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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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10.04.2015, 14:30 | #1 |
8/5
Tritt nicht in die Wörterfallen,
gib ein bisschen acht, mancher plumpe Schuh hat Schnallen, schnappt sie zu und lacht. Wähle du den Weg zu sagen lieber steil und schmal, dass die Schritte weiter tragen als bis nach banal. Rufen dich bekannte Stimmen, lass die Modeschuh, lächle, bis die Worte stimmen, doch dann greife zu… Geändert von gummibaum (10.04.2015 um 16:54 Uhr) |
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10.04.2015, 15:48 | #2 |
Lieber gummibaum,
Das Gedicht lässt in seiner Kürze (durch die kurzen Verse, es hat ja immerhin 3 Strophen) viel Raum zum Interpretieren. So auch der Titel, der sich mir nicht erschließen mag. Das kann aber auch daran liegen, dass es ein Verweis auf etwas ist, den ich nicht verstehe Trotzdem ich den Text also nicht ganz durchdrungen habe möchte ich gerne etwas dazu schreiben, denn er gefällt mir sehr. Schön "flott" geschrieben, lässt sich gut lesen, aber das ist man ja bei dir auch gewohnt Was, wie ich denke, inhaltlich auf jeden Fall drinsteckt, ist, dass man Worte mit bedacht wählen soll und gerne auch mal etwas nicht sagen darf, wenn es noch nicht wohlüberlegt ist. Und schon gar nicht nur Dinge "nachplappern" sollte, die andere einem "vorplappern". Das Bild des Schuhs gefällt mir hier wirklich gut. Ich finde es einerseits fast skurril, was für mich einen leichten, angenehmen Humor hineinbringt und andererseits so treffend, dass es mich doch verblüffte. Gute Idee! Zwei Anmerkungen habe ich aber doch noch, wenn auch keine Verbesserungen, weil ich mir selbst doch etwass unsicher bin: S1V4: Kann man das wirklich so sagen? Müsste es nicht (ungeachtet der Metrik) heißen: "lässt sie zuschnappen und lacht". Ich habe das Gefühl, dass man Schnallen nicht zuschnappt, sondern dass die Schnallen nur selbst zuschnappen oder zum Zuschnappen gebracht werden. S2V2: Die Betonung von "eher" ist zwar richtig, aber mich lässt es trozdem stocken, weil für mich die beiden Silben des Wortes nicht so stark auseinandergehalten werden beim natürlichen Sprechen. Das mag auch nur an meiner angelernten Aussprache liegen, aber mir würde an der Stelle "lieber" oder "besser" besser gefallen. Und zu guter Letzt: S2V3/4: Wunderbar! Diesee Verse gefallen mir wirklich ausgesprochen gut. Sehr schön formuliert LG, Meishere |
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10.04.2015, 16:53 | #3 |
Hallo Meishere,
vielen, lieben Dank für den ausführlichen Kommentar. 8/5 ist nichts weiter als die wechselnde Silbenanzahl in dem Text. Inhaltlich geht es, wie du sagst, um Zitate, Floskeln, Wendungen, Sprachgewohnheiten, die schnell zur Hand sind, aber die vorschwebende Idee nicht zur Entfaltung bringen. Von diesem Zuschnapp-Vers" hatte ich mehrere Fassungen; z.B.: "mancher plumpe Schuh mit Schnallen schnappt rasch zu und lacht." Schließlich wählte ich diese unkorrekte, wohl, weil so der Schuh menschlich handelt: vorsätzlich, mit Hilfe eines Werkzeugs (und schadenfroh). eher/lieber/besser ist für mich hier austauschbar. Ich ersetze jetzt durch "lieber", da das deiner Betonungsweise mehr entgegenkommt. Liebe Grüße gummibaum |
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10.04.2015, 18:17 | #4 |
Lieber gummibaum,
das bringt Licht in die Sache (bezüglich des Titels). Ich hatte ein paar Sachen bezüglich der Form angesehen (Hebungen, Verszahl usw.), aber auf die Silbenzahl kam ich nicht! Ich bin immer so schlecht in solchen "Rätseln" Die Vermenschlichung des Schuhs fand ich sehr gelungen, das wollte ich gar nicht in Frage stellen! Es ging mir tatsächlich nur um die Grammatik (oder welcher Bereich der Sprache das auch immer ist). Aber wenn es eine bewusste Entscheidung war, dann geht das natürlich vollkommen in Ordnung (daher rührte auch meine Unsicherheit ). Ja, inhaltlich halte ich die drei Wörter auch für gleichwertig, deswegen mein Vorschlag. Es freut mich, dass du meinen Vorschlag angenommen hast LG, Meishere |
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11.04.2015, 10:49 | #5 |
R.I.P.
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Lieber gummibaum,
ich rate vorsichtig: Silben statt Temperatur? LG Thing |
11.04.2015, 11:34 | #6 |
Nicht gespickt? Dann gut geraten!
Am Grund des Brunnens lag ein Ding, ich sah es immer nur verschwommen, doch golden schien das Licht zu kommen von dort aus wie von einem Ring. Dann rief ich einmal nach dem Ding, und aus des Wassers großer Tiefe, als ob beim Ring ein Echo schliefe, quolls auf: "Ich bin der Dichter Thing!" LG gummibaum |
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11.04.2015, 11:38 | #7 |
R.I.P.
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Nein, nicht gespickt.
Wo auch? Aber es schien so gut zu passen! Dein zweites Gedicht läßt mich erröten. Hab tausend Dank für diese lobende Anerkennung! Immer: Thing Dann rief einmal nach dem Ding, hier fehlt ein ich. |