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Alt 23.05.2007, 01:20   #1
Blasebalg
gesperrt
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 44


Standard Famulla

Es ist ein Tag wie jeder andere. Ich sitze an meinem Swimming - Pool, in der einen Hand „De bello Gallico“ in der von Stephen King überarbeiteten Suspense - Fassung haltend, die andere um den schlanken Hals einer Flasche Amaretto geschlossen. Zwei bis drei blonde Bikini-Schönheiten laufen verlegen lachend an mir vorbei und springen kurz darauf nacheinander, kurioserweise aber absolut synchron mit engelsgleicher Eleganz in den Pool, um sich abzukühlen. Ich erhebe mich, strecke mich richtig schön weit aus und begebe mich gerade auf den Weg zu meinem Yoga-Kurs mit dem Dalai Lama, als das verabscheuungswürdigste Geräusch auf meine Ohren trifft, das es für mich auf Erden gibt. Oh, wie ich es hasse!
Eben noch braungebrannt, gut gelaunt und stinkend reich am Schneckenteich, sitze ich urplötzlich käseweiß, hundemüde und mit einem Gesichtsausdruck versehen, der eine garlante Mischung aus Überraschung und Entsetzen paart mit ungezügelter Wut und apathischem Grinsen im Bett, ohne Erinnerungen an die letzten 12 Stunden meines erbärmlichen Pennälerlebens aufweisen zu können. Mit der Laune eines Fliesenlegers, der gerade darüber informiert wurde, daß der Altbau, den er seit 10 Wochen unter größten Mühen renoviert, in Kürze abgerissen werden soll, werfe ich einen flüchtigen Blick auf das immernoch vor Schadenfreude jaulende Weckerungetüm: 6.15 Uhr, Zeit zum Aufstehn, juhuhh! Freude schöner Götterfunken, ich wär gern im Delirium! Aber egal, was soll’s.
Nach ausdauernder Anti-Aggressionstherapie unter Zuhilfenahme des Weckers und des soliden Parkettbodens, auf das nie wieder ein Unschuldiger unter dem Joch des Bösen zu leiden habe,sendet mein Hirn auf direktem Wege Bewegungsimpulse zu den Beinen. „Befehl von oberster Stelle: Sofort unter der Bettdecke hervorkriechen, ihr Luschen! Stellt euch der harten Realität und dem kalten Fußboden“ Seltsamerweise reagieren die angefunkten Extremitäten erst knapp 5 Minuten später in angefordeter Weise – gab wohl Stau auf dem Datenhighway. Sofort stolpere ich über eine lehre Amaretto-Flasche, die wohl als einziges Bindeglied zwischen Realität und der Traumwelt angesehen werden darf, die ich gerade gegen meinen Willen verlassen musste. Zwar kann ich meinen Sturz abwenden, aber die Kopfschmerzen, die gerade in mein Bewusstsein schießen, werden wahrscheinlich sowohl interne, als auch externe Kommunikation im Laufe des folgenden Tages nahezu lahmlegen. Ich hasse Montage.
Nach weiteren 10 Minuten zerebralen Blindfluges finde ich endlich das Bad, berichtige kurz den Sitz meiner Anarchiefrisur, erlange durch Dentagard eine Entfärbung der Zähne von dunkel- auf hellgelb, übergebe mich danach rasch und ziehe mich an.


