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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 13.03.2008, 12:57   #1
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Wildwege

Ins Dorf führt die Straße
nicht hinaus in den Wald
mit verlassenen Nestern
in zugigen Baumkronen
schüttelt eisiger Wind
vertrocknete Träume auf
Schnee von gestern
läßt deinen Weg
jungfräulich scheinen
die Spuren die
ins Dickicht führen Fährten
wilder Tiere Lockrufe
schrecken dich
während es langsam dunkelt
führt kein Pfad zurück
ins Dorf...
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2008, 10:51   #2
violett_cherry
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 114

Hallo Albatros,

nur ganz kurz: mir gefällt dein Text. Erinnert mich irgendwie an Hänsel und Gretel und Brotkrumen ;-) .
Die Zeilenumbrüche scheinen mir gut gesetzt um sie der eigenen Leseart anzupassen, ich frage mich nur gerade was du noch daran geändert hast, da ich den Text schon gestern morgen gelesen habe und mir eine Veränderung nicht aufzufallen vermag (irgendwas in der zweiten Hälfte?).

LG,
Violett
violett_cherry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2008, 16:26   #3
blaue_Raupe
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 82

Hallo Albatros,


mir gefällt dieses Gedicht der einfachen Bilder auch, weil sich aus den wenigen, die im ersten Lesen da sind mehrere bilden lassen; vor allem die Eingangszeilen bis "jungfräulich scheinen" find ich gut gemacht, macht Spass, ihn zu lesen und wirkt auch nicht konstruiert oder gestelzt.

Änderungen am Text hab ich auch nicth mitverfolgt, obwohl ich auch schon gestern kurz hier war - jetzt scheint aber der Kreislauf von Ende zu Anfang, durch zum Ende und wieder zum Anfang etc. stärker herausgestellt? Wo die Straße wieder nicht ins Dorf führt sondern wieder in die Eremitenklause im Wald ...

hat mir in den Bildern & deiner Umsetzung gefallen. Das wars auch schon.

LG
r~~~
blaue_Raupe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2008, 13:34   #4
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Hallo Ihr Beiden,

zunächst einmal bitte ich für die späte Antwort um Entschuldigung. Ist mir total entfallen.

@violett_cherry

Zitat:
Die Zeilenumbrüche scheinen mir gut gesetzt um sie der eigenen Leseart anzupassen,
Die verschachtelte Satzform habe ich mit Fleiß so gewählt. Soll etwas an die Form von Wildspuren im Schnee erinnern.

Zitat:
ich frage mich nur gerade was du noch daran geändert hast, da ich den Text schon gestern morgen gelesen habe und mir eine Veränderung nicht aufzufallen vermag (irgendwas in der zweiten Hälfte?).
Ich glaube du meinst das "ins Dorf" am Ende, das ich hinterher einfügte, um den Kreis zu schließen.

@blaue_Raupe

Zitat:
mir gefällt dieses Gedicht der einfachen Bilder auch, weil sich aus den wenigen, die im ersten Lesen da sind mehrere bilden lassen;
Wie violett schon geschrieben, soll die verschachtelte Satzbauweise an die versetzten Tierspuren im Schnee erinnern.[/QUOTE]

Zitat:
vor allem die Eingangszeilen bis "jungfräulich scheinen" find ich gut gemacht,
Danach nicht mehr?

Zitat:
Änderungen am Text hab ich auch nicth mitverfolgt, obwohl ich auch schon gestern kurz hier war - jetzt scheint aber der Kreislauf von Ende zu Anfang, durch zum Ende und wieder zum Anfang etc. stärker herausgestellt?
Hast du richtig erkannt, dass der Kreislauf durch das "ins Dorf" am Ende geschlossen wurde. Der Protagonist findet nicht mehr den Weg zurück in sein einstiges Heim. Eine Eremitenklause besaß er allerdings meinen Intentionen entsprechend, nicht.


Euch Beiden danke ich auf das herzlichste für Euer wertes Interesse und die Gedanken.

LG Albatros
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2008, 13:51   #5
blaue_Raupe
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 82

Hallo Albatros,


ah, passt schon, gerade krabbelt es ...

Zitat:
Zitat:
vor allem die Eingangszeilen bis "jungfräulich scheinen" find ich gut gemacht,
Danach nicht mehr?
*hehe* Mja doch, auch das gehörte zum Kreis, obwohl mir v.a. die teils doppelt besetzten Substantive wie "verlassene Nester" im ersten Teil am besten gefallen haben, und das "aufschütteln" / "Schnee von gestern aufschütteln" / "auf Schnee von gestern schütteln"
Find ich in allem an gelungensten und ist wunderbar leise in den Schnee gedrückt.
Zitat:
Hast du richtig erkannt, dass der Kreislauf durch das "ins Dorf" am Ende geschlossen wurde. Der Protagonist findet nicht mehr den Weg zurück in sein einstiges Heim. Eine Eremitenklause besaß er allerdings meinen Intentionen entsprechend, nicht.
*hüstel* Ja, das hab ich bloß in den Kommentar gesponnen, um das ausgeschlossen-Sein vom Dorf nochmal auf die Kette zu kriegen.

