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Alt 26.03.2007, 14:33   #1
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230


Standard the R!dd/e

eine kleine Geschichte von mir...etwas ganz neues :eine Vampiergeschichte!
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nur ein kleiner spaß am Rande
In Wirklichkeit erwartet euch hier ein Prolog zu einer Horrorgeschichte der etwas anderen Art. Viel Spaß damit. Konstruktive Kritik ist wie immer erwünscht.




The R!dd/e

[)er 1.(?) Raum

Schmerzen. Sein Kopf wie ein Nadelkissen. Dann schlägt er die Augen auf. Weiße Kacheln. Überall um ihn herum. Und ihm ist kalt. Das alles zuckt ihm in einem einzigen Augenblick durch den Kopf, sucht sich seinen Platz neben der Übelkeit, die fast das gesamte Gehirn beansprucht. Die Augen fallen wieder zu. Die nächsten Empfindung ist Angst. Nackte, unergründliche Angst. Nach einiger Zeit, in welcher er sich nur am Boden windet wie ein Wurm, und die Panik des Tieres in ihm den Menschenverstand ausgeschaltet hat, kommt er wieder zu sich. Immer noch überall nur weiße Kacheln. Doch da an der gegenüberliegenden Wand ist ein dunkles Viereck. Dann ein heller Lichtblitz aus ebendiesem. Es dauert eine Weile bis das Häufchen Elend von Mensch merkt, dass das wirklich ein Blitz war. Er robbt auf ihn zu, ein Stückchen Vertrautheit in einer Fremde ohne Rückkehr. Das Viereck stellt sich als Fenster heraus. Hartes, verdrecktes Plastik zeigt den Blick in eine Nacht ohne Konturen, nur Dunkelheit. Nur Schwärze und Lichtblitze, abwechselnd, ohne Zwischenabstufungen wie grau oder dunkelblau. Klar und brutal. Er richtet sich auf.
Bis auf einen weißen Lendenschurz ist er nackt, ihm ist immer noch kalt. Das Zimmer in dem er sich befindet, ein bisschen wie eine Klinik. Wie er heißt? Wo er ist? Wo er herkommt? Die einzige Antwort auf seine Fragen sind stechende Schmerzen. Und immer noch Kacheln, überall, weiß, bis auf die Tür, die ist grün, doch die Farbe ist verwaschen und blättert ab, so dass das Holz darunter zum Vorschein kommt.

WELCHE TÜR?

Eben war da keine Tür. Doch sie ist da. Er geht auf sie zu. Langsam, schleppend. Seine Fingerspitzen berühren das brüchige Holz, fahren an ihm entlang, fühlen die Älte, diese ewige Zeit. Die Tür wird eins mit ihm, er kann sie atmen hören, sie pulsiert. Seine Finger zittern, während er das Holz abtastet, seine geschlossenen Augenlieder flattern. Eine Stimme:

ABER ER WAR DOCH NOCH SO JUNG!

Plötzlich: Wieder Schmerzen. Er hat sich einen Spreißel eingezogen und erwacht aus der Trance. Blut tropft auf den Boden. Zitternd steht er da. In seinem Kopf noch immer Taubheit. Und etwas anderes...als ob er dort nicht alleine wäre...
Dann knarrt es. Die Tür öffnet sich, bittet ihn weiter. Ins nächste Zimmer...(so jung, so schade um ihn!)

[)er 2.(!) Raum

Auch jetzt: Kacheln. Doch da; An der Wand. In Krakelschrift, die rote Farbe verläuft schon. Ein Schriftzug: WILLKOMMEN ZUHAUSE, AL!CE. Es macht ihm Angst, noch mehr als er eh schon hat. Er hat das Gefühl zu ersticken, würde sich am liebsten schon wieder auf den Boden werfen, winseln, einfach das Tier herauslassen. Doch er bleibt zitternd stehen. Zögernd geht er ein paar Schritte auf die Schrift zu, die aussieht, als wäre sie gerade eben erst geschrieben worden. So frisch... Die Farbe ist dickflüssig und zäh, weinrot. Hier und da klumpt sie. Er schaut sie sich genauer an.