Der lange Weg zur unbedachten, nur mäßig gegen Aufprallwinde geschützten Bushaltestelle wird mir an diesem Morgen besonders verschönt durch einen engagiert arbeitenden Vorboten der Apokalypse. Es regnet in Strömen, es ist saukalt, Blitze fliegen einem genauso um die Ohren wie kahle, vom Sturm ortsentfremdete Laubbaumäste und der Knirps, den mir meine besorgte Mutter zum Zwecke der Protektion vor meinem Aufbruch liebevoll aufzwang, dürfte, nach der unbändigen Kraft der Windböe zu urteilen, die ihn mir aus der zitternden Hand riss, im Laufe des Morgens noch in Mexiko ankommen.
Um eine positive Sichtweise der Dinge zu erlangen, trällere ich ein nettes Liedchen vor mich hin („Who wants to live forever“) und erreiche dank der trotz alledem willigen Schwerkraft und des nahrhaften, kalorienreichen Pflichtfrühstücks ohne abzuheben mein vorläufiges Ziel.
Während ich so auf der kalten Holzbank sitze, in den Regen starre und krampfhaft versuche, die Ereignisse des gestrigen Abends zu rekonstruieren, nähert sich langsam aber sicher der Bus. Ich stehe auf und steige ein, ohne von den zwei bis drei Dachziegeln Kenntnis zu nehmen, die meinen durchnässten Körper unterwegs ungefragt beiläufig beschädigen, ohne mir den Gefallen einer Verletzung zu erweisen, die ich mindestens 3 Wochen lang im warmen Bett hätte auskurieren müssen.
Dieser Tag kann einfach nur besser werden! Niemand, nicht Unglück oder Schicksal, noch nicht einmal Gott, der omnipotente Obercholeriker, quält eine arme wehrlose Seele wie mich unaufhörlich. Tatsächlich finde ich im Massentransportmittel der Verdammten auf Anhieb einen Sitzplatz. Stumm und angesichts dieses positiven Omens erleichtert erlebe ich die unruhige Fahrt durch die anliegenden Ortschaften offenen Auges aus dem Fenster starrend. Viel zu sehen gibt es zwar nicht, aber es macht immer viel Spaß, den Gehirnzellen beim Sterben zuzuhören, während man in unendliche Dunkelheit blickt.

Nach etwa der Hälfte des Fahrtweges betreten, wie jeden Morgen, 7 Mitschüler den spärlich beleuchteten Innenraum des Höllenvehikels, wie jeden Morgen sorgfältig nach Geschlechtern und Interessensgemeinschaften sortiert. Wie jeden Morgen nehmen diese üblicherweise unerträglich froh gelaunten Landmenschen ihre speziell für sie von anderen Fahrgästen reservierten Sitzplätze ein, denn schon seit Jahren gleicht eine morgendliche Busfahrt der anderen bis in’s Detail; quasi ein immer von derselben Laienspielgruppe aufgeführtes „Dinner for one“ ... ohne Dinner für exakt 47 Personen. Unter den Neuankömmlingen ist auch eine Klassenkameradin von mir, die ich im Laufe der Zeit zu ignorieren versuchte ohne nennenswerten Erfolg. Gründe dafür gibt es viele, der wichtigste aber besteht in ihrer unnachgiebigen Redseligkeit. Williges Opfer dieser allzu weiblichen Schwäche wird in diesem Moment ihr mir ebenfalls nicht unbekannter Sitznachbar. „ Hast du schon gehört, der und der hat dem und dann noch dieses und jenes... blabla...yadayada“; eben das übliche „Jetzt-hammer-uns-zwei-lange-Tage-nicht-gesehn-da-muß-ich-doch-für-dich-sofort-meine-Lebensgeschichte-aktualisieren“-Geschwätz. Ich höre weg so gut es geht, weiterhin die Sondervorstellung des „sterbenden Schwans“ unter meiner Schädeldecke geniessend, bis mir ein teuflicher Trick der Akustik eine Information zuspielt, welche mich hart zurück in die Realität zerrt: „ Ich sag’s dir, der Famulla und seine blöden modernen Gedichte! Ich hab‘ bestimmt nur Schwachsinn geschrieben im Aufsatz...“
WHAM! Der Schwan ist tot! Ich schaffe es kaum, Luft zu holen; Krampfadern bilden sich spürbar am Hals und im Genitalbereich; in dieser Schrecksekunde verlor ich auf Anhieb 16 Prozent meines Körpergewichts.
Der Aufsatz! Der Hausaufgaben-Gedicht-Interpretationsaufsatz! Verschlafen, versoffen, vergessen!
Und es bleibt nicht mal mehr Zeit, mein Testament aufzusetzen.
Der Bus hält an Endstation Zuchthaus und meine Füße tragen mich fast aus Reflex heraus zum Schulgebäude, derweil mein Geist kurzfristig seine Kooperation aufkündigt und eine Reise unternimmt ... durch die Tore der Unterwelt über den Styx hinweg bis zu den elysischen Feldern; Endstation auf Ewigkeit ohne Gewähr auf Wiederkehr.


