Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 29.02.2008, 10:40   #1
NachtPoet
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: München
Beiträge: 18

Standard Der Grübler

Der Grübler

Das Haus ist still, in seinem Selbst gefangen
verharrt ein kleiner, unscheinbarer Mann.
Er will nicht viel, nur schnell zu ihr gelangen
und bricht jetzt auf. Gleich. Später... Irgendwann.

Er weiß, er will zu viel und doch so wenig,
die Welt ist ihm zu groß und nicht genug.
Er findet sich zu glatt, ihr Haar zu strähnig,
sein Leben viel zu matt und sie zu klug.

Ganz ängstlich kauert er in seinem Herzen
und all die Ob und Wann und Irgendwie,
sie necken ihn mit grausam hohlen Scherzen.
Er bricht jetzt auf. Gleich. Später... Vielleicht nie.
NachtPoet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.02.2008, 11:33   #2
Kirmesbollo
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 302

Guten Morgen Nachtpoet,

das einzige, was mir an diesem Gedicht nicht behagen will,
ist das wiederholte Auftauchen des Herzens.
Ansonsten habe ich es jetzt zig mal gelesen und finde, es funktioniert
einwandfrei, ist rund (nicht zuletzt durch die schöne Konklusion
mit „irgendwann“ und „vielleicht nie“.
Da stört kein Reim während man den Grübler durch seine Zeitfressende
Zögerlichkeit begleitet und ich denke, den meisten wird er bekannt vorkommen.

„ich will nicht was ich seh, ich will was ich erträume,
ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dir nichts versäume“
(Fehlfarben-Paul ist tot)

Sehr gelungener Text formal und inhaltlich (wie immer nur eine Meinung)
Lieben Gruß: kirmesbollo
Kirmesbollo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.02.2008, 12:04   #3
NachtPoet
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: München
Beiträge: 18

Zitat:
das einzige, was mir an diesem Gedicht nicht behagen will,
ist das wiederholte Auftauchen des Herzens.
Hm. Guter Einwand. Wie wäre V1Z1:

"Das Haus ist still, in seinem Sein gefangen"

bzw.

"Das Haus ist still, in seinem Selbst gefangen"
NachtPoet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.02.2008, 12:08   #4
Kirmesbollo
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 302

Hallo nocheinmal,

Zitat:
"Das Haus ist still, in seinem Selbst gefangen"
läse sich trefflich!

De Groeten: bollo
Kirmesbollo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.02.2008, 12:09   #5
NachtPoet
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: München
Beiträge: 18

Ja, finde ich auch besser... *EDIT*

Danke für die Anregung 8^)
NachtPoet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.02.2008, 12:23   #6
Kirmesbollo
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 302

Keine Ursache...HA 8o, ich hab noch ein Fitzelchen zu meckern gefunden:
Zitat:
und all die Ob und Wann und Irgendwie,
vorausgesetzt, es gibt einen Plural von ob, wann und irgendwie,
müßte es logischerweise an dieser Stelle „Obs Wanns und Irgendwies“
heißen, was phonetisch ekelerregend wäre und den schönen Endreim töten
würde es auch...ich empfehle daher den simplen Austausch von
„die“ zu „das“ in der betreffenden Zeile.
Wär das was?
der bollo
Kirmesbollo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.02.2008, 12:45   #7
NachtPoet
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: München
Beiträge: 18

Zitat:
vorausgesetzt, es gibt einen Plural von ob, wann und irgendwie,
müßte es logischerweise an dieser Stelle „Obs Wanns und Irgendwies“
heißen, was phonetisch ekelerregend wäre und den schönen Endreim töten
würde es auch...ich empfehle daher den simplen Austausch von
„die“ zu „das“ in der betreffenden Zeile.
Wär das was?
der bollo
Ahmm... ein simples austauschen allein wird es nicht tun, da dann V3Z3 nicht mehr funktioniert, da auch hier die Mehrzahl Anwendung findet.

Wenn dann müsste man gleich etwas in der Art machen:

"und all das Ob und Wann und Irgendwie,
es neckt ihn *Füllwort, einsilbig* mit grausam hohlen Scherzen."

denkbare Füllwörter aus dem Stehgreif: "grob", "fies", "zäh", "frech", "scharf", "arg"

*drüber nachdenkt, für Anregungen dankbar ist*

EDIT: ...oder das 'neckt' durch ein "ärgert" ersetzen...? Wobei ich ja das fast schon nette "necken" im Kontrast zu den "grausam hohlen Scherzen" schön finde... hach, schwer, das.
NachtPoet ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Der Grübler




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.