Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Sonstiges Gedichte und Experimentelles

Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 08.08.2015, 20:37   #34
Richard L.
 
Benutzerbild von Richard L.
 
Dabei seit: 11/2014
Alter: 53
Beiträge: 1.592

Erschöpfte Jäger mit weit aufgerissenen Mündern stillten ihren Durst. Die Augen geschlossen, die Köpfe in den Nacken, das Wasser des Lebens rann ihnen an den Hälsen entlang und tropfte auf den Boden der Tatsachen. Sie lachten. Einige Zeit davor: Die Köpfe lagen in den Nacken. Wein, Bier, Schnaps, Speichel, rann an den Hälsen herunter. Sie lachten. Im Wunsch war es das Herzblut und der Schweiß des Anderen..


Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2015, 10:38   #35
weiblich shoshin
gesperrt
 
Dabei seit: 02/2014
Beiträge: 1.073

Lieber Farrell, nachdem ich nun ein bisschen über die angegebenen Dichter geschmökert habe, ist zb. das über Ulf Stolterfohts surreale Lyrik hängengeblieben:

Zitat:
Gedichte sind schließlich nicht aus Gefühlen, sondern aus Worten gemacht...

sperrige, doch höchst vergnügliche Kost, melodischleicht dargeboten, von großer rhythmischer Schönheit.

Hat man die Idee von der Aussage eines Gedichtes und von der Lesbarkeit der Welt erst hinter sich gelassen, beginnt ein Hören, in das man einfach eintauchen kann.

nachzulesen: http://www.tagesspiegel.de/kultur/di.../11798592.html
Deine "Weigerung" deine Absichten und den "Inhalt" des Gedichtes zu erklären und deinen wiederum "krytische Erklärung" hier, haben mich zunächst irritiert.

Das wirkt zunächst überheblich, was auch zu deinem überwiegenden Auftreten in diesem Forum zu passen scheint.

Und auch hier hast du wieder einmal dem Teil der Leser, die mit deiner Art zu schreiben nichts anfangen können, vorgeworfen, dass sie keine Ahnung hätten von dieser Art der Dichtung (was auf mich zb. ganz bestimmt zutrifft; ich Schreibe erst seit kurzer Zeit und ich gehe es auch zu, nicht so wirklich akademisch an die Sache heranzugehen, denn mir ist die Theorie zu fad. Ich lerne ein bisschen Einmaleins und dann wird man weitersehen; vor allem versuche ich durch Autoren und Kommentare zu lernen; aber ich treffe immer noch ganz alleine die Entscheidung, was mir gefällt und was nicht - wie ginge das auch anders?).

In deinem Kommentar schreibst du:

Zitat:
Es ist einfach auffällig, dass es im virtuellen Raum immer die trad. Reimenden sind, die sich immerzu auf dieses „Handwerk=Dichtung=Kunst“ berufen, fast schon damit nerven, kokettieren, und experimenteller Lyrik extrem skeptisch gegenüber stehen, im schlimmsten Fall diese Form der Lyrik überhaupt nicht akzeptieren -mit dem einen oder anderen bornierten „Dichter“ hatte ich ja hier auch schon sehr skurrile Unterhaltungen diesbezüglich.
Du siehst also den Splitter im Auge der von dir als "trad. Reimenden" kategorisierten, übersiehst aber den Balken in deinem Auge:

Du stehst nämlich den "trad. Reimenden" genauso skeptisch bis ablehnend gegenüber, was du auch immer wieder deutlich - manchmal wie ein Elefant im Porzellanladen - zum Ausdruck bringst. Hier würde ich einmal versuchen, mich ein bisschen auf den kategorischen Imperativ zu besinnen. Das war jetzt nur meine bescheiden persönlich Meinung, andere mögen das anders sehen, das resultiert natürlich ein bisschen aus unserer "Beziehungsgeschichte" hier.

Was mir am Beispiel Ulf Stolterfohts so gut gefällt, ist das seine Lyrik trotzdem klingt und er stabreimt offensichtlich häufig - ich hab nur ein paar Sachen gelesen, die ich eben im Internet fand.

Es ist nicht zu überlesen, dass er vom traditionellen Handwerk kommt.

Ich bin aber auch nicht so borniert zu glauben, man könne nur dann Lyrik schreiben, wenn man etwas vom diesem traditionellen Handwerd verstünde.

Jeder darf seinen eigenen Weg gehen, aber manchen nicht so begabten Ohren (wie meinen) kann es nicht schaden, erst einmal mit den Grundregeln von Klang in der Lyrik vertraut zu werden.