Etwa gegen 7.44 Uhr schaffe ich es, mich wieder auf meine Umwelt zu besinnen und bermerke verdutzt, dass ich bereits brav auf meinem Platz im Klassenzimmer sitze, vordereste Reihe Mitte - direkt vor dem Magisterpult. Der Raum ist für die Menge Auszubildender, welche regelmäßig seine Eingeweide mit sich voll machen müssen, relativ klein, was zu übermäßig geringem Abstand zwischen den Bänken führt und spüren lässt, wie wenig Glück das Leben als Ölsardine verspricht. Die Fenster geben einen malerischen Blick auf die gegenüberliegende Häuserwand preis, die Wände präsentieren sich kahl in diversen, fließend ineinander spielenden Grautönen gehalten und die Einrichtung wirkt leicht rustikal. In dieser ach so warmen und Trost spendenden Umgebung fühle ich mich gleich doppelt so panisch wie noch zuvor im Bus. Schnell durchsuche ich meinen Rucksack nach unbeschriebenem Papier, finde aber nur eine Klorolle (fragen Sie nicht!) und eine alte Mathematik-Arbeit. Da ich zur Wunderwelt der Zahlen und Gleichungen traditionsgemäß wenig beizutragen habe und solche Arbeiten bei mir aus diesem Grunde meist eine komplett freie Rückseite aufweisen, wähle ich eben diese für zumindest grundliegende Schadensbegrenzung. Bibbernd kritzele ich zwei bis drei mehr oder weniger vollständige Sätze hernieder, die dem neugierigen Lehrerohr mitteilen würden, dass es sich bei dem zu behandelnden Objekt um ein Gedicht handelt. Immerhin - besser als nichts.

Es gongt dreimal. Der Unterricht hat nun offiziell begonnen.

Sofort verkrampfen sich meine Finger, was ein Weiterschreiben unmöglich macht, und die Haare auf meinen Unterarmen streiten sich heftig um Stehplätze. So harre ich also, wehrlos und von allen guten Geistern verlassen, der Dinge, die da kommen sollen. Ich harre und harre, hach was ein Geharre! Immernoch toben und brabbeln meine sorglosen Leidensgenossen im Saale herum und die Tür steht weit offen. Auf diese Weise vergehen erst zwei, dann fünf Minuten und ich fange langsam an, mich zu entspannen. Kurzfristige Verhinderungen sind an dieser Anstalt gar nicht so selten. Klar, so einem Pädagogen können auf dem Weg zum Dienstantritt eine Menge Missgeschicke widerfahren. Der Toyota springt nicht an, im Halbschlaf hat er die elektrische Zahnbürste mit dem Pürierstab verwechselt oder aber das labile Eigenheim stürzt brennend über ihm zusammen. Ja, das ist es; ich bin gerettet!

PLÖTZLICH WIRD ES STILL.

Gebannt starren zwei meiner Augen auf die gegenüberliegende Tür, die gerade im Begriff ist, den rettenden letzten Ausweg in die Freiheit zu versperren. Da steht er!
Er hat seine Lieblingsjacke an, aschgrau und einige Nummern zu klein. Seine Haare streng nach hinten gekämmt und die Brille blank poliert, betritt Dietmar Famulla das Klassenzimmer. Ohne die Schülerschaft, die mittlerweile fast ehrfurchtgebietend die übliche Position eingenommen hat, eines Blickes zu würdigen, läuft er zum Pult, lässt seine Unterlagen unsanft darauf fallen und brummt etwas Ähnliches wie "Guten Morgen.", vier Oktaven tiefer als gewöhnlich. Er hat schlechte Laune. Ich bin Karottensaft!



