aus den augen

[Perry]

im schlepptau der jahre,
wolkentiere ziehen dorthin,
wo alles aufeinander zu läuft.

die cornuta am ohr
verliert ihre pazifische sprache,
rauscht nur noch weiß.

schatten werden länger
unter schützender hand,
unscharf der segellose horizont.

[sturmmöwe]

Hallo

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Es lässt wunderschöne, wenn auch sehr melancholische Bilder vor meinem inneren Auge aufkommen.
Ich bin allerdings etwas irritiert, weil alles kleingeschrieben ist. War das Absicht?

LG
sturmmöwe

[Perry]

freut ich, dass dir die Bilder gefallen haben. Die durchgehende Kleinschreibung ist ein lyrisches Stilmittel und soll durch die Zurücknahme des Textbildes, der Bildsprache mehr Freiraum zur Entfaltung geben.
Danke für dein Interesse und LG
Perry

[sturmmöwe]

Zitat von Perry

Die durchgehende Kleinschreibung ist ein lyrisches Stilmittel und soll durch die Zurücknahme des Textbildes, der Bildsprache mehr Freiraum zur Entfaltung geben.

Hmm, davon hab ich noch nie gehört. Naja, man lernt nie aus! Ist gewöhnungsbedürftig, aber gefällt mir eigentlich ganz gut...

lg
sturmmöwe

[Perry]

viele Lyrikautoren unserer Zeit verwenden diese Technik, es ist also durchaus üblich.
LG
Perry

[Ex-JavaScript]

Hi Perry,

Eins deiner besten Gedichte. Vor allem dieses träge empfinden Von Egalität. Pazifismus mit Pazifismus zu bekämpfen habe noch nie gehört. Tolle innere Abgründe, die wechselnde Gefühle und Überzeugung, die sich dem Leser auftun, du verborgen schaffst.

LG
JL

[Perry]

freut mich, dass du die inneren Abgründe spüren konntest. Wenn man sein Glück aus den Augen verloren hat, ist es schwer sich neu zu orientieren.
Danke für die Wertschätzung und LG
Perry