Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 17.10.2006, 17:01   #1
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

Standard irrweg

irrweg

windweit dein sternenlicht ...
trockenen sinnes über dornen
mit dem fuß für eigentlich
eigentlich ein andres leben

mein kinderschatten im staub
das fremde lächeln im gesicht
mit dem mund für eigentlich
eigentlich kein hörbares wort
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2006, 18:25   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

wie schön, du hier. ich lese selbstentfremdung. und ichdissoziation und vielleicht noch vieles mehr. außerdem eine gewohnt "schöne" (in ermangelung eines besseren wortes) sprache. die doppelung des eigentlich macht auch viel her, besonders gesprochen.

erfreut,
guardi
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2006, 18:41   #3
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Welch seltener Besuch!

Das Gedicht spricht mich sehr an, ist wirklich schön.
Eigentlich...eigentlich...und uneigentlich? Das fragt mich mein Opa immer, wenn ich dieses Wort benutze.
Interpretation wie bei Guardi - das lyr. Ich glaubt, auf dem falschen Lebensweg zu sein. Es hatte vielleicht andere Pläne, es erkennt sich selbst nicht wieder. Der Weg ist beschwerlich, schmerzhaft. Es vermag nicht befriedigend auszudrücken, was es fühlt.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2006, 21:53   #4
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 732

lieber tagedieb,

wie schön und hocherfreulich dich hier (in gewohnt guter art und weise) mal wieder zu lesen.

meine assoziationen gehen zu maria, die ohne es so recht zu wollen vom heiligen geist geschwängert wurde und nun jesus geboren hat. sie war ja noch recht jung und ob sie es geplant hatte mutter des heilands zu werden, wage ich ja stark zu bezweifeln.
ich lese in der ersten strophe ein beobachten ihres sohnes, in der zweiten selbstreflexion.
in diesem kontext wird dann der titel vieldeutig:
-geht der sohn den falschen weg?
-ist sie den falschen weg gegangen?
-gehen die worte den falschen weg?
-oder war es gar gott, der einen falschen weg einschlug?

ähm ja. warum auch nicht, nee?

lieben gruß,
deine ravna
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.10.2006, 15:38   #5
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

Danke für Eure Kommentare.

Den Gedanken, dass Worte den falschen Weg gehen könnten, mag ich.
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für irrweg




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.