BLUT

Mit einem lauten Schrei wirft er sich nach hinten, nur weg von der grotesken Botschaft, die mit Blut an die Wand geschmiert wurde. Wessen Blut? Es ist ihm egal. Sein Kopf stößt schmerzhaft gegen die gegenüberliegende Wand, er droht wieder bewustlos zu werden. Und er hat das Gefühl, dass es nicht schlau wäre, hier ohnmächtig am Boden zu liegen. So nimmt er sich zusammen. Macht einfach die Augen zu und bleibt liegen, versucht trotz der Schmerzen weiter nachzudenken. Doch in seinen Ohren schallt es nur. Blut, soviel Blut. Und ein Messer...The Riddle!
Nur nichts sehen, nie wieder. Und für immer hierbleiben? Nein, dann lieber das Blut!
Er atmet flach, das Herz pocht. Öffnet langsam die Augen.

Nur Rost, kein Blut. Das ganze Zimmer voller Rost, An der Decke, am Boden, überall. Kein Blut, keine Schrift. Hatte er jetzt Halluzinationen? Wird er verrückt? Den Ausgang suchen. Das ist sein einziger klare Gedanke. Den Ausgang suchen.

DU WEIST DASS ES KEINEN GIBT. DU HAST ALLE VERSPERRT!

"Nein!", das erste gesprochene Wort. Abgehackt wirft er es in den Raum, drückt all sein Entsetzen damit aus. Doch das rostige Metall schweigt. Antwortet nicht. Ätzend stinkt es, abgestanden, hier und da faulen Wasserlachen vor sich hin. Ein paar Rohre aus der Wand. In das Nichts führend, aus dem Nichts kommend. Er betrachtet sich selbst in einer der Pfützen, rot gefärbt vom Rost. (Oder Blut?). Kurze blonde Haare, rasiert, tiefe blaue Augen. Weiße Haut. Die Angst ins Gesicht geschrieben. Wie eine Totenfratze.
Auf einmal fällt er zur Seite. Der Raum schlingert, das Wasser der Pfütze spritzt hoch, brennt sich ihm in das Gesicht und in die Augen. Brennt wie Säure.
Keuchend wälzt er sich am Boden, das Zimmer verschwimmt vor seinen Augen, alles wird unwirklich.

WAS IST SCHON WIRKLICHKEIT? ES GIBT SIE SOWENIG WIE GERECHTIGKEIT! NICHT EINMAL EINE BEERDIGUNG! KEIN SCHWARZ! NUR GELÄCHTER!

Ja, irre werden. Nur nicht nachdenken! Keine Stimmen mehr. Seine Hand krallt sich in den Boden, er braucht irgendwas zum festhalten. Da ist ein Henkel. Als er ihn betrachtet, bemerkt er, dass dieser zu einer Falltür gehört. Hier in den Boden eingelassen. Er muss weiter, weiter, immer weiter.
Langsam, knarrend, öffnet sich die Falltür, als er mit aller Anstrengung am Griff zieht, welcher -wie alles in diesem Raum- glitschig von der allgegenwärtigen Feuchtigkeit ist. Ein lautes Knarren, eigentlich zu laut, aber es macht ihm mehr Mut als das ewige Plätschern des ätzenden Wassers. Als er nach unten späht, erkennt er nur einen orangenen Schein, und komische Gebilde, nichts genaues. Seine Füße finden eine schmale Stiege in dem Loch im Boden. Er hält den Atem an, lässt sich langsam ins Ungewisse hintunter, Stufe für Stufe.
Doch dann rutscht er aus, und wieder einmal fällt er. Sekunden...

oder Ewigkeiten?


