schwarze wasser

[Peter von Glatz]

schwarze wasser

in meinem rasen klafft ein loch
ein loch durch das man weit hinunterschaut
hinunter in den dunklen schoß der erden

drunten schäumen schwarze wasser her
schäumen her aus namenlosen welten
die ein menschenhirn noch nie ersann

schäumen hin durch unwegsame täler
wo der einzelmensch in demut schmachtet
unter lustdurchglühten sonnenhimmeln

schäumen fort ins meer der gnadenzeit
spülen dort die ungeweinten tränen
weher worte an den gottesstrand

auf meinem rasen wächst der todesbaum
der baum der von der schwarzen flut sich nährt
von dessen zweigen reife träume fallen