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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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14.01.2008, 23:23 | #1 |
Tätigkeiten
Als Baguettefäller gerackert in den Vogesen,
die Majonäsegruben von Beijing verflucht, in Holland hab ich Käselaibe zugeritten, nach wilden Schrippen im bayrischen Wald gesucht. Schädel aus grobem Granit gemeißelt in Rom, als freier Jäger des Stroms war ich lang auf Hawaii, chilenische Blitze in Schnitze geschnitten, und immer geschimpft, getobt und gelitten dabei. Doch der allerunmöglichste Auftrag von allen, - ich frag mich: wieso hab ich den angenommen? - war, ist und bleibt, dir stets aufs Neue zu gefallen. Ich wäre wohl besser weiter raus geschwommen. |
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14.01.2008, 23:37 | #2 |
gesperrt
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RE: Tätigkeiten
hallo lyrwir,
ach, was beneide ich dich um all die in den ersten beiden strophen beschriebenen tätigkeiten... da dein avatar keinen so gaaaanz jungen mann zeigt, erlaube ich mir, dir schopenhauers gedanken zum thema "gespaltensein des willens zum leben im principium individuationis" zu empfehlen - hinterher war ich zumindest etwas schlauer, allerdings auch desillusionierter... (dass du nicht glaubst, dieser denker sei mein privatspleen: einstein, thomas mann, wilhelm busch, richard wagner, tolstoi, nietzsche waren glühende verehrer von s., und der gauner freud hat wohl seinen psychowirrwar auch - ohne es zuzugeben - von s. abgeleitet, aber elend verfälscht...) liebe grüße altbert |
15.01.2008, 21:48 | #3 |
Hallo Norbert,
danke für deine Antwort. Schopenhauer habe ich noch nie gelesen, danke für den Tipp, bin gespannt. Körperliche Arbeit, auch wenn sie hart ist, kann manchmal immer noch leichter zu ertragen sein als Seelenarbeit. Leibe Grüße, Altlyr (der sein tatsächliches Alter lieber verschweigt) |
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15.01.2008, 23:59 | #4 |
hallo lyrwir, nun bin ich gestern schon um dein gedicht geschlichen und musste spontan an goscinny's "der kleine nick" denken. daraus eine geschichte über eine geburtstagsparty, bei welcher die jungs durch allerlei sportlich-akrobatische verrenkungen versuchen, gefallen bei den anwesenden mädchen zu erzeugen.
das problem bei diesem gedicht ist, dass die strophe eins m. e. so gut gelungen ist (die bilder, der sprachwitz), dass es die nachfolgenden strophen nur schwer haben können. der leser wünscht sich natürlich auch in der s2 so ein wundervoll durchgehendes bild, wie du es in der s1 mit den nahrungsmitteln zeichnest. ok, das ist jetzt zu vermessen. die s2 sammelt also dann querbeet absurde( kaum mit erfolg gekrönte) tätigkeiten. hier verstehe ich den v2 nicht. welcher strom wird gejagt? manchmal ist man blind. das scheint bei mir jetzt der fall zu sein. der v3 entwickelt ein nettes spiel mit dem "i" . die auflösung in der s3 bündelt den witz des gedichtes in eine durchaus ernste aussage. wie wir männer uns doch oft zum hampelmann machen, im glauben, den frauen zu gefallen. mit dem v4 habe ich wieder verständnisprobleme. weshalb schwimmen? worauf bezieht sich das. oh je, ich stehe auf dem schlauch. lg tamiflu |
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16.01.2008, 00:13 | #5 |
Hallo Tamiflu,
schön, dass es dir gefällt. Glaubste, ich hab gar nicht gemerkt, dass sich S1 ums Essen dreht. Um deine Fragen zu beantworten: der Strom soll der elektrische sein. Und wenn man weiter rausschwimmt, entkommt man dem ganzen. Ich habs mal ein wenig geändert. Als Baguettefäller gerackert in den Vogesen, die Majonäsegruben von Beijing verflucht, in Holland hab ich Käselaibe zugeritten, nach wilden Schrippen im bayrischen Wald gesucht. Köpfe aus feinem Schaume gegossen in Rom, als Jäger der Aromen war ich lang auf Hawaii, chilenische Bliny in Schnitze geschnitten, und immer geschimpft, getobt und gelitten dabei. Doch der allerunmöglichste Auftrag von allen, - ich frag mich: wieso hab ich den angenommen? - war, ist und bleibt, dir stets aufs Neue zu gefallen. So bin ich als Hund auf denselben gekommen. LG, LW |
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16.01.2008, 00:20 | #6 |
Viel stimmiger als die Version 1.
