Gedicht ohne Titel bei Poetry.de

Ara · 07.02.2019, 20:19

Gedicht ohne Titel

Es hat sich leise in dich geschlichen,
sich breit gemacht und schwarz gemalt,
die Freude ist deiner Angst gewichen,
dein Lachen ist mit Schmerz bezahlt!

Es hat deinem Blick nun Kontraste verlieh‘n,
deinem Sein die Farbe genommen,
längst schon hast du dein Schwinden verzieh‘n,
wissend, du wirst nicht entkommen!

Deine Luft weicht dem Atem mit schalem Gefühl,
Gestank flieht aus deiner Lunge,
Erbarmen und Furcht steh’n gemeinsam am Ziel,
kein Wort erklimmt deine Zunge.

Die Leichtigkeit füllt diesen Augenblick,
ein Lächeln versucht mir zu sagen,
Zweifle nicht, ich komme zurück!
Schwerer ist‘s das Hier zu ertragen!

(C) Ara

Unar die Weise · 08.02.2019, 00:34

dein Gedicht schnürt mir die Kehle zu.
Es packt mich, an meiner Substanz, und zieht mich runter.
Es vermag eine Sprache zu sprechen, die mir leider nicht unbekannt ist.
Und wohl deshalb halte ich es, in seiner Tragik, für sehr gelungen.

Ein Spätabendgruß
von Unar

Ara · 08.02.2019, 06:27

Danke für Deine Worte und es tut mir leid, dass du dies auch erleben musstest.
Diese Kämpfe am Ende, der Moment des Aufgebens - manchmal ist dieses Leben doch einfach unfair!

Liebe Frühmorgensgrüße

Nöck · 08.02.2019, 08:43

Liebe Ara,

sehr einfühlsam beschrieben, wer solche Momente schon einmal miterlebt hat, weiß, sie sind etwas ganz Besonderes. Als ob sich für einen Sekundenbruchteil das Tor in eine andere Welt öffnet, wir ahnen etwas, aber bevor wir es begreifen können, schließt sich das Tor wieder.

Liebe Grüße
Nöck

07.02.2019, 20:19	#1
Ara Dabei seit: 02/2019 Ort: Ganz weit weg! Alter: 43 Beiträge: 32 Meine Gedichte	Gedicht ohne Titel Gedicht ohne Titel Es hat sich leise in dich geschlichen, sich breit gemacht und schwarz gemalt, die Freude ist deiner Angst gewichen, dein Lachen ist mit Schmerz bezahlt! Es hat deinem Blick nun Kontraste verlieh‘n, deinem Sein die Farbe genommen, längst schon hast du dein Schwinden verzieh‘n, wissend, du wirst nicht entkommen! Deine Luft weicht dem Atem mit schalem Gefühl, Gestank flieht aus deiner Lunge, Erbarmen und Furcht steh’n gemeinsam am Ziel, kein Wort erklimmt deine Zunge. Die Leichtigkeit füllt diesen Augenblick, ein Lächeln versucht mir zu sagen, Zweifle nicht, ich komme zurück! Schwerer ist‘s das Hier zu ertragen! (C) Ara

08.02.2019, 00:34	#2
Unar die Weise Dabei seit: 10/2016 Ort: in einem sagenhaften Haus Alter: 42 Beiträge: 5.271 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Ara, dein Gedicht schnürt mir die Kehle zu. Es packt mich, an meiner Substanz, und zieht mich runter. Es vermag eine Sprache zu sprechen, die mir leider nicht unbekannt ist. Und wohl deshalb halte ich es, in seiner Tragik, für sehr gelungen. Ein Spätabendgruß von Unar

08.02.2019, 06:27	#3
Ara Dabei seit: 02/2019 Ort: Ganz weit weg! Alter: 43 Beiträge: 32 Meine Gedichte	Liebe Unar Danke für Deine Worte und es tut mir leid, dass du dies auch erleben musstest. Diese Kämpfe am Ende, der Moment des Aufgebens - manchmal ist dieses Leben doch einfach unfair! Liebe Frühmorgensgrüße

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08.02.2019, 08:43	#4
Nöck Dabei seit: 12/2009 Ort: In den Auen des Niederrheins Beiträge: 2.662 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Ara, sehr einfühlsam beschrieben, wer solche Momente schon einmal miterlebt hat, weiß, sie sind etwas ganz Besonderes. Als ob sich für einen Sekundenbruchteil das Tor in eine andere Welt öffnet, wir ahnen etwas, aber bevor wir es begreifen können, schließt sich das Tor wieder. Liebe Grüße Nöck