[)er 3.(&) Raum

Nachdem er wieder zu sich kommt ist ihm ersteinmal übel. Alles schlingert. Er steht auf, fällt bei einer plötzlichen Bewegung des Raumes gleich wieder auf die Knie und übergibt sich. Als ob das die gesamte Angst aus ihm herausgespült hätte, fühlt er sich wieder besser. Er steht auf und ist sich sicher dass er alles überstehen wird. Um ihn herum sieht es ähnlich aus wie im vorherigen Zimmer, nur weniger rostig, neuer.
Das ganze Szenario errinert ihn an irgendetwas...nur an was? Das Schlingern, Rohre, Eisen, alles ist feucht...
Doch erst als sein Blick auf das orangene Warnlicht fällt erinnert er sich an was:

EIN SCHIFF

Ja, ein Schiff. Er muss auf einem Schiff sein, sicher ist er Hafenarbeiter oder so etwas. Irgendetwas ist auf den Kopf gefallen und er hatte daraufhin Alpträume, bis er hier wieder erwachte.
Warum ein Hafenarbeiter nur einen Lendenschurz trägt, oder warum er diese Stimmen hört, im Moment ist es ihm egal. Er klammert sich an seine Vorstellung wie an ein Halteseil, redet es sich einfach so lange ein, bis er es wirklich glaubt.
Eine Leiter, das braucht er, oder eine Luke. Wenn es nur nicht so eng wäre. Er hat kaum Platz und wird durch das schlingern des Schiffes (GELÄCHTER?!?!) immer wieder hin und her geworfen. Es ist kaum ein halber Meter von der einen Wand zur anderen. Alles in grausiges rot getaucht. Irgendwo entweicht Dampf, Ventile zischen bösartig, der Gang scheint ewig, kein Ende, warum? Warum er? Warum hier? Warum?
Da ist eine Nische.Sie ist dunkel. Kahl. Waren da gerade Augen? Nein!? Aber dort...Schritte?
Er will sich auf das vertraute Geräusch des Tappens von Füßen zustürzen, aber dann beschleicht ihn ein seltsames Gefühl, er sieht sich in der Nische nocheinmal um. Da liegt ein loses Rohr, auf der einen Seite hat es schon Rost angesetzt, der wie getrocknetes Blut wirkt. Zuerst zögert der verängstigte Namenlose, dann nimmter das Rohr auf und hält es fest in der rechten Hand. Er geht weiter, als plötzlich die kurz vorher gehörten Schritte verstummen!
Da, der Gang macht einen Bogen, der Mann schleicht darauf zu. Mit einem Satz schnellt er um die Ecke. Doch da ist nichts - nur ein Steuerrad in der Mitte des Raumes, und ein Tisch, auf dem verstreut ein paar vergilbte Fetzen Papier und eine Kapitänsmütze liegen.

DU WARST HIER SCHONMAL, NICHT WAHR, ALI!CE!?

Schock durchfährt ihn. Die Stimme hatte ein Gesicht! Ein Junge! Nicht alt! Mit Brandnarben überall! Ein schwarzer Hut! Ein Hut der Trauer! Und Augen, so voller Hass! So Böse!

Dann dreht er sich um und sieht es! Das Gesicht! Das Gesicht seiner Vision! Das Kind steht vor ihm! Es springt auf ihn zu. Spitze Zähne, ein Maul! Überall ist dieses unwirkliche Rot. Der Schein der blinkenden Warnleuchte! Und er schlägt nur noch zu. Das Rohr in seiner Hand kracht in das vernarbte Jungengesicht, lässt es platzen wie eine überreife Melone. Nur der Rumpf ist noch übrig. Blut spritzt aus dem Halsstumpf, der Torso torkelt kopflos im Raum herum...und dann krabbeln überall Maden aus dem Körper des Jungen, er zergeht in Ungeziefer. Und der Namenlose will sterben, das Rohr in der Hand, das überhaupt nicht rostig war, denn das getrocknete Blut darauf ist wieder aufgequollen...Wieso, wieso, wieso, lassen sie ihn nicht sterben?!

ER WAR GEWARNT! HAT SCHON WIEDER GETÖTET! DIE SEELE! DEN KÖRPER! SCHON WIEDER! DOCH AUGEN, AUGEN STARREN AUCH IM GRAB!


