. Sie gilt als Heimat der Menschen und einiger Tiere, die auch hier in Parsia leben. Drachen, Minotauren, oder dergleichen sind der Erde nur als Sagengestalten aus Mythen und Büchern bekannt.“
„Aha, alles klar. Also was willst du von mir?“, fragte Valet
„Das Chamäleon sagte, es kenne jemanden, der mir helfen kann.“, fragte Jim
„Du armer Mensch. Alleingelassen von deinen Freunden, die keine sind. Alkatrash ist ein böser Dämon, der alles vernichten will. Er hat deine Freundin und diesen Drachen unter seiner Kontrolle. Aber du konntest dich seiner Kontrolle entziehen. Jetzt ist es an dir deine Freundin zu retten. Dafür gibt es nur einen Weg: Du musst Alkatrash töten. Wärst du dazu bereit?“
Jim dachte nach. Er wollte sich nicht gegen Lily stellen. Doch er ahnte nicht, dass Valet Gedanken lesen konnte. So hypnotisierte Valet Jim, und hatte in ihm einen willenlosen Sklaven, der nur das tat, was Valet befahl.
„Wir sorgen dafür, dass deine Freunde dich nicht mehr wieder erkennen.“, sprach Valet und winkte Diener herbei, die eine schwarze Ritterrüstung, ein schwarzes Schwert und ein schwarzes Streitross brachten.
Als Jim die Rüstung angelegt war, stieg er auf das Streitross und sagte, bevor er den Palast verließ: „Alkatrash wird sterben, und wenn es das letzte ist, was ich tue!“
Damit ritt Jim davon, um seine Freunde, die nun seine eingeredeten Feinde waren, zu finden und Alkatrash zu töten.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2006, 08:06   #3
Lily P.
 
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Standard Der Herrscher von Parsia Teil3

Kapitel 6: Die Hilfe der Feen

Lily, Tavan, Alkatrash und Dracy waren inzwischen in einem Wald angekommen. Dieser Wald war friedlich. Durch die Baumkronen hindurch schien das Sonnenlicht und hier und da konnte man die Bewohner des Waldes beobachten. Rehe, Kaninchen, Füchse, all die Tiere, die wir auch aus unserer Welt kennen. Aber in etwas größerer Ausführung natürlich. Denn auch Alkatrash ist größer, als ein normaler Löwe, jedenfalls solange er in Parsia ist.
Sie gingen also durch den Wald, bis Alkatrash, der vorausging, plötzlich stehen blieb.
„Was ist los? Stimmt etwas nicht?“, fragte Lily.
„Hört ihr das nicht?“
Lily und Dracy horchten. Tavan kam aus Lilys Rucksack hervor und lauschte auch.
„Oh, ja!“, rief Dracy, die auch etwas gehört hatte.
„Nein, was denn?“, fragte Lily, die leider nichts hörte.
„Wir Tiere haben eben ein besseres Gehör.“ Sagte Tavan.
„Folgt mir!“, rief Alkatrash und rannte voraus, wobei Lily und Dracy es schwer hatten, mit Alkatrash Schritt zu halten.
Plötzlich blieb Alkatrash stehen, wobei Lily, die als erste ihm gefolgt war, fast gegen Alkatrash gestoßen wäre.
„Meine Güte“, sagte Lily außer Puste, „das nächste mal, warnt mich bitte, bevor Ihr anhaltet.“
„Von hier kommen die Stimmen!“, sagte Alkatrash.
„Stimmen? Ihr habt Stimmen gehört? Na wenn das alles ist… Wo denn?“
„Na hier.“
Lily fiel erst jetzt auf, das sie vor einem Brunnen standen, der mit einem Felsen verschlossen war. Lily legte sich an den Stein und horchte. Jetzt hörte sie es auch.
„Sieht so aus, als wäre da Jemand drin gefangen.“, sagte Lily, als sie wieder aufgestanden war.
„Diesen Felsen können wir alleine nicht wegschieben.“, sagte Alkatrash.
„Ihr wollt tatsächlich befreien, was da drin gefangen gehalten wird? Was auch immer da unten ist, es ist aus einem Grund da unten. Vielleicht ein Feind?“
Alkatrash klopfte mit seiner Pfote gegen den Stein. Plötzlich ertönte eine Stimme: „Wer ist da? Bitte holt uns hier raus.“
„Wer seid ihr denn?“, fragte Alkatrash.
„Wir sind die Feen, die einst in diesem Wald lebten. Doch dann tauchte plötzlich Valet auf und schloss uns in den Brunnen ein.“
„Wir holen euch da raus. Wo ist Dracy?“
Alkatrash und Lily sahen sich suchend um. Dracy war nirgends zu sehen. Lily und Alkatrash liefen ein Stück zurück und sahen, dass Dracy attackiert wurde. Von einem schwarzen Ritter. Sie wussten es in dem Moment nicht, doch es war Jim.
„Hey! Was tut Ihr da?!“, rief Lily.
Der Schwarze Ritter drehte sich um und bemerkte Lily.
„Lily! Ich werde dich von seinem Bann befreien!“, rief Jim und stürzte sich auf Alkatrash. Jims Schwert bohrte sich in Alkatrash’s Schulter und der weiße Löwe fiel Blutüberströmt zu Boden.
„Alkatrash!“ Lily stürzte sich mit ihrem Schwert auf den Ritter. Und obwohl sie noch nie ein Schwert in der Hand gehabt hatte, konnte sie sich gegen den Ritter behaupten.
Doch Lily war in einer Sache im Nachteil. Sie besaß keinen Schutz vor Waffen, keine Rüstung, wie ihr Gegner.
Doch schließlich gelang es ihr, ihr Schwert in die Schulter des Gegners zu stoßen, sodass er verwundet den Rückzug antreten musste.
Als der Ritter davon geritten war, wandte sich Lily Alkatrash zu, der versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
„Nein, Alkatrash, bleibt liegen.“, sagte Lily.
„Ich muss. Wir müssen weiter.“, sagte Alkatrash.
„Aber erst nachdem Ihr wieder genesen seid.“
„Lily, die Flasche vom Meereskönig!“, sagte Dracy, die sich neben Alkatrash gelegt hatte.
„Ja, das ist eine gute Idee.“
Lily holte das Fläschchen hervor, das sie vom Meereskönig bekommen hatte und öffnete es.
Sie ließ einen tropfen des Elixiers auf die Wunde von Alkatrash fallen und schon war die Verletzung verheilt und Alkatrash wieder topfit.
„Was für ein Teufelszeug!“, rief Dracy, als sie die Wirkung des Elixiers gesehen hatte.
„Hauptsache Ihr seid wieder auf den Beinen.“, sagte Lily zu Alkatrash, der inzwischen wieder aufgestanden war und zu dem Brunnen zurücklief.
Lily und Dracy folgten.
Dort angekommen schoben die drei aus Leibeskräften den Felsen ein Stück von der Brunnenöffnung weg.
Kaum war das getan, flogen ihnen auch schon viele leuchtende Lichter entgegen. Das waren die Feen, doch sie flogen so schnell an ihnen vorbei, dass sie das nicht sahen.
Plötzlich flog ein dicker Elf vor ihnen, der, in einen Königsmantel gekleidet war und eine Krone auf dem Kopf trug.
„Ich bin Der König der Elfen und Feen und danke euch für eure Hilfe.“
„Keine Urasche!“, sagte Lily.
„Ach du meine Güte!“, rief der Elf plötzlich aus und flog zu Alkatrash.
„Eure Hoheit, Ihr seid wieder da? Wir dachten schon, Ihr wäret umgekommen.“, sagte der Elf und verbeugte sich.
„Ja, das habe ich ihr zu verdanken.“ Dabei deutete Alkatrash auf Lily. Sofort hatte der Elfenkönig Lilys Brosche entdeckt.
„Oh! Die Lilie ist da!“, rief der König, und seine Untertanen Jubelten und tanzten um Lily herum.
Der Elfenkönig schaute sich Lily genauer an und schüttelte den Kopf: „Ts, ts, ts. Also wirklich, das geht doch nicht! Deine Kleidung ist ja ganz schmutzig und zerrissen. Da muss sich was ändern und zwar augenblicklich!“
Der König klatschte in die Hände und sofort flogen ein paar Feen davon. Nach kurzer Zeit kehrten sie zurück und brachten ein langes, Weißes Kleid, dass wie aus dem Mittelalter aussah. Mit blauen Ärmeln, die nach unten hin breiter wurden und aus Rüschen bestand,
Das Kleid hatte eine blaue Kapuze und war vorne mit einem großen, blauen Kreuz verziert. Dazu bekam sie noch weiße Lackschuhe.
„Das ist für dich, Trägerin der Lilie.“, sagte der König und Lily zog sich auf der Stelle um, wobei Dracys Flügel sozusagen als Umkleidekabine herhalten mussten.
„Danke, es ist wunderschön.“, sagte Lily, als sie fertig war.
„Ihr seid bestimmt auf dem Weg zur Königlichen Hauptstadt. Wir können Euch eine Abkürzung zeigen.“, sagte der König.
„Wirklich? Das wäre wunderbar.“, sagte Alkatrash dankbar.
Der Elfenkönig ließ sogleich seine vertrauenswürdigsten Diener rufen, die Alkatrash, Lily und Dracy führen konnten.

