Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Poetry Workshop > Theorie und Dichterlatein

Theorie und Dichterlatein Ratschläge und theoretisches Wissen rund um das Schreiben.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 04.07.2008, 18:11   #1
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Standard Der Engel

Die Lüfte schwingen,
Als sie dich umringen,
Dich zart streicheln,
Nicht von deinem Körper weichen.

Beflügeln dich als Engel,
Nun, du beflügelter Bengel;
Schwebst zum Himmel empor,
Als die Erde dich verlor.
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2008, 21:33   #2
19jess91
 
Dabei seit: 07/2008
Beiträge: 11

Standard RE: Der Engel

Hey Schnuffel,
ich bin von deinem gedicht begeistert.
Man muss din gedicht mindestens zwei Mal lesen, um deine Intenion zu verstehen und das macht meineserachtens ein gutes Gedicht auch aus.

Solche Gedichte sollten zum Nachdenken anregen und gesellschaftskritisch sein.

Außerdem ist es kurz und prägnant.


Glückwunsch!
19jess91 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 07:13   #3
Ex-music dude
abgemeldet
 
Dabei seit: 07/2008
Beiträge: 12

Das ist echt schön geworden!
Man merkt wirklich, das du Talent dafür hast!
Bitte mach weiter so, denn ich lese sie echt gerne
Ex-music dude ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 12:55   #4
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Danke, euch beiden!
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 13:14   #5
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

schnuffel,

hier muss ich mich fragen: was soll das ganze? das lyrische du wird von lüften, die schwingen (ich weiß gar nicht, wie ich mir das vorstellen soll), beflügelt? übrigens sind die lüfte, die nicht vom körper des lyrischen du weichen wollen, unfreiwillig komisch. beim rest denke ich: haha, da kommt das wort bengel drin vor, klar muss es bei 'fein und bunt' rein.

die reime sind zu schlicht, das thema nun wirklich nicht sehr ergiebig; jemand stirbt und fährt in den himmel auf. super. so what! ist übrigens eine seltsame vorstellung, die du da vom tod und danach hast bzw. im leser erzeugen möchtest. sind engel und seelen nicht zwei paar schuhe?

gruß. lh.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 13:21   #6
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Hallo lord Helmchen!

ich habÄ' mir im Übrigen schon gedacht, dass so was kommen wird. Naja, eigentlich habe ich auch nicht verstanden warum ich das geschrieben habe, aber ich finde es auch von meiner Seite aus nicht wirklich gelungen. Ich kann sicher besser schreiben, aber mir ist das als erstes in den Sinn gekommen. Ich habe schon seit längerem nicht mehr geschrieben und deshlab wollt ich mal was ausprobieren.
Ich weiß, das das Gedicht nicht eins von meinen besten ist.
Trotzdem danke für deine Kritik.
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 13:27   #7
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

'trotzdem danke'?

nunja, dann sei ein bisschen sorgfältiger in deiner auswahl, was die gedichte, die du hier reinstellst, betrifft. besser noch: mute nicht jedem immer das zeug, das dir so als erstbestes in den sinn kommt, zu.

lh.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 13:30   #8
vulcanus_rubin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 56

hallo schnuffel,

du legst doch solchen wert auf die form:

xXxXx
XxXxXx
XxXx
XxXxXxXx

xXxXxXx
XxxXxXXx
XxXxxX
XxXxXxX


ganz offensichtlich: das metrum wechselt mehrfach, stimmt auch innerhalb des textes nicht und die gleiche silbenzahl, die du anderen hier so sehr ans herz legst, hälst du selbst nicht ein. fazit: schon rein formal durchgefallen.

was die reime angeht: paarreim durchgehalten. glückwunsch. dumm nur, dass streicheln und weichen sich nicht reimt und der paarreim sich meiner meinung zwar bestenfalls für humorige gedichte eignet, ich am text aber nichts erkennen kann, das in irgendeiner weise lustig ist.

immerhin: bei dem titel hätte ich noch viel schlimmeres erwartet.