Dann ist es vorbei. Er liegt am Boden, über und über bespritzt mit Blut. Angeekelt steht er auf. Und das Blut auf seiner Haut verwandelt sich langsam. Asche, Asche, Asche. Ja, er erinnert sich. Asche, verweht vom lauen Abendwind. Soviel Stille wie er noch nie gehört hatte. Und ein Wald. Mehr weiß er nicht mehr, will er gar nicht wissen.
Er geht auf den Tisch zu. Versucht die Panik auf Sicherheitsabstand zu halten. Sieht sich die Papierfetzen an. Teile einer Zeitung. Allerdings nur einzelne, ausgeschnittene, zusammenhanglose Wörter. Mamor, Eisen, Rosmarin...

MAMOR, EISEN, ROSMARIN,
ICH HABE WAS DU BRAUCHST
ICH BIN BEI DIR
BEI TAG UND NACHT
DEIN BETTGEBET
DES NÄCHTENS WACH
ZU SEHEN, WAS DICH ZIERT
WER SUCHT MICH?
WER FINDET MICH?
UND WIESO...
WIESO...
WIESO...
AL!CE?

Ja, wieso? Wieso? Kein Sinn, kein Verstand, keine Frage, keine Antwort, kein Einsatz, kein Spiel. The Riddle. The Riddler.
Das und vieles mehr. Nur Gedanken überall. Und der Drang, er ist zurück (weiter, weiter). Die Tür an der Seite der Kammer aufgerissen (schnell, schnell). Den langen dunklen Gang entlang (lauf, lauf). Und dann ist da nichts und alles zugleich...

Und er liegt auf einer Wiese.


[)er 4. (%) Raum

DUNKEL WAR'S, DER MOND SCHIEN HELLE...

und dann kichern...überall kichern...
Nun, nach Stunden (Minuten?) des Horrors und der Angst, Stunden mit Stimmen in seinem Kopf, nun, endlich, er legt seine Seele in seine Zunge: "Wer bist du?" Er schreit es in die Dunkelheit, "Geh aus meinem Kopf! Lass mich hier hier raus!"
Doch die Nacht ist kalt. Und nichts ist schweigsamer als die kalte Nacht. Nur sein Echo antwortet. Verhöhnend. Die Welt um ihn herum ist fahl. Im Mondlicht schimmert eine grüne Wiese, gesäumt von einem dunklen Waldrand. Ja, das Rätsel, the Riddle, dort hat es seinen Ursprung. Ja, die Hütte...im Wald...sie leuchtet...
Er taumelt, stolpert vorwärts, der Waldrand kommt näher, näher, näher...

RACHE, RACHE, BITTERSÜSS...

Nur noch ein paar Meter. Der Boden ist gefroren, seine nackten Füße werden taub. Doch er sieht das Licht, das Licht der kleinen Hütte, warm, leuchtend, und er betritt den Wald. Den Wald der schwarzen Augen. Augen überall. Im Dunkel, hinter den Schatten, in ihren eigenen Dimensionen lauern sie. Er weiß dass sie da sind. Hier und dort blitzen sie aus dem Nichts, verzerren die Wirklichkeit. Doch nun, nun hat er ein Ziel. Er kennt das Ende. Der Mond singt, die Bäume tanzen, die Augen glotzen, und es sind nur noch ein paar Meter, nur noch wenige Schritte, das Geflüster, die Stimmen, die Rache nah...
In dem Häuschen im Wald der Augen ist es still. So still. Kein Laut. Kein Luftzug. Es ist unendlich trocken dort. Warm. Die alte Hütte besteht aus nur einem einzigen Raum. Ein altes Bett, ein Herd, ein Schrank, ein Tisch. Und dann, dann sind da noch die Hefte. Hunderte, tausende Hefte. Plötzlich strauchelt er, die Knöchel gehalten von der bösen, hier alles beherrschenden Macht, welche ihn umgibt und den Raum formt wie ein Künstler seine Skulptur. Und er fällt den letzten, wirklich endgültig letzten Fall. Und reißt dabei einen der Heftstapel mit sich zu Boden. Dutzende und aberdutzende Seiten springen ihn an, wollen ihn verschlingen, seinen Körper begraben und seine Seele ersticken. Eines landet vor ihm auf dem Boden. Das Cover zeigt einen Schädel, aufgeklappt, das Gehirn sichtbar gelegt. Er liest die Überschrift.