Ob man sich auch noch endgültig von einem "Klang" abwendet oder diesen von vornherein für entbehrlich hält, ist auch ok.

Ich finde, das Schlimmste was man Kunst antun kann, ist sie "einzusperren" und zu kategorisieren, aber es entspricht uns halt, alles braucht ein Mascherl und schnell müssen wir auch für alles was "neu" ist, ein Kastel finden, damit wir uns auch sicher fühlen.

Und dann lernen wir brav, was man einhalten muss, um in eine solche Kategorie zu passen, in die wir gerne passen möchten und verteidigen unser Revier mit Kaulen und Zähnen.

So aber jetzt zu deinem Gedicht und deiner "Erkärung".

Ich denke, ich habe schon bevor ich noch obige Zitate über Stolterfoth gelsen hatte, intuitiv verstanden, worum es hier geht.

Ich schrieb es ja, dass es mich fasziniert hat, wie das Gedicht zu leben erwachte und diese vielfältigen Interpretationen entstanden sind. Ich selbst hatte beim Lesen eigentlich wenig Probleme, nachdem du das "Notenständerbild" erklärt hattest.

Die tropfenden Zähne erschienen mir sehr deutlich.

Mit der weißen Tür, wo das Wild "dahinter" ist - also aus der Sicht der Jäger im Wald demnach im Haus - habe ich mehr Probleme. Sie klopft sich selbst heraus, erscheint mir eine ziemlich gestelzte und gewollt originelle Formulierung - ist aber nur mein Geschmack, mehr nicht.

Mit dem mehrfachen verbrennen von Papier (obgleich das "Blatt" auch ein Baumblatt sein könnte)

Das Bild von den leeren Konzerthallen mag nicht so recht in diesen Wald- und Jagdszenen passen, aber diese Irritation soll eben ruhig Teil dieser Freiheit sein, die in solchen Texten vielleicht notwendig sind.

Die erste Zeile würde ich überhaupt weglassen, weil das zweite Händebild dann für mein Gefühl intensiver wirken würde - es ist für mich die Schlüsselstelle in diesem Gedicht, die mir außerordentlich gut gefällt.


Die Türbilder kann ich schlecht deuten:
Das "Herausklopfen der Tür", habe als etwas gesehen, das aus dem Rahmen fällt. Dh. die beiden erleben etwas, was sie nicht für möglich gehalten hätten.

Das "Wild" steht für mich für alles mögliche, was dazu dienen kann, den Erlebnis- und Freiheitsdrang der (bindungsscheuen) Protagonisten (kurzeitig) zu befriedigen. Sie haben sich gegenseitig als Jäger erkannt, das macht wohl die gegeneitige Faszination aus, sie fühlen sich verstanden und sind von dieser Spiegelung fasziniert.

Vielleicht ist daher das Wild hinter der Tür also das "Erlebnis" einer verbindlichen Beziehung oder gar Ehe = "weiße Tür", das sie noch nicht kannten, das sie also auch einmal erleben wollen, aber sie wissen eigentlich schon im vorhinein, dass das schief gehen wird. Denn der "Fluß" des (Er)lebens ist auf der anderen Seite der Tür, die fühlten sich bald eingesperrt.

Im "Traum gepfeilt" finde ich auch noch sehr interessant, weil es vermuten lässt, dass das dann doch eine ziemlich schmerzhafte gemeinsame Erfahrung war.

Es schwingt Wildheit und Ungezügelheit in diesen Zeilen, was mir sehr gefällt; aber auch eine große innere Leere ("Hallen") und in der Rückschau ein gewisses Maß an Sentimentalität und Verklärung.

So und jetzt bin ich aber dort, wo Stolterfhot ins Spiel kommt: Man muss sich hier eigentlich von dem Willen zur Analyse lösen.

Man muss in den Bildern schwimmen. Ich wollte mit meiner Interpretation auch nur zeigen, dass ich mich auch nur auf ein paar Bilder gestürzt habe, wo ich für mich gerne das Rätsel lösen möchte. Ob ich im übrigen richtig interpretiere, interessiert mich nicht wirklich, weil ich mir sozusagen sicher fühle, sodass ich gar keine Erklärung will, die mich höchstens verunsichern könnte. Ich will ja nicht, dass man meine schönes Kastelsystem durcheinanderbringt.

Ich bin jedenfalls mit meinem "Verstehen" ausreichend zufrieden.