lüfte, zart, streicheln, beflügeln, engel, schweben, himmel. es gibt vermutlich kaum ein ausgelutschteres bildfeld als dieses. kitschig, weich und dann auch noch auf ein thema geklatscht, das zu behandeln meines erachtens sowieso immer grenzwertig ist- nicht, weil man es nicht lyrisch verarbeiten sollte (im gegenteil), sondern weil die umsetzung in den allermeisten fällen einfach viel zu schlecht ist.

die wiederholung von beflügeln in s2, v1+2, hilft der gestaltung auch nicht gerade weiter.

bei mir ist der text komplett durchgefallen. das gehört in den papierkorb, nicht in ein lyrikforum.

gruß,

rubin
vulcanus_rubin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 13:37   #9
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Hier ein wenig überarbeitet:


Die Lüfte schwingen,
Als sie dich umrigen
Dich zart streicheln,
Nicht vom Körper weich'n.

Bei der zweiten Strophe setzte ich mich noch ran, die gefällt am wenigsten..


Schnuffel
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 13:47   #10
HeinrichSpatz
 
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 130

Du verschlimmbesserst es nur.
HeinrichSpatz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 13:49   #11
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Ich kann euch echt nichts recht machen! Dabei weß ich ganz gebau, dass ich schreiben kann. Ich kriegs doch bestätigt. Was ich auch mache, ich krieg nur schlechte kritk. Auch wenn das Gedicht zwei Stunden überarbeiten würde , würde ich es euch nicht recht machen.
Hier inerissiert sich eh jeder für diese modernen Gedichte!
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 13:58   #12
vulcanus_rubin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 56

wie wäre es, wenn du dir die kritiken mal genauer anschaust und dann darüber nachdenkst?

und falsch. ich schreibe zwar selbst im vers libre, mag reimgedichte aber genauso- wenn sie gut gemacht sind. und deines ist eben alles andere als gelungen.


auch mit deiner änderung reimen sich streicheln und weichen nicht, ob du nun das e verschlucken willst oder nicht. an der schlechten motivik an sich kann die minimalüberarbeitung sowieso nciths ändern.
vulcanus_rubin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 14:00   #13
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Tut mir leid , wenn ich euch anmotze , aber ich kriege bei allen wettbewerben , wo ich mitmache immer das selbe zu höre. ich bei dene nie etwas erreicht und hier auch noch fast immer negative kritik zu kriegeni st nicht gerade motivierend..und ich schreibe auch nicht erst seit gestern.
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 14:00   #14
HeinrichSpatz
 
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 130

Nein Schnuffel, die Sachlage ist ganz anders.

Deine Freunde und Familienmitglieder werden dich sowieso immer loben. Genauso werden andere dir oft fast nur Gutes sagen, die sich damit nicht beschäftigen, weil sie es nicht besser wissen.

Wir allerdings haben viel mit Lyrik zu tun, beim lesen und schreiben und haben darum einen anderen Maßstab, andere Ansprüche an Gedichte und sehen sie aus einem anderen Blickwinkel, allgemein ist Sprache für uns nicht, das einfach so kommt und geht und "läuft".

Du musst dich gedulden und weiter machen und die Kritik beachten und langsam daran wachsen. Ich weiß ja nicht was du so liest, aber dadurch lernt man auch viel.
Teilweise kannst du einem Kritiker aber nicht einmal eine einfache Frage beantworten, dass ist ein Problem.


Was sind denn das für Wettbewerbe und von wem?
HeinrichSpatz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 14:07   #15
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Ein wettbewerb war Schreibtalente (in Meerbusch)
Biebliothek Deutschsprachiger gedichte
es gab noch viele, aber die namen weiß ich nicht mehr.
die beiden waren am aktuellsten.

Ich weiß , das meine Familie mich unterstützt und immer sagt das sie gut sind. Aber ich lasse mir oft von meinen Lehern helfen. Und eine von ihnen hat mir sogarins gesicht gesagt, das es schlecht war.
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 14:16   #16
HeinrichSpatz
 
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 130

Diese Bibliothek würde dir viel erzählen, damit du dich in ihrem Buch drucken lässt und es dann kaufst. Davon leben die doch.

