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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 14.11.2012, 09:12   #1
männlich galapapa
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: Calw
Alter: 74
Beiträge: 75

Standard Unauslöschlich

Manchmal, wenn Gedanken tief versinken
und der Gang der Zeit zu stehen scheint,
seh ich dich aus weiter Ferne winken,
bin für den Moment mit dir vereint.

Mein Verlangen ist wie eine Rose,
trocken zwar, doch ist sie nie verblüht.
Schlafend rankt die schöne Ahnungslose,
hüllt in Dornenzweige mein Gemüt.

So wird uns der Augenblick zur Stunde,
jene Blume prangt im alten Glanz;
liebevoll sind wir dabei im Bunde,
wie der Blüte roter Blätterkranz.

Wenn wir uns im alten Glücke wähnen,
dann verblasst dein Bild mir immer mehr;
stumm ins Leere fallen meine Tränen -
es gibt dich und mich schon lang nicht mehr.
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Alt 14.11.2012, 12:37   #2
weiblich Poetibus
 
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Beiträge: 562

Hallo, Galapapa,

schön geschrieben. Das Gedicht hat einige Erinnerungen in mir wachgerufen - manches vergisst man nie, es bleibt "unauslöschlich".

Da ich auch in einigen anderen Foren lese, weiß ich, dass du schon längere Zeit schreibst, daher erlaube ich mir ein klein wenig "Kritteln"; es betrifft aber nur zwei Stellen.

Zitat:
So wird uns der Augenblick zur Stunde,
jene Blume prangt im alten Glanz;
liebevoll sind wir dabei im Bunde,
wie der Blüte roter Blätterkranz.
Ich möchte dir vorschlagen, hier vielleicht "mir" zu schreiben, dadurch würde der Übergang vom "Ich/LI" zum "Wir" leichter nachzuvollziehen sein. Mir kommt das "uns" ein wenig plötzlich, da mir eine "Überleitung" fehlt. Denn das Zusammensein, wenn ich das Gedicht richtig interpretiere, findet nur in der Fantasie bzw. der Erinnerung des LI statt - das LD ist nicht "wirklich da".

Zitat:
Wenn wir uns im alten Glücke wähnen,
dann verblasst dein Bild mir immer mehr;
stumm ins Leere fallen meine Tränen -
es gibt dich und mich schon lang nicht mehr.
Ich bin am Beginn des letzten Verses ein wenig gestolpert, da ich unwillkürlich "gibt" betonen möchte. Eine Änderung ist nicht erforderlich, es würde eine kleine Umstellung genügen:

dich und mich gibt es schon lang nicht mehr.

Dadurch muss ich zwar trotzdem "es" betonen, aber in der Versmitte fällt es mir leichter, da das "gibt" dann nach dem betonten "mich" folgt. So blieben auch "dich" sowie "mich" betont. (Das kleine "Betonungsproblem" entsteht ja auch nur, da der ganze Vers aus einsilbigen Worten besteht, das ist immer "betonungstechnisch" etwas schwierig - nur als Hinweis.)

Allerdings, wie immer: Es sind Anregungen, nimm, wenn du etwas gebrauchen kannst; wenn nicht, überhaupt kein Problem.

Auf jeden Fall gefällt mir das Gedicht, ich habe es gerne gelesen und mich damit beschäftigt.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 15.11.2012, 01:04   #3
männlich galapapa
 
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Hallo Poetibus,
danke für Deinen Kommentar, Dein Lob und die Anregungen!
Zu dem "uns" in der dritten Strophe möchte ich sagen, dass dieses Gemeinsame gar nicht so plötzlich kommt. Vielleicht hast Du übersehen, dass es im letzten Vers der ersten Strophe heißt "...bin für den Moment mit Dir vereint..."
Dieses Vereinigtsein bedingt ja eigentlich ein "uns".
Ich lass diese Stelle deshalb mal so stehen. Der Text beschreibt ja ein Zusmmensein in der Erinnerung.
Mit der letzten Strophe hast Du allerdings Recht. Hier im Süddeutschen Raum würde man diesen Vers intuitiv auf der ersten Silbe, also dem "es" betonen. Meine Erfahrung ist aber, dass es z.T. große, regionale Unterschiede in den Betonungen gibt.
Da Dein Vorschlag den Inhalt nicht verändert, das Betonungsproblem allerdings beseitigt, würde ich ihn gerne übernehmen. Allein, aus mir unbekannten Gründen kann ich meine Beiträge nicht verändern.
Danke nochmal und herzliche Grüße!
galapapa
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Alt 15.11.2012, 01:08   #4
weiblich Poetibus
 
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Beiträge: 562

Hallo, galapapa,

bin gerade zufällig da, deshalb noch schnell eine kleine Rückmeldung:

Zitat:
Zu dem "uns" in der dritten Strophe möchte ich sagen, dass dieses Gemeinsame gar nicht so plötzlich kommt. Vielleicht hast Du übersehen, dass es im letzten Vers der ersten Strophe heißt "...bin für den Moment mit Dir vereint..."
Dieses Vereinigtsein bedingt ja eigentlich ein "uns".
Ich lass diese Stelle deshalb mal so stehen. Der Text beschreibt ja ein Zusmmensein in der Erinnerung.
Stimmt, das entging mir wohl. Ich denke, ich verlor da ein wenig den "Faden", da Strophe 2 "dazwischenliegt", so dass ich den Zusammenhang nicht mehr sah.

Also: Anmerkung zurückgenommen.

Freut mich, wenn du trotzdem etwas für dich in meinem Kommentar finden konntest.

Was die Änderungen betrifft: Ich bin auch noch nicht sehr lange hier, aber ich bekam mit, dass es nur für einen Zeitraum von ca. 3 Stunden (ich bin mir nicht ganz sicher, aber wohl so ungefähr) möglich ist.

Schönen (späten) Abend noch.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 15.11.2012, 14:18   #5
männlich galapapa
 
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Beiträge: 75

Hallo Poetibus,
danke für Deine Antwort!
Wenn das stimmt mit den drei Stunden dann frage ich mich, was für einen Sinn ein Diskussionsfaden überhaupt noch macht.
Weiter frage ich mich, warum man Beiträge im Faden ändern kann, im Text aber nicht.
Ich werde mich damit einmal an die Administration wenden.
Herzlichen Gruß nochmal!
galapapa
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Alt 15.11.2012, 22:42   #6
weiblich Tony97
 
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Beiträge: 30

hallo galapapa,

ich finde dein Gedicht einfach wunderbar...

es beschreibt das Klischee "ewige Liebe", aber auf eine völlig neue Art,
die auch wenn sie traurig ist, bezaubernd klingt!!!

Hut ab!
Tony97 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2012, 23:17   #7
männlich galapapa
 
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Beiträge: 75

Hallo Tony,
danke für Deinen Kommentar und Dein Lob!
Ein englisches Sprichwort sagt: "The first cut is the deapest".
Ich glaube auch, dass das erste "Erlebnis" prägt und unvergesslich ist.
Die erste Liebe des ´lyrischen Ich ist nie vergangen.
Liebe Grüße!
galapapa
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