Verrechnet

[Jeanny]

Einmal waren sie eins, lebten
miteinander und verstanden
sich ohne Worte.
Später wurden Worte zu Geschosse,
die weiche, ehrliche Haut trafen
und tiefe Wunden rissen.

Das, was da einerseits war,blieb
weil es glaubte, weil es liebte,
weil es wollte, daß der Traum
eben kein Traum war...

Der Andere fand am Missbrauch gefallen
und log und betrog durch die Zeit.
Er mordete mit Worten und brachte
damit die Resignierten ans offene
Fenster in Etage 8.

Mühevoll stieg er all die Etagen
nach unten, suchte sich eine Bank
und wartete sitzend nach oben
blickend ,auf das Aufklatschen.

Er genoss diese Zeit im Zwischenraum
vollkommen, hörte den Vögeln zu,
sah, wie die Spatzen sich zankten
und wartete...
Es wurde ein Endloswarten.
Klatschen tat es nicht.
Diesmal hatte er sich verrechnet.