Du musst auch beachten, niemand ist hier, weil er Lob will, sondern Kritik und Kritik ist nicht immer Wahrhaftig, du musst für dich entscheiden was du annimmst.
HeinrichSpatz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 14:19   #17
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Diese Bibliothek hat mir im übrigen (nicht zu dem Gedicht) sondern zu einem anderen (der vater an den Sohn, kannst ja mal durchlesen) eine ziemlich schlechte kritk abgeliefert & das hat mir meine Lehererin auch bestätigt.
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 14:33   #18
Neruda
 
Dabei seit: 04/2008
Beiträge: 257

Bitte klärt das per PN, diese Diskussion hat nichts mehr mit dem Text selber zu tun

Neruda
-Moderation-
Neruda ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 14:55   #19
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

-
Joana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 15:50   #20
michel schäfer
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 71

Schnuffel -
Du solltest zuerst Deinen eigenen anspruch hinterfragen!

Wenn Du triviale gedichte schreiben möchtest, dann solltest Du anspruchsvolle wettbewerbe meiden.
Wenn Du triviale gedichte verkaufen möchtest, oh, Du findest sicher verlage, die Dich breittreten würden. Es ist leichter,
gelbgoldne engel & honigglänzende kusslippen loszuwerden,
als anderes, das nicht nach falscher schminke duftet.

Es gibt diese schmale bändchen: 'Frühlingsgedichte' z.b. -
ich meine es ist legitim, kitschiges & triviales zu schreiben & zu veröffentlichen; nur hier triffst Du eben auch auf andere schreiberInnen, die nicht nur lesen, um gestreichelt zu werden.

So ist das für
Michl.
michel schäfer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 16:11   #21
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Hallo!

Ich weiß nicht , ob ihr das jetzt versteht, aber natürlich einem kritk beim schrieben, aber inirgendeinem Punkt wenn man halt alles verkehrt macht, hat man auch keine Lust mehr was zu schreiben.
Ich hänge halt an romantischen Gedichten und habe schon oft gesagt bekommen , dass heute so etwas nicht zählz sondern nur moderne Lyrik. Aber solche Sachen ziehen einen ziemlich runter, so nach dem MottO: das es doch eh ncihts bringt überhaupt noch zu schreiben, wenn es heute nicht gewertet wird.


Schnuffel
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 16:19   #22
Mo.-
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 531

schnuffel las dir mut machen!

ich fände es toll wenn du wirklich romantische, metrisch einmandfreie gedichte schreiben würdest.

aber das ist kitsch(siehe die ausgelutschen metaphern und bilder) und ne unschöne form(siehe metrum).

und wenn du selber denkst das bringt nichts-dann sind wir nicht hie rum dich davon abzubringen und dieser faden ist auch nicht zum rumheulen gedacht.


gruß mo.-
Mo.- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 16:21   #23
michel schäfer
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 71

Hallo? Schnuffel?
Wenn Dein alter hier stimmt, bist Du 14!
...
Romantische gedichte sind doch nicht das problem!
Ich mag auch romantische gedichte, die gibt es auch in modern!

(Ohne werbung machen zu wollen, aber lies doch mal hier im forum gedichte von Apnoe. Was sagst Du zu denen? Oder außerhalb gibt es etwa eine Else Lasker-Schüler, anders eine Rose Auslender, ganz anders eine Ingeborg Bachmann.)

Ich verstehe, dass Dir die kritik an den knochen frisst, ja, sehr gut sogar.

In der lyrik geht es schon sehr um bildlichkeit, & in den letzten jahrhunderten hatten immer wieder dichter & dichterInnen neue bilder versucht, so dass man heute -im zeitgenössischen- gerade im bildhaften, in der metaphorik, in internen zusammenhang des gedichts herausgefordert wird!

Deshalb ein rat von mir: lies gedichte, moderne. (Nein, sie sind gewiss nicht alle toll, aber Du könntest einen einblick bekommen, was publiziert werden kann. - Nicht jeder mann will wie Bukowski schreiben!)

Mach Dich nicht schlecht & lass Deine person außen vor!

Bestes, Michl
michel schäfer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 16:31   #24
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Hallo michl schäfer!