Jede Schule, egal welcher Art oder Niveaustufe, hat angeblich mindestens Einen wie ihn im Kollegium und nimmt das Prädikat "Besonders Schaurig" gerne auch für die eigenen Originale in Anspruch.
Aber Famulla ist anders.
Niemand, der 'Fummel', wie er neckisch von seinen Untergebenen im Geiste gerne hinter seinem Rücken genannt wird, obwohl keiner mehr weiß, woher dieser Spitzname kommt und was es damit auf sich hat, zum ersten Mal erblickt, kann begreifen, was an diesem knapp 1,73 Meter kleinen, schlicht gekleideten Männlein so furchterregend sein soll. Erste Hinweise auf dessen Einzigartigkeit erhält man, beobachtet man die Lehrkraft für Deutsch und Geschichte einige Zeit bei der täglichen Routine. Wenn Famulla durch die Gänge des Schulgebäudes streift, sind seine Augen stets gen Boden gerichtet. Er braucht nicht geradeaus zu sehen, denn er weiß, weder Kollegen noch Schüler würden es jemals wagen, sich ihm in den Weg zu stellen. Seine Mimik scheint schon seit Amtsantritt 1970 täglich seiner Umwelt die Frage stellen zu wollen :" Das Grauen hat viele Gesichter. Wie gefällt Ihnen meins ?!" Man grüßt ihn nicht, sollte man das Pech haben, alleine und ohne in Deckung gehen zu können seine Pfade zu kreuzen, sondern hält respektvollen Abstand. Ob dieses Verhalten auf die unablässigen Gerüchte zu stützen ist, Famulla habe vor seiner Lehrerkarriere geboxt und könne jeden Angreifer mit blosen Händen zerfetzen? Oder sind es die durch und durch bösen Augen, die aus kantigen Schlitzen durch die übergroße Panzerglasbrille hindurch scharf Alles und Jeden be- und gleichzeitig verurteilen, immer wachsam und wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb hauptsächlich nach unten gerichtet, damit ihre kalten Blicke nicht versehentlich jüngere und nervenschwächere Schüler vorzeitig ins Nirvana befördern? Der Ruf eines Tyrannen, der keinen Fehler vergibt, niemals Gefühlsregungen zeigt und selbst unter schärfsten Todesdrohungen keinen irdischen Vergnügungen nachginge, haftet jedenfalls nicht ohne Grund schon ewiglich an Dietmar.
Während sich die lieben Kollegen jedoch nicht zwangsweise mit Fummel herumärgern müssen und von diesem Privileg auch tüchtig Gebrauch machen, sind Schüler seiner Willkür fast schutzlos ausgeliefert. Unterricht bei Famulla bedeutet fachliche Kompetenz, hohes Niveau und für den einzelnen Schüler allzu oft öffentliche Demütigung. Dietmar verhört seine ihm Anvertrauten regelrecht, auch dann, wenn schon kurz nach Fragestellung jedem Anwesenden klar ist, dass keine sinnvolle Antwort mehr erwartet werden kann. Es soll schon vorgekommen sein, daß Famulla einzelne, offensichtlich ahnungslose Vorpubertäre im Unterstufenunterricht 30 Minuten lang ausquetschte wie reife Weintrauben, ohne Einsicht oder Gnade im Dienste der Bildung und als Vorbereitung auf ein Leben voller Qual und Hoffnungslosigkeit.
Es ranken sich viele düstere Legenden um den Mann namens Famulla, einige glaubwürdig, andere zu naheliegend, um wahr sein zu können. Fakt ist, dass man schon aus gesundheitlichen Gründen versuchen sollte, Fummel nicht ins Netz zu gehen und sich während einer Schulstunde möglichst unauffällig zu verhalten.
Insbesondere bei nicht erledigten Hausaufgaben.


Er fängt nicht an zu reden. Er sitzt nur da.


