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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 19.09.2007, 15:45   #1
Daevas
 
Dabei seit: 07/2007
Beiträge: 6

Standard Resignation als Sieg

Kern meiner Gedankenschwere
Klagend grab´ ich zu dir vor
Wo ich mich stetig selbst belehre
bringst du stetig neu’s hervor

Du gebärst neue Facetten
Will nicht mit der Falschheit huren
Will mich auf der Wahrheit betten
Aber ständig neue Spuren

Unschärfe, das All ist trübe
Jeder Lichtstrahl schnell gesiebt
Ich bin der Unsicherheit müde
Nun ein Mensch der nicht mehr liebt

Neue Wahrheit will ich Schaffen
Aus den Fäden alter Wahrheit
Will ich mir den Mantel raffen
Wärmend falsche neue Klarheit.

Nun vergiss was nur erfunden
Eure Wirklichkeit nur Lüge
Als ob der Rücken der Urkunden
Besser als mein Traum mich trüge

Lieber treibend ohne Halten
Hier kein Anfang, dort kein Ende.
Jedes nein ist auch ein Ja
Das ich in die Ew’keit sende

Keine Grenzen mehr erbaut
Ich fliege haltlos durch das All
Ich bin ein freier Astronaut
Mein Stück das spielt im freien Fall

Schwerelos die Träume webend
Sprich wie könnt ich jemals klagen
All mein Wesen Sinn und Leben
Meine Schönheit ist versagen.
Daevas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2007, 18:04   #2
Cado
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 17

Standard RE: Resignation als Sieg

Zitat:
Original von Daevas
Schwerelos die Träume webend
Sprich wie könnt ich jemals klagen
All mein Wesen Sinn und Leben
Meine Schönheit ist versagen.
Sofern inhaltliche Kritik gewünscht ist:
Nein. Im Kontext des gesammten Textes scheint mir die letzte Aussage nicht richtig. Eine anhaltende, von einem selbst getriebene Entwicklung und deren Ergebnisse, sind kein Versagen. Falls du "versagen" im Sinne von "sich etwas versagen" meinst, scheint es mir doch eher eine Frage der Wahrnehmung zu sein.
Cado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2007, 18:34   #3
Daevas
 
Dabei seit: 07/2007
Beiträge: 6

Auch und insbesonders ist Inhaltliche Kritik erwünscht und gleich einmal ein dickes Danke dafür.
Wichtig ist in diesem Gedicht, dass die "Ergebnisse" der selbst getriebenen Entwicklung keinen Anspruch mehr auf Wahrheit erheben, weil die Suche nach dieser dem Erschaffen gewichen ist. Eine 180 Gradwende: Die Frage "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" weicht ihrem Kehrwert: "Wie fiktiv ist die Fiktion?" und selbst dieser wird verworfen. Im Bewustsein auf der Suche nach der Wahrheit versagt zu haben wendet man sich von ihr ab, hin zur Ästhetik des von ihr unabhängigen Schaffens, während man sich selbst innerhalb dieses Versagens ästhetisch zu bejahen beginnt. Allerdings taugt dieser letzte Vers eventuell nicht zum Schlussvers... und wenn man ein Gedicht erklären muss ist es meist wohl einfach nicht gut genug gelungen.
Daevas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2007, 10:15   #4
Cado
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 17

Das Gedicht ist durchaus gelungen und verständlich (für mich) ich stimme nur in der Aussage des letzten Absatzes nicht überein.

Du hast einen schönen Gedichtskörper geschaffen, der die Wahrnehmung der Realität aus einer absoluten Perspektive zeigt und der Prozess eines Menschen damit klar zu kommen.

Sollte es noch immer so deine Wahrnehmung sein wie im Gedicht beschrieben, wollte ich dir nur sagen, daß es kein Versagen bedeutet und man sich auch nichts versagen muß. Der absolut objektive Standpunkt polarisiert hier nur die Wahrnehmung.
Cado ist offline   Mit Zitat antworten
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