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Alt 23.06.2007, 16:05   #1
Erblassenheit
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 21


Standard Das Glück ist eine Hure

Das dumpfe Grollen der Kanonen, Schreie, Schüsse waren durch den dünnen Stoff des Kommandozelts zu hören. Panisch rannten Meldegänger, und Berater umher, und versuchten die Schlacht so gut wie möglich zu Organisieren.
Nur einer blieb ruhig. General Gerald von Waldsburgen Sieger zahlreicher Schlachten zu Land, und See.
Sein Blick lag still auf der Kriegskarte, auf der seine Berater andauernd farbige Steine, die die verschiedenen Garnisonen darstellten, umherrückten und wegnahmen.
Ein Schuss pfiff durch das Zelt, und traf einen Meldegänger am Arm, der schreiend zu Boden stürzte. Seit wann wird ein Krieg so nah am Kommandozelt geführt?, dachte sich der General.
Seine Mine blieb beruhigt, um die feigen Berater nicht noch Nervöser zu machen, aber im innern kochte Gerald, hatte er doch den Feind schon ins hinterletzte Eck seines Landes gedrängt, und jetzt schlugen sie zurück, mit voller Kraft. Sie hatten alle Streitkräfte hierher zurückgezogen, um Gerald Armee ein Gefühl von Sicherheit zu geben, und ihr Plan war aufgegangen.
„General! Wir verlieren immer mehr Männer!“, rief einer der Meldegänger Gerald zu.
„Wie sieht’s mit unserer Artillerie aus?“, konnte er nur erwidern.
„Sie wurde vom Feind erbeutet!“
Langsam machte sich Gerald Sorgen „Und die Reiterei?“
„Sie ist in einen Hinterhalt geraten, keiner hat Überlebt“
Er ballte eine Faust, und schlug so fest auf den Kartentisch, dass dieser fast zusammenbrach. Der Meldegänger erschrak bei dem Ausbruch von Wut.
Die letzte Bastion! Es war die letzte Bastion!, im innern war Gerald den Tränen nah, aber natürlich ließ er sich nichts anmerken.
„Wie viele Männer?“, gab er nur zitternd von sich.
„Auf unserer Seite etwa zehntausend, der Feind führt fünfzigtausend, und Gott weiß wie viele er noch in Reserve hat“
Zuwenig Männer, zuwenig Pulver, und keine Hoffnung mehr, das war es was sie noch hatten.
Alle Hoffnung war auf dieser Stadt gelegen. Sie wollte die Feinde einfach überrennen, ein wenig Plündern, Vergewaltigen, sich den Bauch voll schlagen, und warten bis eine neuer Befehl reinkam. Niemand hätte ahnen können dass so etwas passiert.
„Wir...wir könnten einen Ausfall wagen, einige Kundschafter haben berichtet der Wall, wäre sehr schlecht bewacht“, schlug der Meldegänger kleinlaut vor.
Wieder prügelte der General auf den Tisch ein „Und wenn nicht? Was dann? Schicken wir Tausende in den sicheren Tot. Es gibt nur noch einen Ausweg...“, Gerald hatte sich immer Gefürchtet diese Entscheidung treffen zu müssen, er hatte wahrscheinlich Glück gehabt sie bisher nie auf dem langen Feldzug treffen zu müssen, aber nun war es soweit „...Alles zum Rückzug vorbereiten“, seine Stimme verließ ihn, und er trotte hinweg. Einen jungen Menschen hinterlassend, der nicht fassen konnte was sein Befehlshaber gerade Beschlossen hatte.

* * *

General Gerald von Waldsburgen, Schande des Volkes, und Verlierer der entscheidenden Schlacht um Chainsburg saß auf einer unbequemen Anklagebank. Hinter ihm der Spot des Volkes, und vor ihm die Verachtenden Blicke des Generalstabs.
Sie warteten auf das Urteil des Königs, der sich mit seinen Beratern in ein Hinterzimmer zurückgezogen hatte.
Plötzlich öffnete sich die Tür, und die imposante Figur des Königs trat hindurch. Er setzte sich auf seinen goldenen Thron, und sein Herold ergriff das Wort „Erhebet euch zur Urteilsverkündung!“, ein kollektives aufstampfen ging durch, denn Saal. Es erinnerte stark an den Donner, den die Kanonen während der Schlacht von sich gegeben hatten.
„Nach ausführlicher Beratung des Falls...“, sprach der Herold mit lauter kräftiger Stimme, „Kam unsere Herrlichkeit der König zu dem Entschluss, dass die Schlacht gewonnen, hätte werden können, wenn nur der nötige Entscheidungsmut da gewesen wäre. Es ist eine Schmach, dass Gerald von Waldsburgen das Land dem Feind überlassen, und damit alle Erfolge unserer tapferen Soldaten zunichte gemacht hat. Somit kam unsere Großartigkeit der König mit seinen Beratern zu folgendem Urteil:...“

Gerald sah in die spottende Menge vor seinem Schafott. Sie lachten ihn aus, bewarfen ihn mit Exkrementen, toten Tieren, und fauligen Gemüse.
Wie tief war er gesunken?
Vor einem Monat noch ein gefeierter Volksheld, war er jetzt nur noch den Spot der Leute Wert.
Ja, dachte er, das Glück hat mich verlassen, wie eine Hure nachdem man sie bezahlt.
In diesem Moment raste das Fallbeil herab, und brachte ihm einen schnellen Tod.
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Alt 23.06.2007, 16:38   #2
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230


Das große Problem an der Geschichte ist: Die Pointe (sowie die Überschrift) passen nicht zum Text! In dem ganzen Text geht es, soweit Ich es erkenne, nicht ein einziges Mal um Glück.
Das lässt leider den gesamten Text etwas verfehlt erscheinen.

Gruß
MorFeus

PS: Nur so auf die Schnelle: Spott mit tt!
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2007, 16:54   #3
Erblassenheit
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 21


naja ich bin zwar nicht umbedingt nah darauf eingegangen, aber am ende des ersten teils steht die sache mit dem Glück einmal, und ein zweites mal habe ich am Ende die Sache mit dem: 'Das Glück ist eine Hure' erwähnt.

Aber wenn du den Eindrückt hast der Text wäre verfehlt, dann hab ich das wohl nicht deutlich genug gemacht
Erblassenheit ist offline   Mit Zitat antworten
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