The Riddler - Rätsel, die sie verfolgen werden!
Ausgabe 9/93
Heute: Das Kreuzworträtsel der Meister! die zehn besten Sprachrätsel! Außergewöhnliche Rätsel - für außergewöhnlich Menschen!

Auf einmal weiß er es. Hier liegen nur Ausgaben dieses einen Magazines. Überall ist es: The Riddler. Im Schrank, an den Wänden, auf dem Bett. Gestapelt, aufgetürmt zu Bergen, zu tausenden, eine um die andere Ausgabe. Und auf dem Tisch, dort auf dem antiken Arbeitstisch (SEINEM TISCH!) liegt sie. Die Ausgabe 7/97. Die Schicksalszeitschrift. Und dann auf einmal, von irgendwo her, ein eiskalter Hauch. Ein Grabeshauch. Er starrt gebannt auf das Heft auf dem Tisch. Wie von selbst blättern sich die Seiten um.

SEITE 66 - the Riddle

WAS BIN ICH?

MAMOR, EISEN, ROSMARIN,
ICH HABE WAS DU BRAUCHST
ICH BIN BEI DIR
BEI TAG UND NACHT
DEIN BETTGEBET
DES NÄCHTENS WACH
ZU SEHEN, WAS DICH ZIERT
WER SUCHT MICH?
WER FINDET MICH?
UND WIESO
UND WIESO
UND WIESO IST IST SIE KLEIN?

Die Antwort! Die Antwort! Wie ist sie!? Wie!? WIE?! Plötzlich, ein Schlag gegen, nein, IN seinem Kopf! Er krümmt sich auf dem Boden. Dort liegt das Messer. (MAMOR, EISEN, ROSMARIN...) WIE LAUTET DIE ANTWORT?! Nein, nein, nein, er kennt die Antwort nicht...er findet sie nicht, hat sie nie gefunden, nicht gestern, nicht vorgestern, nicht vor einem Jahr, NIE! Er ist nicht würdig. (MAMOR, EISEN, ROSMARIN...) Das Messer windet sich in seinen zittrigen Händen, es will zerreißen, zerstören, zerfetzen. Bahnt sich langsam den Weg zu seinem Hals, angezogen von der pochenden Arterie, dem rasenden Blut in seinen Adern. Nicht würdig, nicht würdig...(MAMOR, EISEN, ROSMARIN...) Da riecht er es, das Feuer, das alles in sein heißes Tuch hüllt. Der Wald ist ein Inferno aus Flammen, die auf die Hütte übergreifen wie auf Zunder. Die Asche der Zukunft. Die Tür hinter ihm, verschlossen. Er fühlt es, ohne es zu sehen, es zu wissen. (MAMOR, EISEN, ROSMARIN...) Und aus den Augenwinkeln bemerkt er den Jungen. Dieser steht einfach nur da, und doch ist der blasse Schemen der Jungengestalt nicht dessen gesamte Existenz. Nur eine dunkle Energie, die einen Körper bildet, und deren Hass alles beherrscht. Denn der Hass der kleinen Gestalt ist auch im Messer, im Feuer und überall hier. Er erkennt ihn. Den Grundbaustein dieser Dimension. Dies hier ist SEIN Reich. Das Reich des Jungens. Und in dem Kopf des Namenlosen formen sich die Worte:

JA, MACH WEITER! SCHLITZ DICH AUF! VERGIESSE DEIN BLUT! BEREUE! BEREUE! BEREUE!

