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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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09.03.2013, 18:12 | #1 |
Kratzschwämme
Scotch-Brite ist in meiner Küche
Polizist. Und Schmutz, Gerüche, mögen sie sich auch verbergen, trifft der Knüppel dieses Schergen. Er naht erst mit weicher Seite, weckt Vertrauen, kehrt die zweite dann nach vorn mit Kratzeffekt, der das Urteil hart vollstreckt. Da ich ihm hier Reinheit danke, ist verständlich, dass ich wanke, ob ich ihn nicht auch zur Pfege andren Küchenseins bewege. Zeige ihm darum die Zehen, lass ihn Käsereste sehen, und, gestützt auf alle Viere, Eierstich und Kuvertüre. Scotch-Brite lässt sich nicht bequemen, sagt, ich soll wen anders nehmen. Wollt ich flott sein für die Mitzi, gäb es von vileda Glitzi! Geändert von gummibaum (09.03.2013 um 20:14 Uhr) |
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13.03.2013, 23:58 | #2 |
Hallo gummibaum,
also das find ich zum Schreien, einfach umwerfend! Du hast wieder mal eine deiner ungewöhnlichen Ideen herrlich komisch umgesetzt und gleichzeitig einen tollen Werbeslogan für zwei Produkte kreiert. Die beiden letzten Strophen sind die Krönung des Gedichts! LG Daisy |
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14.03.2013, 00:31 | #3 |
Forumsleitung
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Ach herrjeh! Ich halte zwar auch meine Küche sauber, aber beim Titel des Gedichtes musste ich erst einmal - kopfkratz! - darüber nachdenken, was Kratzschwämme sind. Mein erster Gedanke ging in Richtung Meeresbewohner, wo ich die Schwämme ganz gut unterbringen konnte - aber den Kratz nicht.
Allmählich ging mir ein Licht auf, denn das scharfe "tz" in "Kratz" führte mich schnurstracks zum Abrazzo. Gehört aber längst der Vergangenheit an. Davor gab es mal so ein Metallgemisch, mit dem man gleichzeitig die Kochtopfböden und die Fingerkuppen abscheuern konnte - hab vergessen, wie man diese Küchenhelfer nannte. Na ja, die Schwämmchen mit der rauhen Unterseite verwende ich auch, ich weiß bloß nicht, wie man sie jetzt nennt. Ich weiß nur, woher ich sie habe. Das kann ich aber hier nicht bringen, weil das Schleichwerbung für einen Discounter wäre. |
14.03.2013, 02:24 | #4 |
abgemeldet
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Einer der am weitesten verbreiteten Fehler immer wieder auch in Profiküchen unterwegs befindlicher LaiendichterInnen ist, dass sie nur sichtbaren Schmutz als solchen erkennen wollen und sich dessen Entfernung, kühn bereimt, berühmen.
Bei genauerer Hinsicht zeigte sich aber das Dilemma: Der einseitig angeraute Saugschwamm ist nicht der Renigungsapparat, wie die DichterIn wähnt, sondern die schlimmste Keimbombe, die je im 20ten und 21ten Jahrhundert von einer Frauenhand bewegt wurde. Schon am dritten Tag seines Gebrauchs, schön warm in der Nähe der Zentralheizung gelagert, würde der Genuss auch nur ein paar Tropfen des Auspress-Restwassers der Hausfrau Brechdurchfall machen und jeden Säugling töten: Coliforme Keime, EHEC und das die warme Feuchte besonders liebende Clostrididium Botulinum geben sich im dunklen Körper des Schwammes die Ehre und lechzen danach, von der beflissenen Hausfrau im Lauf der Woche auf allen von ihnen noch nicht besiedelten Möbeln und Küchengeräten verteilt zu werden. Darum der Rat: Finger weg von diesen Dreckschleudern! Nach dem Salamanderschuh-Lurchi-Reimschema geformte Elogen auf das Produkt sind keine, sondern vom verantwortungsbewussten Kritiker als Beihilfe zum Selbstmord zu werten. Ab in den Müll mit dem Müll! Tipp: Wisch und weg. Sonst nichts. Heitere Grüße z |
14.03.2013, 09:06 | #5 |
Die Kratzschwämme danken. Die Pf ege vermisst ein l. Wünsche euch allen einen schönen Tag.
LG gummibaum |
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