Mutters Worte bei Poetry.de

simbaladung · 09.01.2013, 16:37

Auch du, mein Kind, bist ein Kind der Liebe,
auch wenn diese Liebe zerbrach!
Sing froh nur dein Lied, ich stimm ja mit ein,
musst um mich nicht traurig sein!

Sieh, die Liebe, sie ist ein merkwürdig Ding,

nein, eine gar gütige Künstlerin:
sie taucht deine Welt in warme Farben,
schenkt Frieden dir, ein kleines Glück,
manchmal sogar noch - im Blick zurück!

Perry · 11.01.2013, 19:48

ja die Liebe ist ein "merkwürdig Ding",
man kann sie nur als Geschenk nehmen, niemals erzwingen.

Ob es ein Trost für das Kind ist weiß man nicht, aber ein liebender Elternteil ist zumindest besser als keiner.
LG
Perry
PS: Bei den Reimzeilen könntest Du noch die Silbenzahl anpassen.

simbaladung · 12.01.2013, 13:38

Danke für deine Gedanken, Perry,

Ich glaub schon, dass solche Worte zu einem guten Lebensgefühl eines erwachsenen Kindes beitragen können, vorausgesetzt natürlich, dass sie sich im Alltag widerspiegelten/-spiegeln.

Ich habe auf deinen Vorschlag hin mal Silben gezählt und gestrichen:

Auch du, mein Kind, bist ein Kind der Liebe,
auch wenn diese Liebe zerbrach!
Sing froh dein Lied, ich stimm mit ein,
du musst um mich nicht traurig sein.

Sieh, die Liebe ist ein merkwürdig Ding,

nein, eine gar gütige Künstlerin.
Sie taucht deine Welt in warme Farben,
schenkt Frieden dir -ein kleines Glück,
ja, manchmal noch - im Blick zurück!

Wenn ich ehrlich bin, fehlt mir so in Vers 3 und 4 die Lebendigkeit, (hier ist ja von Freude die Rede!) ich überleg noch.

lg simba

Wolfmozart · 12.01.2013, 15:51

poetisch und aussagekräftig.

liebe Grüße wolfmozart

simbaladung · 13.01.2013, 09:46

Danke für dein Lob!

schön, dass es so bei dir angekommen ist!

schönen Sonntag!
simba

Ilka-Maria · 13.01.2013, 11:56

Zitat:

Zitat von simbaladung

Auch du, mein Kind, bist ein Kind der Liebe,
auch wenn diese Liebe zerbrach!

Ein starkes Gedicht, von Anfang bis Ende. Aber die beiden ersten Verse beschäftigen mich: Ich bin an dem wiederholten "auch" hängengeblieben. Ein Kind stellt Fragen, eine Mutter antwortet. Mich interessieren die Fragen des Kindes, nicht die Antworten der Mutter, von denen dieses Gedicht handelt. Was hat das Kind gefragt? Wie die junge Liebe der Eltern war? Weshalb die Ehe zerbrach? Wo der Vater ist? Ob der Vater überhaupt bekannt ist?

Eine Mutter versucht, ihrem Kind einen Platz zuzuweisen, und läßt doch alles offen. So liest es sich für mich.

Thing · 13.01.2013, 12:03

Zitat:

Zitat von simbaladung

Auch du, mein Kind, bist ein Kind der Liebe,
auch wenn diese Liebe zerbrach!
Sing froh nur dein Lied, ich stimm ja mit ein,
musst um mich nicht traurig sein!

Sieh, die Liebe, sie ist ein merkwürdig Ding,

nein, eine gar gütige Künstlerin:
sie taucht deine Welt in warme Farben,
schenkt Frieden dir, ein kleines Glück,
manchmal sogar noch - im Blick zurück!

Ich weiß nicht, worauf sich das erste "Auch" bezieht.
Auch du, mein Kind......

wer noch?
Ich hätte dieses "auch" ausgespart.
Und im zweiten Vers statt des "auch" ein "selbst" gesetzt.
Geschmacksache.

Den Gedankenstrich im letzten Vers hätte ich selbst nicht gesetzt.
Auch Geschmacksache.

LG
Thing

gummibaum · 13.01.2013, 14:05

Ich verstehe das so:

Auch wenn die Liebe deiner Eltern zerbrach, haben wir dich, Kind, in einem Moment der Liebe gezeugt, daher kannst du getrost, ja froh, singen. Du solltest nicht Mutters Verlassenheit betrauen, sondern kannst mich, die Mutter, mit deinem Singen, in das ich gern einstimme, aus der Einsamkeit herausreißen.