Ich habe mir schon viele moderne Gedichte gelesen. Aber das Problem ist, dass ich sie ienfach nicht verstehe und auch nicht verstehe wie man so was schreiben kann. Mir erscheint so was wie ein Wortpuzzle. Einfach nur zusammengewürfelte Wörter die keinen Sinn ergeben. Wie bei einem von denen . Wo die anderen darüber diskutiert hatten, dass wenn ich so was nciht verstehe soll ich es auch nicht kritisieren!
Ehrlich gesagt isr es mir egal ob ich mir Reimen oder ohne schreibe.
Aber hauptsache nicht diese ganze Moderne. Nicht weil ich nicht offen dafür bin , sondern weil ich diese Kunst nicht verstehe und auch vlielleicht als Kunst & Lyrik nicht anerkenne.
Auf jeden Fall werde ich aber an der metrik arbeiten. Die Silben Methode funktioniert zwar aber vielleicht gibt es auch etwas anderes, da ich mich mit Jambus & co nicht so gut auskenne.
Ich leihe mir auf jeden fall Bücher mal darüber aus.
Ich nehme mir viele Beispiele an Goethe & Heine, da sie mich mehr ansprechen , als die heutigen Dichter. Aus welchem Grund auch immer.
Was vielleicht von einigen als Kitsch bezeichnet wird ist häufig aus ihren Gedichten. Ich übernehme auch manchmal einige Sachen , oder gucke mir was ab, was ich vielleicht verwenden könnte.


Schnuffel
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 16:39   #25
Neruda
 
Dabei seit: 04/2008
Beiträge: 257

Michel und Schnuffel: Besprecht das bitte in einem passenden Thread oder per PN, mit dem Gedicht hat das nichst zu tun.

Neruda
-Moderation-
Neruda ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 22:01   #26
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 37
Beiträge: 732

Hallo Schnuffel,

Du schreibst in Reimen, womit ich leben kann. Ich habe auch nichts gegen ein bisschen 'Kitsch'.
Zu den modernen Texten kann ich Dir nur empfehlen, Dir mal Tim Fischer anzuhören (. Die Lieder sind genial umgesetzt, die Texte (soweit ich weiß) nie von ihm, aber in den Vertonungen klingen sie halt noch mehr nach.

Speziell zu der Thematik, die du auch im Gedicht ansprichst, empfehle ich Dir: Ludwig Hirsch - Komm großer schwarzer Vogel (ich habe doch ziemlich weinen müssen, als ich es das erste Mal hörte).

So, doch nun zu Deinem Text. Du hast hier zur Genüge zu hören bekommen, dass er nicht gut ist.
Warum er nicht gut ist, wurde allerdings kaum angesprochen.
Mit Metrik kenne ich mich nicht sonderlich gut aus, aber was ich mache, um zu sehen, wo's holpert, ist simpel: es laut lesen. Ohne besondere Betonung reinzulegen. Dann hörst Du die Fehler.

Was mich an dem Text sehr stört ist zum Beispiel das Wort 'Bengel', sowie das doppelte 'beflügeln'.
Ansonsten ist er mir schlicht zu konkret. Gedichte leben von sprachlichen Bildern, die fehlen in Deinem aber, wobei, nein, sie fehlen nicht gänzlich, aber sie sind zu direkt.
Solche 'lyrischen Bilder' begegnen Dir überall, Du nimmst sie nur kaum wahr, weil sie zu der Sprache dazugehören ('Tischbeine', 'Baumkrone',...).
Sie sind aus Sprachspielen entstanden und haben sich eingebürgert.
Wenn Du ein Gedicht schreibst (mit dem Hintergrund, nicht so zerfasert zu werden, wie es viele derer, die du anscheinend nicht gern liest tun), dann solltest Du Dich bemühen eine Ausgewogenheit zwischen neuen Sprachspielen und altbekannten zu halten. Dazu kannst Du auch alte Bilder neu 'besetzen' (z.B. 'Der Mann trägt seine Krone, als sei er eine Eiche.' - da ist die 'Baumkrone' bzw. konkret die Krone einer Eiche, die allgemein mit langem Leben und Stärke verbunden ist, zum anderen ein Mann, der eine wohl seinen adligen Status andeutende Krone trägt, das wird verglichen, es entsteht das Bild eines standhaften, ehrwürdigen Königs.).

