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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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25.06.2013, 10:30 | #1 |
Das Pronomen
Braucht das Hauptwort eine Pause,
schickt es mich, damit ich sause, ich bedien in tausend Formen der Grammatik irre Normen. Will mein Nomen Täter spielen, muss ich das mit ICH erzielen, bleibt es Opfer, ist es willig, zeigen MIr und MICH das billig. Will es stolz ein Ding besitzen, muss das MEIN sein Recht beschützen, schätzt es, auf sich hinzuweisen, soll ich es mit DIESES preisen. Will es anonym erzählen, muss ich JEDER, NIEMAND wählen, mag es sich zurück beziehen, mich als DER, DIE, DAS bemühen. Ach, der Staatsgrammatik Weise treibt mich, Herr, für dich im Kreise und ich bin des Treibens müde, komm, ach komm, du süßer Friede... Goethes ersten Weimarer Jahren gewidmet. |
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25.06.2013, 12:02 | #2 |
abgemeldet
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Der Friede kommt , wenn man es negiert, aber dagegen fällt dir bestimmt was ein, denn so ein engagiertes Gedicht müsste per Gesetz fehlerfrei sein, damit man beifällig seinen Klatschobulus entrichtet und nicht immer nur der egoistischen Hauptwortspielart frönt, wo der Friede des Schlusses dann wirklich zum Tod führt, was mein erster Gedanke war, der nur noch nach Bestätigung schrie, um widerlegt zu werden. Mit Argumenten natürlich.
LG RS |
25.06.2013, 14:15 | #3 |
Hallo Poesieger,
danke für deine kritische Distanz. Die Grammatik mutet dem Pronomen viel zu und es erfüllt alle Aufgaben unscheinbar und elegant. Der Goethesche Seufz-Vers aus Wandrers Nachtlied schien angebrachter als der Tyrannenmord. LG gummibaum |
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