Kapitel 7 : Der Magier

Während sie so durch den Wald gingen, hörten sie plötzlich wieder Hilferufe. Die Feen, die die Gruppe durch den Wald führen sollten waren plötzlich verschwunden. Die Gruppe achtete da aber nicht so großartig darauf, sondern konzentrierte sich eher auf die Stimme, die aus der Ferne um Hilfe rief.
„Na toll.“, sagte Lily. „Ist da wieder jemand eingesperrt?“
Sie gingen der Stimme entgegen. Sie wurde immer lauter, je näher sie drankamen.
„Und nun?“, fragte Lily.
„Hier! Hier oben im Baum!“, rief die Stimme. Die kleine Gruppe starrte alle in den riesigen Baum hinauf, vor dem sie grade standen und aus dem die Stimme zu kommen schien.
Sie entdeckten oben in der Baumkrone einen Menschen, der sich an einem dicken Ast fest geklammert hatte.
„Wir sollten den armen Kerl da runter holen.“, sagte Lily.
„Was kümmert dich eine Stimme in einem Baum? So verrückt, wie diese Welt ist, können die Bäume hier bestimmt reden.“, sagte Tavan.
„Dich hat keiner gebeten, mitzukommen. Ich werde mal nachsehen. Ich habe als Kind gerne auf Bäume geklettert. Mal sehen, ob ich es noch kann.“
Lily legt ihren Rucksack mit Tavan zu Boden und kletterte den Baum hoch.
Sie war gerade in der Baumkrone angelangt, als sie sah, wer da um Hilfe gerufen hatte.
Ein alter Mann hing da im Baum, mit einem langen, weißen Bart und in einem langen gewand bekleidet, dass blau war mit goldenen Verziehrungen. Der alte Mann hing über einem Dicken Ast in der Baumkrone und kam anscheinend nicht mehr runter.
„Was macht Ihr hier oben?“
„Ich wollte Zutaten für einen Zaubertrank suchen. Als ich gerade meine letzte Zutat hatte, brach der Ast, auf dem ich stand entzwei und ich landete hier. Ich kann mich nicht mehr bewegen.“
„Was ist denn nun? Wer ist da im Baum?“, fragte Dracy.
„Ein Merlin mit Hexenschuss.“, sagte Lily.
„Warte, ich helfe dir, ihn runter zu holen.“, Dracy wollte in die Baumkrone fassen, als der Baum ihr mit einem dicken Ast einen Schlag ins Gesicht verpasste. Dracys Backe wurde rot und sie bekam Tränen in die Augen.
Sie fasste sich an die Backe: „Aua! Das hat wehgetan! Warum schlägt der Baum mich?“
„Verschwinde, du Feuer speiendes Ungetüm!“, sagte eine Dunkle Stimme.
Die Bäume in Parsia konnten auch sprechen. Einige hatte sogar richtige Gesichter. Dieser Baum, auf dem Lily gerade geklettert ist, war wohl besonders griesgrämig. Er hatte wohl geschlafen und nicht gemerkt, dass der Mann in seiner Baumkrone hing.
Denn ihr müsst wissen, wenn Bäume schlafen, sind sie durch nichts aufzuwecken, außer sie wachen von alleine auf.
Der Baum schüttelte seine Baumkrone aus. Dabei fielen Lily und der Mann aus der Baumkrone und wie zwei reife Früchte zu Boden.
Dabei schrie der alte Mann laut auf.
„Oh, oh, Habt Ihr Euch was gebrochen?“, fragte Lily, als sie sich aufrappelte.
Der alte Mann wälzte sich am Boden vor Schmerzen.
Lily rappelte sich auf und schimpfte: „Was fällt dir ein, uns abzuschütteln wie überreife Äpfel, du blödes Stück Holz!“
Der Baum schaute Lily böse an, die noch nicht wusste, dass einige Bäume in Parsia sprechen konnten.
Lily wurde gleich ganz kleinlaut.
„Was hast du gesagt, du kleiner Mensch?“, sagte der Baum.
Dracy, die sehr wütend auf den griesgrämigen Baum war, schnaubte wie ein Stier, wobei schwarze Rauchwolken aus ihren Nüstern kamen.
Das jagte dem Baum Angst ein, und er wurde still.
„Sieht aus, als hätte er Angst vor dir.“, sagte Lily.
„Nicht vor Dracy, sondern vor ihrem Feuer. Jungdrachen neigen dazu, ihr Feuer nicht unter Kontrolle zu halten. Er hat Angst, dass sie unbeabsichtigt eine Flamme speien könnte, die ihn verbrennt.“, sagte Alkatrash.
„Aha… Interessant.“, sagte Lily und grinste schelmisch. „Wenn du uns nicht in ruhe lässt, dann werde ich dem Drachen den Befehl geben, euch alle abzufackeln!“
Der Baum knurrte wütend und wandte sich ab. Lily half dem alten Mann auf die Beine, so gut es eben ging bei einem Hexenschuss.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Lily, die dem alten Mann als Stütze dienen wollte.
„Ich weiß es nicht. Warum benutzt du nicht dein Elixier?“, fragte Alkatrash.
„Gute Idee! Das wird Euch helfen.“
Kaum hatte Lily das Elixier dem Mann verabreicht, konnte er wieder aufrecht gehen.
Als dank lud er die Gefährten zu seinem Haus ein. Das Haus stand mitten im Wald und die Gefährten hatten keine Ahnung, wem sie da “versucht“ hatten zu helfen.
Das Haus dieses langbärtigen Mannes hatte ein Strohdach und die Mauern bestanden aus weißen Ziegelsteinen aus Marmor.
