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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 21.08.2011, 05:32   #1
männlich Glasbleistift
 
Dabei seit: 03/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 132

Standard Aber die Nächte...

Die Last des Tages mag zuweilen
von ungeheurer Schwere sein,
doch fehlte mir in deinen Zeilen
die Nacht mit ihrem Mondesschein,
mit ihren ungezählten Sternen
am Himmel ohne Horizont
und den so nahen Allesfernen
für jeden vor der Fensterfront.
Sie nimmt den Ballast von den Sinnen
und gibt den Schwingen neue Kraft:
Von allen alten Heilerinnen
hat sie den wirkungsvollsten Saft.
So trinke denn und finde innen,
was nirgends sonst zu finden ist:
Des Geistes Freiheit; die Konturen
des Universums, das du bist,
wenn du gelöst von Maß und Uhren
durch Welten fliegst, wo man vergisst,
was war und ist und kommen könnte...




[Antwortgedicht auf ein Gedicht meiner Mutter mit dem Namen "Die Last des Tages", in dem die verschiedenen Phasen des Tages ihrer Belastung auf den Geist nach berurteilt werden, jedoch die Nacht keine Erwähnung findet.]

Geändert von Glasbleistift (21.08.2011 um 10:06 Uhr)
Glasbleistift ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2011, 08:16   #2
weiblich muse
 
Benutzerbild von muse
 
Dabei seit: 06/2011
Beiträge: 446

Ich würde sagen: gut pariert!
"Ballast von den Sinnen" und die letzten fünf Zeilen...mmmh...ein Schmankerl
muse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2011, 09:53   #3
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

doch misste ich hat mich stolpern lassen.

Wie wäre es mit "doch fehlte mir...."?
Den restlichen Kommentar schreibe ich später....


Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2011, 16:44   #4
männlich Glasbleistift
 
Dabei seit: 03/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 132

Hallo muse,

vielen Dank für deinen Kommentar und deine Einschätzung. Es freut mich, wenn ich der Nacht eine Stimme geben konnte.



Hallo Thing,

du hast Recht: "doch fehlte mir" ist wesentlich eindeutiger. Ich habe es übernommen. Hab Dank für die konstruktive Kritik.

Ich freue mich auf deine vertiefende Einschätzung.



Grüße vom Glasbleistift
Glasbleistift ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2011, 22:39   #5
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Schön aufgebaut und ausgedrückt, mit einer eindeutigen Steigerung zum Ende hin. Die letzten drei Verse sind göttlich.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2011, 23:03   #6
Ex-Odiumediae
abgemeldet
 
Dabei seit: 07/2010
Beiträge: 1.151

Wow, das ist bisher an mir vorbeigegangen. Es liegt eine wunderbare Harmonie in diesen Zeilen.

Besonders gefällt mir „gelöst von Maß und Uhren“. Da steckt so viel drin und ich finde, es ist perfekt umschrieben.

Sehr gelungen!
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2011, 13:30   #7
männlich Glasbleistift
 
Dabei seit: 03/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 132

Hallo Ilka-Maria,

hab vielen Dank für deine Worte. "Göttlich" ist sicherlich übertrieben, doch freut es mich sehr, wenn dir die Abschlusszeilen so gut gefallen.

Auf bald!



Hallo Odiumediae,

auch dir vielen Dank für deinen Kommentar. Zuerst stand dort "befreit von Maß und Uhren", doch entschied ich mich dann für das unverbrauchte "gelöst". Schön, wenn dir die Zeile zusagt.

Mit den besten Grüßen


vom Glasbleistift
Glasbleistift ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.08.2011, 22:25   #8
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

ja bis auf das winzigste passt mir das wirklich sehr. vor allem das philo kommt sehr fein rüber.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2011, 00:04   #9
männlich Glasbleistift
 
Dabei seit: 03/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 132

Hallo Ralfchen,

vielen Dank für dein Vorbeischauen und auch für deine Worte. Es freut mich, wenn das Gedicht für dich einen Sinn ergeben kann.

Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, die "Allesfernen" durch die "Alllaternen" zu ersetzen. Klingt doch besser, oder?

Auch über die 12. Zeile mache ich mir immer noch Gedanken. Die passt mir nicht so recht. Vielleicht "erreichte sie die größte Meisterschaft" - etwas in die Richtung. Nur eine Silbe zu viel und der Sinn der nächsten Zeile ist dahin. Aber das ließe sich anpassen.

Naja, ich bin für Vorschläge dankbar.

Beste Grüße

vom Glasbleistift
Glasbleistift ist offline   Mit Zitat antworten
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