So still ist es sonst nur im Leistungskurs `Häkeln` an der Abendakademie für Taubstumme. Niemand wagt auch nur das leiseste Räuspern, denn es könnte dazu führen, dass Famulla spontan seine ungeteilte Aufmerksamkeit an den unglücklichen Unbeherrschten verschenkt. Tatsächlich macht Fummel den Eindruck, er warte auf auf eine Art Startsignal; vielleicht auf das Anspringen eines autonom funktionierenden Notstromaggregats zur restlosen Versorgung aller im Privatleben nutzlosen Hirnfunktionen oder auch nur auf ein telepathisches Telegramm direkt aus der Hölle mit der heutigen Tagesordnung.


Kacke, er muss doch mal anfangen! Bewegen tut er sich auch nicht. Er sitzt nur da.



Normalerweise müsste ich jetzt laut Etikette und Schulordnung zum Pult vormarschieren, schnell klarstellen, dass ich zum Anfertigen der Hausaufgabe nicht fähig war, denn eingestandener Unwille würde mit Enthauptung bestraft, als Dank für meine Ehrlichkeit den gnadenlosen Anschiss und einen Eintrag ins kleine rote Buch mit der Sünderkartei entgegennehmen und mich wieder zum Sitzplatz trollen. Natürlich wäre eine solche Prozedur nicht gerade angenehm, aber ich hätte dann wenigstens Ruhe und würde den Vormittag vielleicht ohne weiteren Schrecken überstehen. Na komm, Junge, wird schon schief gehen!
Ich kratze alle Reserven an Mut und Verwegenheit zusammen und bereite trotz heftiger Gegenwehr meines inneren Schweinehundes vorsichtig die aufrechte Körperhaltung vor.


„Legt eure Hausaufgabe zur Hand. Lies bitte mal vor...“


Großer Gott, es lebt ... und hat gesprochen! Ich habe zu lange gewartet, verdammt!
Eine Absage an dieser Stelle des Protokolls hätte keinen kurzen Verweis zur Folge, sondern für die restliche Stunde Psychoterror Marke Holzfällerromantik. Ich weiß zwar den Grund nicht, aber Famulla reagierte schon immer aüßerst empfindlich auf Verletzungen seiner formellen Unterrichtsstruktur. Ich hatte meine Chance, mit einem blauen Auge davonzukommen, jetzt bleibt nur noch ein einziger, kleiner Hoffnungsschimmer: Vielleicht übersieht er mich einfach.
Seine Augen sehen gelassen, ernst und doch voll Schadenfreude matt glänzend, durch die Reihen. Erwartungsgemäß hat niemand die Courage, sich freiwillig einer Live-Verbesserung des eigenen missratenen Geschreibsels zu unterziehen. Mein Herz rattert wie blöde und der erste Angstschweiß entsickert den Poren.


„... GABY!“


Der Blutdruck sinkt auf akzeptable Werte, die Transpiration stoppt unwillkürlich und die Leber schreit nach Flüssigkeit – für die nächsten fünfzehn Minuten werde ich jetzt mindestens sicher sein. Dennoch blinkt irdendwo im Kleinhirn noch das Alarmlämpchen... die Stunde hat fünfundvierzig Minuten!
Obwohl Famulla nun endgültig auf meine Mitschülerin fixiert ist, glaube ich in seinen Augenwinkeln eine Botschaft an mich zu entziffern:


„Wart‘s ab, unwürdiger Haufen menschlichen Abfalls, ich kriege dich noch!“




Fortsetzung folgt...
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Alt 23.05.2007, 16:45   #2
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230


Sehr, sehr guter Text. Der beste den Ich in letzter Zeit hier gelesen habe. Gerade die Sprache und dein Umgang mit ihr hat mich angesprochen. Außerdem der sarkastische und zynische Humor.
Dein Text ist bestimmt nicht jedermanns Sache - aber meine ganz bestimmt

Gruß
MorFeus

PS: Wieso ab 18. Zieht sich der "Fummel" etwa noch aus?
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2007, 02:11   #3
rollingstoned
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 29


Mir gefällt er ebenfalls. Insbesondere ab "PLÖTZLICH WIRD ES STILL". ausserdem glaube ich einen früheren Lehrer von mir wiederzuerkennen. Wahrscheinlich gab´s so einen auf jeder Schule
rollingstoned ist offline   Mit Zitat antworten
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