Das innere des Hauses erinnerte an ein Chemielabor. Überall standen Reagenzgläser und allerlei Flüssigkeiten in Flaschen.
Über einem offenen Feuer hing ein Kessel, dessen Inhalt kochte und brodelte.
Schließlich stellte Lily die Frage, auf die alle warteten: „Entschuldigung, aber wer seid Ihr eigentlich?
„Oh! Tut mir leid, Tut mir leid. Ich habe mich ja gar nicht vorgestellt. Habe ich ganz vergessen, das macht das Alter. Ich bin der große Marcier.“, sagte der alte Mann.
Alkatrash starrte Marcier ungläubig an und verbeugte sich dann demütig mit den Worten: „Seid gegrüßt, mein Schöpfer.“
„Seid Ihr so was wie ein Zauberer?“, fragte Lily, die Alkatrash verwundert ansah.
„Nicht irgendein Zauberer. Er hat Parsia besiedelt.“, sagte Alkatrash.
„Aha, interessant. Es war aber nicht gerade sehr elegant, da im Baum zu hängen.“
„Ich bin aber nicht der „Besiedler“ von Parsia. Ich bin Marcier II. Mein Vater hat Parsia besiedelt, da war er schon 900 Jahre alt und ist an dieser überflüssigen Sache zu Grunde gegangen. Er war sowieso verrückt.“
„Wie… Soll das heißen dass Ihr keine Interesse an diesem Land habt?“, fragte Lily.
„Nicht wirklich. Aber ich wurde dazu verdonnert her zu kommen.“
„Von wem?“
„Von meinem Vater. Er hatte uns ein Vermögen hinterlassen. Doch das bekomme ich nur, wenn ich hier in Parsia bleibe.“
Lily schaute den alten Mann, der sich eher wie ein Pubertärer Jugendlicher benahm, wütend an.
„Also das ist ja wirklich unverschämt. So einen Menschen verehrt Ihr? Das ist ja unmöglich.“, sagte Lily.
„Was soll das heißen?“, fragte Marcier II.
„Was das heißen soll?! Das werde ich Euch sagen. Für mich heißt das Ausbeutung! Euer Vater würde sich im Grabe umdrehen!“
Jetzt verlor der Zauberer die Beherrschung und schmiss Lily mit ein paar schwarzen Blitzen aus seinem Haus. Es folgte Dracy, ebenfalls mit Blitzen hinausgeworfen.
„Wo ist Alkatrash?“, fragte Lily.
„Noch da drin.“, sagte Dracy.
„Also meiner Meinung nach ist an diesem Marcier II. irgendetwas oberfaul.“
„Was ist, wenn Marcier II. Alkatrash etwas antut?“
„Schnell, wir müssen wieder zurück!“
Doch gerade, als Lily und Dracy auf das Haus zugingen, kam Alkatrash heraus.
„Also Lily, musste das sein?“, fragte er.
„Mit diesem Marcier stimmt was nicht.“, sagte Lily.
„Ach, Unsinn. Das ist normal, denn weißt du, Magier mögen keine Sterblichen.“
„Warum?“
„Weil sie wegen Euch fast ausgerottet wurden. Es gibt nur noch ganz wenige Zauberer.“
„Hey, wo sind eigentlich die Feen hin?“, fragte Dracy.
„Gute Frage, Schwester.“
Die Gruppe sah sich um. Nirgendwo war auch nur ein Feenstaubsternchen zu sehen.
„Und jetzt? Was machen wir jetzt?“, fragte Tavan.
„Ich weiß es nicht. Leider habe ich meinen Palast selten verlassen, denn ich muss zugeben, ich habe einen furchtbaren Orientierungssinn.“, sagte Alkatrash und senkte betrübt den Kopf.
„Ach, jeder hat so seine Schwächen. Sogar ein König.“, sagte Lily und streichelte Alkatrash über die Mähne. „Wir finden schon einen Weg zur Königlichen Stadt.“
So folgte die Gruppe einfach weiter dem Weg, bis sie auf einen schwarzen Wolf trafen.
„Der Weg führt Euch nie in die Königliche Stadt.“, sagte er.
Die Gruppe sah den Wolf zuerst gar nicht, denn es war mittlerweile Nacht und der schwarze Wolf praktisch mit dem Schatten verschmolzen. Das einzige, was sie sahen, waren seine leuchtend blauen Augen, was ziemlich gruselig aussah, wenn zwei Augen einen scheinbar aus dem Nichts anstarren.
„Wer ist da?“, fragte Alkatrash.
„Ich bin Dark.“, sagte der Wolf.
„Wie passend, zwei Augen haben einen Namen.“, sagte Lily spöttisch.
Plötzlich sprang der Wolf Lily an, so dass sie auf dem Rücken und der Wolf sie so festnageln konnte.
Lily hatte sich zu Tode erschrocken.
„Versuch mal, zu reden, wenn du keine Stimme mehr hast.“, sagte Dark.
„Ich wusste ja nicht, dass du ein Wolf bist.“, sagte Lily kleinlaut.
„Gut, jetzt weißt du’s.“, Dark ließ von Lily ab. „Ihr wollt doch nicht etwa in den schwarzen Wald? Tagsüber ist er schon gefährlich, aber nachts traut sich kein Wesen von Parsia hinein. Es sei denn, es ist ein Wesen der Finsternis.“
„Und du gehörst dazu oder wie seh’ ich das?“
„Oh, nein, nein. Nein. Ich gehöre zu den Guten.“
„Ach ja? Du erinnerst mich eher an… wie heißt es noch gleich… Ah! Ein Wolf im Schafspelz.“
Lily zog ihr Schwert aus der Scheide, bereit, sich zu verteidigen.
Doch Dark wandte ihr kalt den Rücken zu und sagte: „Bitte, es ist Euer Leben.“
Kaum war Dark in der Dunkelheit des Waldes verschwunden, hörten sie ein furchtbares Jaulen

