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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 30.09.2007, 19:36   #1
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Standard Seit dem Tag

Seit dem Tag sass und aß
er vor den Trümmern die eben
noch sein zu Hause waren.
Mahnend ragte die Esse gen Himmel
und unter den zerbombten Steinen
das Gewimmel der Ratten, die an
den verschütteten Leichen nun
ein Festmahl hatten...

Seit dem Tag schlief er Nachts
nicht mehr in einem Bett.
Das war ja weg- wie sein
kleiner Bruder weg war.
Keinen Bruder mehr nur Bombenfutter,
zerrissene Glieder im Dreck der Welt
die sich selbst nicht mehr zusammenhält.

Seit dem Tag macht er Jagd auf
die fiesen Ratten weil diese an
den verschütteten Menschen
ein Festmahl hatten...
Sein Kinderkörper war wund
vom Überleben, Zittern und vom Dreck.
Aufpassen sollte er doch auf den
Kleinen, der immer und ständig
vor Angst nur tat weinen.
Nichts hatte mehr irgendeinen Zweck.
Nachts glaubte er, ihn zu hören
unter all den Dreck, zwischen all den Ratten
die nun ein Festmahl an den Leichen hatten...
Jeanny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2007, 23:18   #2
Suyari
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 179

Inspiriert von Wolfgang Borcherts "Nachts schlafen die Ratten doch" ?
Suyari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2007, 15:26   #3
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Standard RE: Seit dem Tag

Hallo Suyari,
ach weißt Du, eigentlich und nur so mal angemeint...
ja
Ist doch toll, wenn das einer bemerkt.
L.G. Jeanny
Jeanny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2007, 15:58   #4
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

kleingeschriebenes zittern ist wohl inkonesquent. ebenso "tat flennen und weinen", hier rutscht du aus der sprache und es wirkt, als solle es sich eher reimen denn wie eine krüppelige kindersprache klingen. - ansonsten sehr buhuuu. traurig, traurig, so ein verlust, ein kampf ums überleben, um die bewahrung des wenig gebliebenen, aber die kombination ratten und festmahl und krieg und verschüttete leichen wirken irgendwie altbacken. die idee an sich ist nicht schlecht - vielleicht - und der text hat seine akzeptablen momente, aber er ist unspannend, vermutlich auch zu erzählerisch. die zeilenbrüche sind allgemein zu beliebig.

fernsehbilder aus dem ziemlich abstumpfenden irak bewegen mehr.

gruß. esb.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2007, 19:34   #5
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Hallo evilsuperbitch,
danke für das Kommentieren.
Hab gerade erst angefangen, meinen Stil zu bearbeiten.
Ich lese keine Zeitungen und sehe kaum noch fern weil ich mich
versuche zu konzentrieren auf das, was mir momentan in diesem Leben wichtig erscheint - bewußt zu leben ohne so viel Konsumgüter.
Deshalb hab ich auch nicht viel Ahnung davon, was in der Welt so ab geht.
L.G. Jeanny
Jeanny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2007, 19:36   #6
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

woher dann die impulse zu diesem gedicht?
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2007, 19:42   #7
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Beschäftige mich momentan mit der Nachkriegszeit,
villeicht sagt Dir W. Borchert etwas...
Lesen tue ich natürlich, nur eben nicht die aktuellen Zeitungen.
Jeanny
Jeanny ist offline   Mit Zitat antworten
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