Also kein Missverständnis .

LG
r~~~
blaue_Raupe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.03.2008, 09:03   #6
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Hi blaue_Raupe,

wie ich sehe, hast du alles richtig interpretiert und verstanden. Ließe sich noch viel dazu sagen, aber soll jeder selbst auf den Trichter kommen.

Dir nochmals lieben Dank für deine Rückmeldung.

LG Albatros
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2008, 20:22   #7
norbert
gesperrt
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 276

hallo albatros,
auch dieser text gefällt mir sehr gut!
mir gefallen deine texte immer dann und immer besser, wenn du die ebene der privaten betroffenhei verlässt und somit die türen für einen transzendenteren ansatz öffnest - ein sprachkünstler bist du ohnehin!
tolle metaphern!
liebe grüße
norbert
norbert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2008, 21:40   #8
wa bash
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 115

hallo albatros,

ich hatte keinen bock mehr auf das andere Werk zu antworten, da sonst mancher noch denkt ich sei dir auf der Fährte, bin ich nicht, also melde ich mich hier mal, dieses Werk ist um ein vielfaches besser, da du hier eigenkreation in meinen augen zeigst, wenn du verstehst was ich meine...

es ist ein für mich sehr gelungener Text, mit einer sehr schönen Sprache, eine Kleinigkeit hätte ich jedoch zu bemängeln..wenn es ein Widerspruch ist, dann würde ich gerne den Sinn des ganzen erfahren, unzwar

(Ins Dorf führt die Straße
nicht hinaus in den Wald)

bis hier ist alles einleuchtend, ich denke du hattest vor eine Art kreis zu bilden..dann werden die "Gefahren" und die "Dunkelheit" des Waldes beschrieben, jedoch mit der Erkenntniss, dass es aus dem dunklen Wald kein entrinnen gibt

(führt kein Pfad zurück
ins Dorf...)

komme ich jetzt zu dem Problem, wenn es ein solches ist...Wenn "Ins Dorf führt die Straße" eine Aussage ist oder Festellung "Ins Dorf sollte die Straße führen" ist, dann ist dies ganze verständlich und schließt somit mit einer weiteren Festellung ab "es langsam dunkelt führt kein Pfad zurück ins Dorf..." und bildet den Kreis, um dies aber auszudrücken würde ich den Anfang ein wenig ändern, eben als "Feststellung" und nicht wie es dort steht "Ins Dorf führt die Straße", dies impliziert nämlich das man auf der lichten Straße ins Dorf ist, was es anscheinend laut dem ende nicht soll, oder täusche ich mich da etwa?...wa

bash
wa bash ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.04.2008, 08:49   #9
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Hallo Ihr Beiden,

@Norbert

Zitat:
mir gefallen deine texte immer dann und immer besser, wenn du die ebene der privaten betroffenhei verlässt und somit die türen für einen transzendenteren ansatz öffnest
Danke für den Hinweis, ich werde versuchen, ihn in der Zukunft mehr zu beachten.

Ansonsten entspringen meine Texte, wie bei den anderen wahrscheinlich auch, irgendwelchen Augenblickseingebungen, so auch dieser.

Dir wie immer besten Dank für deine Gedanken.

@wa bash

Zitat:
ich hatte keinen bock mehr auf das andere Werk zu antworten,
War ja ehrlich gesagt auch nicht notwendig.

Zitat:
dieses Werk ist um ein vielfaches besser, da du hier eigenkreation in meinen augen zeigst, wenn du verstehst was ich meine...
Finde ich auch und ich weiß, was du meinst.

Zitat:
eine Kleinigkeit hätte ich jedoch zu bemängeln..wenn es ein Widerspruch ist, dann würde ich gerne den Sinn des ganzen erfahren, unzwar

(Ins Dorf führt die Straße
nicht hinaus in den Wald)
Es kann verschieden gelesen werden, und zwar:

Ins Dorf führt die Straße oder ...führt die Straße nicht hinaus in den Wald...

Es soll u.a. die Orientierungslosigkeit des lyrI darstellen, das keinen Ausweg mehr aus einer gewissen Situation (bspw. Ekel vor der Welt o.a.) findet und sich immer mehr in seiner selbstgewählten Isolation verliert - siehe hier die Abstufung "Straße-Weg-Pfad".

Ich glaube, damit sind deine Fragen so weit beantwortet.


Euch Beiden besten Dank fürs Interesse.

LG Albatros
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
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