Kapitel 8: Hinter den Toren der Königlichen Stadt

Lily und Tavan, Alkatrash und Dracy folgten der Richtung, in die Dark gegangen war und woher das Jaulen gekommen war.
Plötzlich sahen sie, dass sich vor ihnen ein tiefer Abgrund erstreckte.
Lily fand einen Dicken Ast auf den Boden und fragte: „Dracy, ich brauche etwas Licht.“
Dracy spie eine kleine Flamme aus, die den Ast zu einer Fackel machte. Sie hielt die Fackel in den Abgrund, um zu sehen, ob da jemand hinuntergestürzt war. Und tatsächlich, dort unten lag Dark, auf einem Vorsprung, ca. 5 Meter unter Lily.
„Dracy, kannst du ihn hoch holen?“, fragte sie.
„Kein Problem. Es ist ja dunkel, da sehe ich ja nicht, wie Tief der Abgrund ist.“
Dracy breitete ihre Flügel aus und flog zu Dark und trug ihn in ihren Klauen zu Lily und Alkatrash.
Lily schaute sich Dark genauer an: „Sieht aus, als hätte er sich die Vorderpfote gebrochen. Aber er lebt noch.“
Lily griff zugleich nach ihrem Elixier. Obwohl sie Dark anfangs misstraut hatte, hatte sie jetzt Mitleid mit ihm und musste ihm helfen. Sie träufelte einen Tropfen auf die gebrochene Vorderpfote und schon wachte Dark auf: „Was ist passier?“, fragte er noch etwas benommen.
„Du bist den Abhang hinunter gefallen.“
„Und ihr habt mir geholfen, obwohl ihr mir misstraut habt?“
„Naja, in vielen Geschichten wird so aus Feind Freund. Tut mir leid, dass ich dir misstraut habe.“
„Danke, wenn ihr wollt, kann ich euch direkt zur Königlichen Stadt bringen.“
„Du kennst den Weg? Das ist toll, dann ist die ganze Reise ja endlich zu Ende.“, sagte Lily.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2006, 08:18   #4
Riif-Sa
 
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Beiträge: 253


Geschichten mit mehreren Kapiteln bitte in einen Thread.

LG, Riif-Sa
Riif-Sa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.04.2006, 14:13   #5
Nothingness
 
Dabei seit: 12/2004
Beiträge: 140


Schwupp ... und zusammengefügt.

Liebe Grüße, Nothingness
Nothingness ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.04.2006, 15:20   #6
Lord_Izual
 
Dabei seit: 11/2005
Beiträge: 70


So, jetzt steht die geschiochte hier schon so lange, und du hast noch keine antort bekommen (kenn ich, so halb)

ich hab mir jetzt mal den ersten post durchgelesen :-)
sag, lily, sind deine eltern franzosen? *ggg*

Am anfang verwirrt mich etwas, dass du wie wild die zeit wechselst,... man erkennt nicht was einleitung und was nicht ist.. schreib lieber nur in vergangeheit.

Zu den ersten Kapiteln:

Fantasivolle idee, parsia hat mich erst ihrgendwie an 1000 und eine nacht erinnert, aber die namen sind klasse

Mh, ich finde aber en paar sachen komisch, und zwar:

-Der Anfang ist doch rellative klein, erzähl doch noch ein bisschen mehr über parsia, seine geschichte und so weiter

-Wie kommt dieser Jim dazu lily einfach in das gehege zu bringen... so wie ich das sehe haben die den löwen noch nicht lange, oder? Er kömnnt immerhin gefährlich sein

-mh, merkwürdig das jim und lily nicht noch entsetzter wierken als der löwe spricht...