Doch er kämpft, kämpft gegen den kalten Stahl und die Stimme in seinem Kopf. Dann, endlich, fährt die unbändige Energie, die dem Messer innewohnte (TÖTEN,TÖTEN,TÖTEN) ruckartig aus diesem hinaus, der gesamte Hass sammelt sich in dem Schemen, dem Schemen des vernarbeten Jungen. Die Hütte und der Wald scheinen unwirklich zu werden, an Substanz zu verlieren. Keuchend kauert er da, der große blonde Mann vor dem kleinen vernarbten Jungen. Und dieser spricht, während er seinen Hass wie Nadeln auswirft:

NUN, NACH SO LANGER ZEIT, SEHEN WIR UNS ALSO WIEDER! DU KONNTEST DAS RÄTSEL NICHT LÖSEN, ICH HABE ES GETAN! DU WURDEST NICHT FÜNDIG, ICH GING VERLOREN! MEIN TOD WAR DEINE ERLÖSUNG, MEINE RACHE IST NUN MEINE! DIES IST ENDGÜLTIG MEINE WELT! UND DU BIST EIN NIEMAND HIER!

Der Namenlose wälzt sich vor Schmerzen auf dem Boden, während der Junge weiter redet, den Hass durch dessen Gehörgänge in sein Gehirn träufelt. Und er weiß doch nichts, weiß nicht von was der Peiniger redet. Will und kann nicht mehr, am Ende, und so sinnlos...

DU SUCHST NOCH NACH DEN ERINNERUNGEN, NICHT WAHR?

Ein schauderhaftes Lachen.

ICH ZEIGE SIE DIU. ZEIGE SIE DIR MIT ALL IHRER QUAL!

Der Junge kommt auf ihn zu. Streckt die Hände aus, die vor der abbrennenden Hütte überdeutliche, schwarze Konturen haben, und packt den am Boden kauernden Mann an den Schläfen.
Und die Erinnerung kommt wieder...er weiss...er weiss...weiss alles...
Da weiten sich die Augen in dem vernarbten Gesicht, es wird eine Fratze des Entsetzens und des Erstaunens und der Junge erstarrt.
Denn der nun nicht mehr namenlose Mann weiß wieder alles. Und alle Panik, alles Entsetzen und alle Angst verflüchtigen sich, fallen von ihm ab wie welke Blätter von einem Baum. Er setzt sich ruckartig auf. Dann umklammert er das Messer das er noch immer in seiner Hand hält fester. Und sticht dem Jungen mit einem schnellen Stoß mitten ins Herz...



to be continued...

(THE RIDDLE GOES ON!$%&?)
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 15:52   #2
männlich Roan Eck
 
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Ort: München
Beiträge: 168


ichhabe die Geschichet kurz danach gelesen als du sie veröffentlicht hast hab mir n paar stichpunkte auf geschrieben, dennoch bin ich nicht dazu gekommen dir auf deinen ersten Teil der Horrorgeschichte zu antworten. Irgendetwas hat mcih abgehlaten

Ich finde die Gescichte sehr dunkel und finster. Es wirkt die atmosphäre wie in einem Horrorstreifen (die ich eigentlich nciht besonders mag). Noch daz komtm die detalierte beschreibung und die vergleiche. Es wirkt sehr düster udn vllt sogar abstoßend.
Trotzdem finde ich den Teil irgendwie fesselnd und toll. Er fasziniert mich irgendwie. Vllt stellst du ja mal eine Vortsetzung rein auch wenn ich zru Zeit nicht oft aktiv hier bin (Abschlussprüfungen stehen bevor).
gruß roan
PS: Ein ab 18 wäre vllt nicht schlecht, bin mir aber nicht sicher
Roan Eck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 23:01   #3
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230


Ach, ab 18 fand Ich nicht nötig, es fließt ja eigentlich kaum Blut
Fortsetzung ist schon unterwegs...kann aber noch ein bisschen dauern. Ich warte noch auf meine Muse.

Das mit dem Horrorstreifen hast du sehr gut erkannt. Die Geschichte versucht, das atemlose Grauen eines modernen (vielleicht etwas abgedrehten) Horrorfilms einzufangen.

Gruß
MorFeus
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
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