Und ich musste daher über deine surreale "Erklärung" schmunzeln: ich denke du hast Babs "Erwartungen!!" erfüllt.

Lieben Gruß
shoshin
shoshin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2015, 11:04   #36
Richard L.
 
Benutzerbild von Richard L.
 
Dabei seit: 11/2014
Alter: 53
Beiträge: 1.592

Zitat:
Zitat von shoshin Beitrag anzeigen
Deine "Weigerung" deine Absichten und den "Inhalt" des Gedichtes zu erklären und deinen wiederum "krytische Erklärung" hier, haben mich zunächst irritiert.

Das wirkt zunächst überheblich, was auch zu deinem überwiegenden Auftreten in diesem Forum zu passen scheint.

Und auch hier hast du wieder einmal dem Teil der Leser, die mit deiner Art zu schreiben nichts anfangen können, vorgeworfen, dass sie keine Ahnung hätten von dieser Art der Dichtung

shoshin,
ganz sicher hat Dich die Erklärung irritiert. Zur sog. Überheblichkeit: Meinetwegen darfst Du das so sehen, Du mißverstehst manche Dinge eben gerne. Mir hat hier keiner geschrieben, dass er mit meiner Schreibe nichts anfangen kann, ergo habe ich keinem etwas vorgeworfen. Du hast hier etwas völlig falsch aufgefasst. Ich habe relativ nüchtern eine Forensituation geschildert, nichts weiter. Was schreibst Du da eigentlich? Angemerkt sei noch, dass ich mich hier auf Stolterfohts "Holzrauch über Heslach" beziehe.
Schönen Sonntag.
Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2015, 11:11   #37
weiblich shoshin
gesperrt
 
Dabei seit: 02/2014
Beiträge: 1.073

Im ersten Teil, schreibe über meine aus meiner "Erfahrung" mit dir entstandene Voreingenommenheit dir gegenüber und umgekehrt und mögliche Ansätze zu deren Überwindung.
Im zweiten Teil schreibe ich über dein Gedicht.
Lies einfach nochmals ohne Scheuklappen und steck einmal die Pfeile derweilen wieder in den Köcher zurück!
Lieben Gruß
shoshin
shoshin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2015, 11:30   #38
Richard L.
 
Benutzerbild von Richard L.
 
Dabei seit: 11/2014
Alter: 53
Beiträge: 1.592

Liebe Charis,
Du hast hier mit Deinen Scheuklappen, mit Deinen Erfahrungen mit mir (diese alten Fehden sind doch längst ausgeräumt!) usw. begonnen. Zu einer Annäherung, bzw. Überwindung, gehört sicher nicht, mir anzudichten, ich wäre überheblich und würde den Lesern Ahnungslosigkeit unterstellen. Das kam mal vor, das stimmt, aber auch nur, weil sich diese Ahnungslosigkeit auch in dem Moment bewahrheitet hat, zudem man mir damals auch sehr dumm (nicht Du) kam -von daher..

Seis drum, ich bedanke mich sehr für Deine Befasse, liebe shoshin. Peace.
Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2015, 16:18   #39
Richard L.
 
Benutzerbild von Richard L.
 
Dabei seit: 11/2014
Alter: 53
Beiträge: 1.592

Liebe Babs,
ist meine Erklärung für Dich akzeptabel?

Angenehmen Sonntag
Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2015, 16:44   #40
weiblich BABSvomKUTSCHI
gesperrt
 
Dabei seit: 03/2011
Beiträge: 3.095

Selbstverständlich, bin doch sowieso pflegeleicht.
By the way, schau Dir doch mal – Sinn – von Al-eX an. In meinen Augen 1a mit Krönchen.
Bussi bussi, weil Du ´n Bengel bist.
Babsi
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2015, 07:21   #41
männlich Pit Bull
 
Benutzerbild von Pit Bull
 
Dabei seit: 08/2012
Ort: Berlin
Beiträge: 1.878

Hallo Farrell!

Stellt dein Text etwa eine (wenn ja, dann gelungene) Hommage an eine femme fatal dar?

Die stringente Strukturierung empfinde ich als ein hervorragendes Stilmittel.

VG Pitti
Pit Bull ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2015, 20:32   #42
Richard L.
 
Benutzerbild von Richard L.
 
Dabei seit: 11/2014
Alter: 53
Beiträge: 1.592

Sie war einfach eine furchtbar interessante junge Frau..
MfG
Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für von tropfenden zähnen




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.