-Schwup und die sind in der wüste, schwup und jim fällt vom rücken...
du könntest beide szenen en bissle genauer beschreibe, sind doch wichtig oder?
---

hoffe du konntest was mit meiner kritik anfangen
Lord_Izual ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2006, 09:03   #7
Lily P.
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 27


Standard Der Herrscher von Parsia teil 4 (Finale)

Währenddessen war Jim schon in den Palast zurückgekehrt und ließ seine Verletzung versorgen.
Valet war sehr zornig, weil sein Plan schon wieder schief gegangen war. Er tobte in seinem Labor wie ein wahnsinniger, weil Alkatrash immer näher kam. Denn obwohl Valet seinen Herrn hasste, fürchtete er ihn auch.
„Checky?“, fragte Valet seinen Diener, das Chamäleon. „Sag mir bitte, wieso ist es schief gelaufen?! Warum bin ich nur von Idioten umgeben?! Muss ich denn wirklich alles selber machen?!“
Checky erzitterte vor dem Zorn seines Herrn und stotterte nur: „I-ich weiß es nicht…“
Eine Projektion einer Finsteren Gestalt war plötzlich im Raum zu sehen.
„Valet!“, sagte die dunkle Stimme der Projektion. Sogleich warf sich Valet demütig auf den Boden: „Ja, Meister.“
„Warum dauert die Übernahme so lange?!“
„Es gab Komplikationen mit den Drachen, Meister.“
„Und habt ihr sie jetzt unter Kontrolle?“
„Ja, Meister. Ihr Anführer ist im Kerker.“
„Dann werdet ihr jetzt keine Probleme mehr haben?“
„Nein meister. Die Königliche Stadt ist vollends eingenommen, die Bewohner sind unsere Sklaven und bauen einen Tempel zu Euren Ehren.“
„Was?! Du verplemperst deine Zeit mit Tempelbauen?! Alkatrash ist praktisch schon vor den Toren der Stadt! Sorg’ dafür, dass er vernichtet wird!“
Dann verschwand sie Projektion.
„Checky!“, rief Valet.
„Hier Sire.“, sagte Checky. Valet hatte vergessen, dass Checky die ganze Zeit neben ihm gesessen hatte.
„Hol diesen Versager von Jim! Eine Chance soll er noch bekommen. Das ist aber seine Letzte.“
Checky verschwand für einen Moment und kam dann mit Jim wieder.
„Keine Sorge. Ich werde Alkatrash erledigen!“, sagte Jim.
„Gut. Du bekommst noch eine Chance. Aber wehe es geht wieder schief! Du bist ein Mann! Benimm dich auch so! Lass dich nicht noch einmal von einem Mädchen aufspießen, wie eine Memme!“ Drohte Valet.
„Ja, Herr.“
Jim verneigte sich und ging. Als er auf die Tore der Königlichen Stadt zuging, öffnete es sich plötzlich und Alkatrash und seine Gefährten standen vor ihm.
Dark, der die Gefährten zur Königlichen Stadt geführt hatte, griff sogleich Jim an, weil er wusste, auf wessen Seite er stand. Dachte Dark zumindest. Doch Jim wich Dark aus und trat vor Lily.
Sofort zog Lily ihr Schwert und stellte sich vor Alkatrash: „Ihr wollt ihn töten, ja? Dann müsst Ihr zuerst mich Töten!“
„Sachte, sachte, ganz ruhig, Lily.“, sagte Jim, den Lily zuerst nicht erkannte, denn er hatte ja seinen Ritterhelm auf.
Mit Lily erstaunen nahm der Schwarze Ritter den Helm ab und gab sich zu erkennen.
„J-Jim?! Das darf nicht war sein! Du wolltest uns töten?! Warum? Warum? Bist du nicht mein Freund? Bist du jetzt mein Feind?“
„Nein. Ich will euch helfen. Valet hatte mich unter seiner Kontrolle. Ich wollte das gar nicht. Weißt du, wer mich von seinem Zauber befeit hat?“, fragte Jim.
Lily schüttelte nur den Kopf. Sie konnte kein Wort herausbringen.
„Du.“, sagte Jim und sah sie dabei so zärtlich an, wie er es noch nie getan hatte.
„Ich?“, fragte Lily und schluckte. Sie hatte Jims Blick bemerkt und es war ihr unangenehm, da sie noch nie etwas mit Jungen am Hut hatte, bis auf freundschaftliche Verhältnisse, versteht sich.
„Als du dich mir gestellt hast, hast du mich wachgerüttelt. Wie gesagt es tut mir leid.“, sagte Jim.
„Ach schon gut. Ich werde dir verzeihen.“, sagte Lily.
„Danke.“ Mit diesen Worten drückte er Lily an sich und küsste sie.
Zur Antwort bekam Jim leider eine kräftige Ohrfeige.
„Hey! Was sollte das denn?“, fragte Jim empört.
„Bitte… nicht in der Öffentlichkeit, wir sind nicht allein.“ Lily deutete auf Alkatrash, Dark und Dracy.
„Und wir bekommen noch mehr Besuch!“, erwiderte Jim.
Denn eine Armee von Soldaten kam in ihre Richtung.
„Oje, und was nun?“, fragte Dracy erschreckt.
„Folgt mir, ich kenne einen Geheimgang in das Schloss!“, rief Jim.
„Sollen wir ihm folgen?“ Fragte Dracy Alkatrash.
„Er sagte, es wäre nicht sein Vergehen gewesen.“, antwortete Alkatrash.
„Hey! Kommt ihr nun, oder was?“, rief Lily, die Jim schon hinterhergelaufen war.
So folgten die drei Jim und gingen mit ihm durch ein Gefängnis.
Hier waren allerlei Fabeltiere eingesperrt.
Darunter auch ein erwachsener Drache, der in seiner engen Gefängniszelle lag.
Dracy erkannte ihn wieder: „Vater! Oh, den Göttern sei dank! Du lebst noch! Was ist aus den anderen geworden? Sind sie wirklich alle tot?“
„Nein. Sie konnten sich Verstecken. Sie haben nur mich geschnappt. Sie wollten wissen, ob wir Alkatrash gesehen haben, und ob wir ihm zur Flucht verholfen haben. So eine Schande, dass der König wie ein Verbrecher gejagt wird.“, sagte der Drache. „Darf ich mich vorstellen, ich bin Drakon, der Anführer des Drachenklans.“
„Wir helfen Euch da raus!“, sagte Lily und suchte nach etwas, um die Gefängnisgitter zu öffnen.
„Der Schlüssel hängt dort an der Wand!“, rief Drakon. Und wirklich, genau gegenüber der Gefängniszelle von Drakon hing ein Schlüsselbund mit 4 Schlüsseln dran. Lily wollte an das Schlüsselbund dran, doch das hing leider zu hoch.
Da musste Dracy nachhelfen. Sie packte Lily mit Ihrem Maul an Lilys Kapuze und hob sie hoch, sodass Lily an das Schlüsselbund drankam.
„Aber welcher ist es?“, fragte Lily.
„Ich weiß es nicht.“, sagte Drakon.
„Dann müssen wir halt alle ausprobieren.“
Doch soviel Zeit hatten sie leider nicht, denn sie hörten, dass eine Gruppe Soldaten den Gang entlangkam.
Lily geriet in Panik. Ihre Hände begannen zu zittern, während sie versuchte, das Schloss aufzuschließen. Das machte die Sache natürlich noch schwerer. In allerletzter Sekunde gelang es Lily dann doch, das Schloss aufzuschließen. Jetzt eilten die Helden durch die Gänge, bis sie endlich das Tageslicht sahen. Der Gang führte sie in den Schlosshof. Doch bevor sie den Schlosshof erreichten, stolperte Lily über einen Stein und knickte um.
„Oje, jetzt ist alles aus! Ich habe mir den Fuß verstaucht!“, sagte Lily.
„Nein! Es ist noch nichts aus! Ich werde dich den Rest des Weges tragen.“, sagte Alkatrash und beugte sich ein bisschen, damit Lily auf seinen Rücken steigen konnte.
„A-aber Ihr seid doch kein Maultier!“
„Mach schon, Lily. Wir haben keine Zeit.“, sagte Tavan.
„Bin ich auch nicht zu schwer?“, fragte Lily.
„Nein. Aber halte dich gut fest.“, sagte Alkatrash.
Als sie auf den Schlosshof hinaustraten, wurden sie schon erwartet. Soldaten und Wächter von Valet schnitten ihnen jeden Fluchtweg ab.
„Oje, und jetzt?“, fragte Lily.
„Jetzt müssen wir wohl kämpfen.“, sagte Drakon.
Lily und Jim zogen ihre Schwerter, während die beiden Drachen in den Himmel emporstiegen und sich zum Angriff vom Himmel bereit machten. Dark stellte sich neben Alkatrash um ihm Rückendeckung zu geben.
„Na dann… auf in die Schlacht, Freunde!“, rief Lily und die 5 Helden stürzten sich in den Kampf, wobei Lily, wie ein Ritter auf seinem Streitross, auf Alkatrash saß. Tavan, das Kaninchen saß vor Lily in der Mähne von Alkatrash
Lily schlug wie eine Wilde mit ihrem Schwert um sich, wobei sie viele Soldaten und Wächter niederstreckte. Während sich Lily, Dark und Jim um die eher kleinen Feinde wie Minotauren, Faune und Satyre kümmerten, kümmerten sich Dracy und Drakon um die Riesen und Menschenfresser, die sich ihnen entgegenstellten.
Plötzlich rief Jim Lily zu: „Überlasst uns das hier, geht ihr zu Valet und haltet ihn auf!“
„Nun gut. Halte dich gut fest, Lily.“, sagte Alkatrash. Er ging ein paar Schritte rückwärts, während Lily sich an seiner schneeweißen Mähne festhielt, sprang Alkatrash, nein es war schon eher fliegen: Er flog regelrecht über die Kämpfenden hinweg und landete vor dem Schlosstor.
Alkatrash ging durch das Tor und befand sich im Thronsaal.
„Es kommt mir vor, als wäre ich ewig fort gewesen. Unfassbar, was meine Abwesenheit alles verursacht hat.“
Lily streichelte Alkatrash über die Mähne und sagte: „Wir haben es fast geschafft. Und dann wird hier alles wieder so sein, wie Ihr es in Erinnerung habt.“
„Hoffentlich.“
Plötzlich horchte Alkatrash auf. Im nächsten Moment sprang etwas auf Alkatrash zu und warf ihn zu Boden, wobei Lily von Alkatrash’s Rücken purzelte.

