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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 29.08.2006, 22:52   #1
Todesengel
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 4

Standard Meer von Gefühlen

Ölteppich bedeckt
mein Meer
hilflos
am verlassnen Strand
Liebe und Freude
sterbend, weinend
Todesengel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.08.2006, 23:56   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

hallo todesengel,

ums vorab zu sagen: mir gefällt dein gedicht nicht. irgendwie hab ich beim lesen das gefühl, dass du deinen leser (i.e. in diesem fall: mich) für dumm hältst. du erklärst all deine metaphern und das stört mich immer. dass mit meer die gefühle gemeint sind, wird eigentlich auf den anderthalbten blick klar und dann dieser wie-vergleich (der an sich gar nicht mal so schlecht ist, ölteppich als metapher für negative gefühle, hei, das wäre echt gut, wenn du's nicht erklären würdest). So weit so gut also, Verletzungen und Ängste überschatten Gefühle, aber sind Verletzungen und Ängste nicht auch genau das, Gefühle?
Dann strandet also das Gefühl der Liebe, "Gefühl der" ist überflüssig, dass Liebe ein Gefühl ist, ist offensichtlich. Wie Liebe austrocknen soll kann ich mir jetzt nicht so ganz vorstellen, das Bild hinkt ganz gewaltig und meine erste Assoziation ist seltsamerweise vaginale Trockenheit. Klingt komisch, ist aber so. Strand der Verzweiflung, gut, das funktioniert noch, verlassen ist auch klar, ist ja nicht grad ein beschaulicher Ort, geht also durch.
Hass, Eifersucht und Gleichgültigkeit strömen herbei, jetzt wirds interessant, entweder Hass und Eifersucht oder Gleichgültigkeit, alles zusammen wird etwas schwierig. Wenn mir etwas gleichgültig ist, hasse ich es nicht oder bin eifersüchtig, weil es mir dann ja etwas bedeuten würde. Und wieder dieses "den sterbenden Gefühlen" hm sind nicht zumindest Hass und Eifersucht auch eben dies? Und tatenlos zusehen. Naja was sollen sie machen, Liebe und Freude mit Wasser bespritzen und zurück ins Meer rollen, so ala Greenpeace? Sicher ist mir klar, dass das alles Allegorien sind, aber das Bild eines großen Gefühlstrandens am Strand und dann schwimmen noch eben ein paar negative Gefühle heran um zuzuschaun, das ist hinten und vorne schief.
Dann wieder "Liebe und Freude verlassen am Strand", das hatten wir schon, Redundanzen sind immer unschön. Und dann weinen sie um ihre Vergangenheit, hm die Gefühle oder das lyrische Ich? Gefühle, auch als Allegorie, stell ich mir da doch recht unbeteiligt vor.
"Dort werden sie alleine sterben und niemand versucht ihnen zu helfen" - damit wären wir wieder bei Greenpeaceaktivisten, die versuchen die gestrandeten Wale äh Emotionen zurück ins Meer zu rollen. Hilfe bei emotionalen Krisen zu erwarten spricht eigentlich schon für sich - und gegen das lyrische Ich. Helfen kann man sich immer nur selbst.
Dein Text bietet durchaus Anhaltspunkte, um etwas d'raus zu machen, aber das hast du meines Erachtens nicht fertig gebracht. Ich war mal so frech, den Text zu bearbeiten:

Ölteppich bedeckt
mein Meer
hilflos
am verlassnen Strand
Liebe und Freude
sterbend, weinend


Gruß,
Guardian
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.08.2006, 11:40   #3
Yve
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 756

Also ich muss Guardi in jedem Punkt zustimmen, außer was die vaginale Trockenheit abgeht Da wär ich nun nicht drauf gekommen, aber gut Assoziationen eben...

Zum Text hat Guardi ja schon alles ausführlich dargelegt. Und sein Vorschlag gefällt mir wesentlich besser, da es in Kürze das ausdrückt, was du mit endlos vielen Worten versuchst zu beschreiben und das nicht besonders gut. Diese Überdeutlichkeit stört mich auch, und selbst wenn ein Leser mal deinen Text nicht versteht ist das doch kein Untergang. Schließlich schreibst du ja für dich

Yve
Yve ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.08.2006, 16:52   #4
Todesengel
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 4

Ich danke dir/euch für eure ehrlichen Antworten, ich habe das Gedicht schon aus dem Grund in das Forum gestellt, weil ich nicht mehr wusste, wie ich es verbessern sollte. Jedoch kann ich auch zu meiner Verteidungung sagen, dass ich dieses Gedicht vor 2 oder 3 Jahren in der Schule geschrieben habe
Ich finde den Vorschlag auch nicht schlecht, auf jeden Fall besser als meine Version, man sagt ja schließlich auch "In der Kürze liegt die Würze". Ich habe erstmal diese Version übernommen, jedoch werde ich versuchen, noch einmal in eigenen kurzen Worten den gewollten Inhalt rüberzubringen

Todesengel
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