Das ganze wirkt jetzt homogener. Strophe 2 Was sind Blini? "Das Rezept für Bliny (eigentlich Plural, Singular ist blin) stammt von der ländlichen Bevölkerung Russlands, da die Pfannkuchen günstig und einfach zuzubereiten sind. Das Wort stammt vom altrussischen mlin „mehlen“, im ukrainischen heißen sie daher mlynzi. Der im Osten Deutschlands verbreitete Ausdruck Plinsen für Pfannkuchen geht ebenfalls auf das slawische Bliny zurück." Danke Wikipedia. Die Idee mit dem Hundevergleich in der letzten Strophe ist von daher stimmig, da ja ein Hund in der Regel sich sehr bemüht zeigt, seinem Frauchen zu gefallen, um so ans Futter gelangen zu können. Nun bleibt bei mir der Verdacht, die zweite (verbesserte) Version lag schon fertig in der Schublade. lg tamiflu |
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20.01.2008, 03:07 | #7 |
gesperrt
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 1
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Hallo Lyrwir,
ein feines Gedicht. mir hat die erste Version mit den hübschen Alliterationen allerdings viel besser gefallen. Ich hätte alles so gelassen und nur die letzte Strophe etwas entholpert. Die 2. Zeile in der 2. Strophe hätte ich schon gar nicht verändert, wo sie so einen hübschen Rhythmus hatte. Das wogte richtig südseemäßig daher. Jetzt muß es über die sperrigen Aromen klettern. Die Majonäseminen sehen noch zusätzlich verboten komisch aus durch die Verwendung der seltsamen neuen Rechtschreibung. Macht die Mayonnaise nochmal so schmierig, oder? Was mußt Du da gelitten haben! Gruß! HerrGesangsverein. |
20.01.2008, 12:02 | #8 |
nun ja, ist absolut nicht mein Geschmack...
irgendwie sehr flach geschrieben...wird fade auf mich... |
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20.01.2008, 12:14 | #9 |
Da ich mich in diesem Diskussionsfaden eingebracht habe, muß ich enttäuscht feststellen, dass sich innerhalb des Gespräches zum Gedicht Userinnen in dem Moment, in welchem ihr Beitrag hier erscheint, sich schon aus der Diskussion verabschieden.
Wenn etwas nicht meinem Geschmack entspricht, ist das eine legitime Äußerung. Doch ohne Begründung ist es letzendlich eine Form modernen Mobbings, weil so Meinungen befeuert werden, Stimmungen geschaffen werden. Mit einer Begründung sähe dies anders aus, dann wäre die Aussage für den Autor nachvollziehbar und damit verständlich. Was heißt denn "flach geschrieben", "wird fade auf mich"...? @ Doreen : Bitte keine Antwort, die sich nicht auf das Gedicht bezieht. lg tamiflu |
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20.01.2008, 12:21 | #10 |
Hallo tamiflu!
Die Frage kann ich dir beantworten. "Flach geschrieben" und "wirkt fade auf mich" heißt in diesem besonderen Fall: Ich habe nicht ein Wort kapiert. Vor allem auch deswegen, weil lyrwir den Text nicht in Rot geschrieben hat und eine wichtige Tätigkeit vergessen hat: Er ist nicht mit seiner Lutherbibel gen ZION gezogen. @lyrwir Ansonsten kann ich mich nur tamiflu anschließen, außergewöhnliche Bilder und feiner Sprachwitz, besonders in Version 2. Liebe Grüße Manfred |
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20.01.2008, 22:55 | #11 |
Hallo Herr Gesangsverein (Klasse Name),
freut mich, dass es dir gefällt. Vielleicht fummle ich noch mal dran rum, die Änderungen waren spontan. Hallo doreen, interessant, dass dies nicht deinen Geschmack trifft. Ich hatte dies eigentlich erst in 3D geschrieben, es dann aber mit dem lyrischen Hammer flach geklopft, von daher stimmt dein Einwurf. Fade, ja klar, das Leben in dieser heidnischen Welt hat eben keinen Geschmack. Hallo Tamiflu, die 2. Version ist (ich schwörre!) spontan entstanden. Sisse, dazu hast du mich getrieben! Danke für deine aufmunternden Worte an doreen. Hallo Franke, einer meiner anderen jobs war der Verkauf von Bibeln aus Esspapier im Sudan, wurde mir aber zu gefährlich. Freut mich, dass es dir gefällt. Euch liebe Grüße, LW |
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