Kapitel 9: Sieg und Niederlage

Es war Valet gewesen, der Alkatrash zu Boden geworfen hatte und ihn nun attackierte.
Es folgte ein Austausch von Bissen und Prankenhieben, wobei keiner der beiden auch nur im Entferntesten daran dachte, nachzugeben. Doch Valet konnte Alkatrash überwältigen und hielt ihn nun fest, indem er über ihm stand. „Ich hätte dich töten sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte, genau, wie ich es mit deinen Eltern gemacht habe!“, sagte Valet und lachte Alkatrash ins Gesicht.
„Was? Du hast meine Eltern ermordet?“, fragte Alkatrash entsetzt.
„Du kannst ihnen jetzt Gesellschaft leisten.“
Gerade als Valet Alkatrash tötet wollte, hielt er plötzlich inne Valet fühlte etwas kaltes, stählernes an seinem Hals. Er schaute zur Seite und sah, dass Lily ihm ihr Schwert an den Hals drückte.
„Wenn Ihr ihn nicht auf der stelle loslasst, werde ich Euch auf der stelle enthaupten!“
Valet ließ von Alkatrash ab, doch jetzt ging er auf Lily los und warf sie zu Boden. Dabei ließ sie ihr Schwert fallen und nun war sie den spitzen Zähnen des Panthers hilflos ausgeliefert.
Tavan wollte Lily helfen. Er sprang auf Valet zu und biss Valet in den Rücken. Valet schüttelte sich hin und her um das nervige Pelzknäul von seinem Rücken zu kriegen. Dabei fiel Tavan unglücklich mit den Kopf auf den Steinboden.
Als der Panther gerade Lily töten wollte, fauchte er plötzlich, denn Alkatrash hatte ihm in den Nacken gebissen. Und so ein Biss in den Nacken ist tödlich.
Valet fiel tot zu Boden, und Alkatrash leckte sein Maul frei von Valets Blut.
Lily stand auf und ging zu Tavan.
„Tavan, Tavan, sag doch etwas…Oh, Gott, ist er…?“ fragte Lily und Schmuste ihren Kopf an Tavan’s Fell.
Da trat Alkatrash zu ihr und hauchte das Kaninchen mit seinem Atem an.
Da merkte Lily, wie Tavan sich bewegte.
„Oh, Tavan!“, sagte Lily und umarmte ihr Kaninchen.