Du beginnst Dein Gedicht mit dem Titel 'Der Engel'. Nun wurde hier die 'Ausgelutschtheit' des Engels sicher schon bemängelt. Das Problem mit Engeln ist, dass sie a) in einem stark mystischen Kontext stehen, b) wohl viele die Assoziation zu häßlichen Putten haben und c) das Bild einfach sehr oft benutzt wurde. Auch andere Wesen haben Flügel. Du schreibst vom Tod eines Kindes - überleg' doch mal, welche Wesen da auch passen könnten. Du musst diese Überlegungen nicht unbedingt einbringen, vielleicht beschließt Du, dass der Engel einfach die beste Lösung ist, aber anstellen solltest Du die Überlegungen. Benutz' nicht einfach so, was im allgemeinen Sprachgebrauch benutzt wird, sondern sei Dir immer bewusst, was für eine Kette von Konotationen das im Leser hervorruft.
Du beschreibst weiterhin eine sehr sanfte Art des Todes und nutzt dazu die Leichtigkeit der Luft (und baust ein semantisches Feld auf, also Worte, die in ihrer Bedeutung mit 'Luft' verknüpft werden - Flügel, schweben, Himmel, usw.). Da passt aber zum Beispiel das 'nicht weichen wollen' nicht hinein.
Ich würde Dir vorschlagen, das Motiv 'Kindstod' zum Üben zu benutzen.
Vorschläge:
I) semantisches Feld: Trampolin-hüpfen, Flügelwesen: Spatz
II) semantisches Feld: Kissenschlacht, Flügelwesen: Pegasus
III) semantisches Feld: Wasser, Wesen (ohne Flügel): Delphin

Wie Du siehst haben die Vorschläge eins gemeinsam: Sie entstammen alle mehr dem Erfahrungshorizont von Kindern, als das Engel (samt mystischer Verknüpfungen) und Luft (die zwar manchmal auf der Haut spürbar, aber nicht so greifbar ist, wie das Wasser es wäre).
Das habe ich natürlich nicht grundlos vorgeschlagen: Der 'Bengel' in Deinem Gedicht ist alles - nur nicht greifbar. Ich denke, niemand kann sich bei diesem Text vorstellen, wie das Kind Kind war - deshalb wirkt der Text nicht.
Was Dein Gedicht für ein Bild von dem 'Bengel' erzeugt ist folgendes:
1. Bengel
--> Kind, aber Bengel wird meist für freche Jungen benutzt
2. Engel
--> dem Irdischen enthoben.
Du dürftest selbst sehen, wie sehr sich das beißt.

Es mag sein, dass Du nicht erst seit gestern schreibst. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Du noch lernen kannst. Und zwei Stunden Arbeit sind nichts für ein gutes Gedicht.
Wenn Dir das Schreiben wichtig ist, wenn Du schreiben musst - und das veröffentlichen willst - dann musst Du auch lernen mit Kritik klarzukommen.
Wenn ein Kritiker arschig wird, darfst Du eben so arschig erwidern. Aber Gedanken machen, über das, was er sagt, solltest Du Dir trotzdem. Denn selbst die größten Arschlöcher haben manchmal recht

Liebe Grüße & viel Erfolg,
Ravna
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2008, 15:28   #27
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Hay!

ich wollte eig schon heute morgen antworten , aber ich wusste nicht wie. Dieses gedicht ist echt das dümmstee was ich geschrieben habe. Und ich weiß auch wie man gedichte schreibt. ich weiß nciht ob ich er überarbeiten werde. aber dnake , dass du mir ein paar tipps gegeben hast. Ich habe heute noch eins geschrieben. ->Gefühlswelten -> kein Titel
ich habe zwei positive antworten bekommen & bin auch froh drüber. ich werde jetzt aber bei jedem gedicht aufs metrum achten!


Schnuffel
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Der Engel

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.