Doch damit war noch längst nicht alles vorbei, denn schwarzer rauch kam soeben in dem Schloss auf, so dicht, dass Lily und Alkatrash sich gar nicht mehr sehen konnten. Lily hustete heftig, da der Rauch ihre Atemwege reizte.
Bald dachte Lily, sie müsse ersticken, bis der rauch sich verzog und eine Person in einer schwarzen Kutte gekleidet vor ihnen stand. Das Gesicht war gar nicht zu erkennen, da die Kutte eine Kapuze hatte, die die Person ins Gesicht gezogen hatte.
„Es ist noch lange nicht vorbei.“, sagte eine dunkle Stimme. Die anscheinend dem Kuttenmensch zuzuordnen war.
„Wer seid Ihr?“, fragte Lily
„Wer ich bin? Du kennst mich bereits. Ich habe dich reingelegt, doch dann fingst du an mich zu durchschauen, und dass behindert meine Pläne. Du hättest zurückgehen sollen, als du es noch konntest.“
„Wie?“
Die Kutte flog davon und vor ihr stand Marcier II. , der Magier.
„Hab ich’s mir doch gedacht!“
Alkatrash wusste bereits, auf was Marcier II. aus war.
„Lily! Er will dich vernichten!“, rief Alkatrash.
„Dann soll er es versuchen!“
„Er ist ein verwandter von Merlin! Er gehört dem mächtigsten Zauberergeschlecht aller Zeiten an. Eie gewöhnliche Sterbliche kann ihn nicht besiegen!“
„Ich habe doch schon bewiesen, dass ich mehr bin, als nur eine gewöhnliche Sterbliche.“
„Schweig still, um dich kümmere ich mich später!“, sagte Marcier und streckte seine Hand nach Alkatrash aus. Und plötzlich war Alkatrash nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Marcier hatte Alkatrash Paralysiert.
Jetzt stand Lily ganz allein da und fühlte sich ziemlich hilflos.
Tavan wollte sich mutig Marcier entgegenstellen, doch es war zu gefährlich. Lily packte Tavan und setzte ihn auf Alkatrash ab.
Da Lily ihm den Rücken zugewandt hatte, wollte Marcier sie hinterrücks angreifen.
Doch plötzlich geschah etwas Unfassbares. Alle Magischen Wesen von Parsia hatten sich ebenfalls vor den Toren versammelt, um Lily zu helfen. Sie wussten, in was für Schwierigkeiten Lily steckte. Sie sendeten Lily etwas von ihren Magischen Kräften, die alle Lily’s Bogen aufnahm.
Lily’s Bogen leuchtete in einem hellen weiß, der Marcier wohl ziemliche Angst einjagte, denn er wich vor dem Bogen zurück:
„Nein! Das kann nicht sein, wo hast du den her?“
„Vom Meereskönig.“, grinste Lily.
„Das kann nicht sein! Der Bogen des Lichts! Ich werde mich aber nicht kampflos geschlagen geben!“
„Das würde ich an Eurer Stelle tun.“, sagte Lily und spannte ihren Bogen.
Marcier schoss Blitze auf Lily ab, die aber von ihr abprallten.
„Das Licht gegen die Finsternis. Wer ist da wohl im Vorteil?“
Lily schoss einen Pfeil ab. Marcier versuchte sich zu schützen, indem er einen Schutzwall um sich errichtete. Die war aber nicht stark genug, und der Pfeil Bohrte sich genau in Marcier’s Herz. Es schien, als zerstöre ihn das Licht des Pfeils von innen heraus und er löste sich in einem Meer von Licht.
Kaum war Marcier verschwunden, ließ auch Marcier’s Zauber nach und Alkatrash konnte sich wieder bewegen.
Lily und Alkatrash traten aus dem Schloss heraus, wobei Lily ihren Rucksack um die Schulter und Tavan im Arm hatte.
Und Alkatrash rief mit seiner donnernden Stimme: „Valet ist gefallen! Das Gute herrscht nun wieder über Parsia!“, und Alkatrash brüllte triumphierend, so laut, dass man es durch das ganze Land hörte. Und alle Bewohner Parsais Jubelten, denn die Zeit des Bösen war nun vorbei.
Die Soldaten von Valet, die noch übrig geblieben waren, flohen und wurden nie wieder in Parsia gesehen.
Dracy und Drakon hatten den Kampf wohlbehalten überstanden.
Doch Jim war verwundet worden. Beim Kampf gegen einen Minotaur, der viel Kampf erfahrener war als Jim.
Lily eilte sofort mit Ihrem Elixier zu ihm.
„Jim, alles Okay?“ Fragte Lily.
„Den Umständen entsprechend.“, sagte Jim
„Hauptsache, du lebst noch, sonst weiß ich nicht, ob ich dir helfen könnte.“
„Was meinst du?“
„Wart’s nur ab, gleich wirst du es sehen.“
Mit diesen Worten träufelte Lily ihr Elixier auf Jims Verletzung.
Jim war höchst verwundert, wie schnell er genesen war: „Was ist das für ein Zeug?“
„Ein Heilelixier. Ich habe es schon bei Alkatrash angewendet.“
„Ich habe mich schon gewundert, warum er so schnell wieder auf den Beinen war.“
„Nun kommt, es gibt noch viel zu tun.“, sagte Alkatrash und geleitete sie in seinen Palast.
Dort wurden Lily, Jim, Dracy und Drakon Zimmer zugewiesen, in denen sie sich ausruhen konnten. Wobei sich Lily und Jim ein Zimmer teilten und sie sich dort näher kamen:
„Nun…Du bist mir noch etwas schuldig, weißt du noch?“, fragte Jim
„Ja, jetzt sind wir ja alleine, hoffe ich jedenfalls.“, sagte Lily.
Am nächsten Morgen sollten sich Lily, Jim, Dracy und Drakon im Thronsaal einfinden.
Als sie dort waren, ertönten Trompeten, als Alkatrash den Thonsaal betrat.
Das ganze Volk hatte sich im Thronsaal versammelt und erwartete die Ehrung der vier Helden von Parsia.
„Brüder und Schwestern! Heute blickt unsere Welt auf diese sechs mutigen Helden, die mir in diesem Kampf beigestanden haben!“, sprach Alkatrash, „Tretet vor, Dracy und Drakon.“
Vater und Tochter traten vor den Weißen Löwen.
„Ruhm und Ehre den beiden Tapferen Drachen, die unser Land mit Ihrem Leben verteidigt haben!“, fuhr Alkatrash fort.
Den beiden Drachen wurden Riesige Medallien umgehängt. Die Drachen verbeugten sich und gingen.
„Ruhm und Ehre den beiden tapferen Tieren, die sich größter Gefahr aussetzten um unser Land zu retten!“
Dark und Tavan bekamen nun ihre Medallien.
„Ruhm und Ehre den beiden Tapferen Menschen, die aus einer anderen Welt herkamen um uns zu retten!“
Lily und Jim waren nun an der Reihe.
Auch sie bekamen Medallien, und dann sagte Alkatrash: „Kniet nieder, Freunde.“
Die beiden taten, was er sagte und dann ging Alkatrash zu Jim, legte seine Pfote auf Jims Schulter und sprach: „Erhebe dich, Sir Jim von Schwarzenfels, Ritter von Parsia.“ Jim stand auf und trat zur Seite.
Dann wandte sich Alkatrash Lily zu, legte seine Pfote auf Ihre Schulter und sprach: „Erhebe dich, Lady Lily Löwenherz, Ritterin von Parsia.“
Doch Lily stand nicht sofort auf. Sie nahm Alkatrash’s Pfote, die sie gerade zum Ritter geschlagen hatte und küsste sie, wie man einem Menschen einen Handkuss gibt.
Dann stand sie auf und das Volk jubelte den vier neuen Helden von Parsia zu.
Eine große Feier wurde ihnen zu Ehren veranstaltet. Am Abend war Lily auf den Balkon ihres Zimmers und starrte in die Gegend hinaus.
Alkatrash kam zu ihr und fragte: „Vermisst du deine Heimat?“
„Ja. Diese Welt ist wirklich toll, ich würde so gerne mehr von Parsia sehen, doch es geht nicht, ich gehöre nicht hierher.“ Sagte Lily.
„Dann nimm dir deinen Freund Jim und geh. Vergiss nicht, du hast den Schlüssel bei dir, um zurück zu gelangen.“
„Ich bin froh, Euch kennen gelernt zu haben. Durch Euch habe ich meinen Mut wieder gefunden. Und in Zukunft wird niemand mehr auf mir herumhacken.“
Lily ging zu Jim und sagte zu ihm: „Es ist an der Zeit, kehren wir zurück nach Hause.“
„Jetzt schon?“, fragte Jim.
„Ich vermisse meine Mutter, auch wenn sie mir mit Frankreich auf die Nerven geht, sie meint es ja nur gut. Etwas habe ich hier gelernt: Man soll stolz darauf sein, woher man kommt und was man hat.“
„Okay. Lass uns gehen.“
Alkatrash hatte die beiden belauscht und kam nun zu ihnen:
„Seit ihr bereit?“
Die beiden Menschen nickten: „Ja!“
„Gut, dann sprich mir nach: illil engrib sun ckab Erde!“ (Lilie bring uns zurück zur Erde)
Lily wiederholte die Worte und plötzlich leuchtete die Brosche wieder auf und im nächsten Moment waren sie wieder im Zoo. Es war immer noch kurz nach neun, abends. Lily und Jim standen in ihren alten Kleidern aus ihrer Welt da. Lily in Jeansjacke und Jeanshose und Jim im Pflegeroverall.
„Mann! Also das nenne ich mal ein abgefahrenes Abenteuer!“, rief Jim.
„Ja.“, sagte Lily.
Plötzlich hörte Lily eine Stimme: „Wenn du willst, kannst du jederzeit zurückkehren, wenn du Sehnsucht nach uns hast.“
„Alkatrash… Ich werde eines Tages zurückkehren, das verspreche ich.“, murmelte Lily.
„Hä? Was hast du gesagt?“, fragte Jim.
„Nichts! Schon gut!“
So machten sich die beiden auf dem Weg nach Hause, Arm in Arm.
Was Lily betrifft… So hat sie ihre Freunde nicht vergessen. Ab und zu hörte sie Alkatrash zu ihr sprechen und wusste, dass es kein Traum war…

Es gibt viele Welten neben der unseren. Bestimmt habt ihr schon einige davon kennen gelernt, und hiermit habt ihr eine weitere kennen gelernt. Vielleicht solltet ihr mal selber nach einer solchen suchen. Vielleicht findet ihr eine und erlebt ein unvergessliches Abenteuer, wie Lily es erlebt hat.

ENDE
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Lesezeichen für Der Herrscher von Parsia




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