LG gummibaum

simbaladung · 13.01.2013, 14:35

Danke für euer Interesse, dir Ilka auch für das große Lob.

Ihr werdet verstehen, dass ich nicht ins Detail gehen möchte. Am Anfang standen natürlich die Fragen des (erwachsenen) Kindes nach dem Ende der
Beziehung der Eltern, mit dem Augenmerk darauf, wie es der Mutter dabei ging und wie ihr Empfinden heute im Rückblick ist. Was mit dem Vater war/ist bleibt bewusst im Dunkeln.
Gummibaum trifft mit seiner Lesart (bis auf einen Punkt, und der ist auch Interpretationssache) ziemlich genau die Antwort der Mutter.

Lasst eure Phantasie spielen.

Thing, zweimal auch ist nicht so schön. Deine Idee, beim 2. Mal durch ein selbst zu ersetzen überleg ich mir. Das erste "auch" hat seine Berechtigung, keine Idee?

lg simba

Ilka-Maria · 13.01.2013, 14:41

Ich empfinde das aufeinanderfolge "auch" als sehr intensiv. Darin steckt Sinn.

gummibaum · 13.01.2013, 14:52

betrauern wollt ich schreiben.

Auch du, mein Kind, bist ein Kind der Liebe,
auch wenn diese Liebe zerbrach!

Auch du, mein Kind, entsprangst der Liebe,
wenn diese auch zuletzt zerbrach

Aber das ist nicht mehr deine sorgsam einhaltende Art, es zu sagen, die den Blickkontakt Mutter - Kind gut ausdrücken kann.

LG gummibaum

Ilka-Maria · 13.01.2013, 15:01

Das Gedicht ist mit Herz und Bauch geschrieben - und deshalb: nix zu bekritteln.

simbaladung · 14.01.2013, 14:30

Danke, dass ihr beide euch noch mal mit euren Gedanken gemeldet habt.

gummibaum,
was für eine schöne Formulierung: "deine sorgsam einhaltende Art, die den Blickkontakt Mutter Kind gut ausdrückt".

Ilka,
dein "mit Herz und Bauch geschrieben" hab ich auch sehr gern gelesen, danke!
Ich lass es jetzt auch bei dem ursprünglichen doppelten "auch". Gefällt mir, nach nochmaligem Überlegen auch besser.

Auch die 2. etwas gekürzte Fassung hab ich verworfen.

lg simba

09.01.2013, 16:37	#1
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Mutters Worte Auch du, mein Kind, bist ein Kind der Liebe, auch wenn diese Liebe zerbrach! Sing froh nur dein Lied, ich stimm ja mit ein, musst um mich nicht traurig sein! Sieh, die Liebe, sie ist ein merkwürdig Ding, nein, eine gar gütige Künstlerin: sie taucht deine Welt in warme Farben, schenkt Frieden dir, ein kleines Glück, manchmal sogar noch - im Blick zurück!

11.01.2013, 19:48	#2
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo Simba, ja die Liebe ist ein "merkwürdig Ding", man kann sie nur als Geschenk nehmen, niemals erzwingen. Ob es ein Trost für das Kind ist weiß man nicht, aber ein liebender Elternteil ist zumindest besser als keiner. LG Perry PS: Bei den Reimzeilen könntest Du noch die Silbenzahl anpassen.

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12.01.2013, 13:38	#3
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke für deine Gedanken, Perry, Ich glaub schon, dass solche Worte zu einem guten Lebensgefühl eines erwachsenen Kindes beitragen können, vorausgesetzt natürlich, dass sie sich im Alltag widerspiegelten/-spiegeln. Ich habe auf deinen Vorschlag hin mal Silben gezählt und gestrichen: Auch du, mein Kind, bist ein Kind der Liebe, auch wenn diese Liebe zerbrach! Sing froh dein Lied, ich stimm mit ein, du musst um mich nicht traurig sein. Sieh, die Liebe ist ein merkwürdig Ding, nein, eine gar gütige Künstlerin. Sie taucht deine Welt in warme Farben, schenkt Frieden dir -ein kleines Glück, ja, manchmal noch - im Blick zurück! Wenn ich ehrlich bin, fehlt mir so in Vers 3 und 4 die Lebendigkeit, (hier ist ja von Freude die Rede!) ich überleg noch. lg simba

12.01.2013, 15:51	#4
Wolfmozart Dabei seit: 04/2012 Alter: 59 Beiträge: 1.300 Meine Gedichte Meine Favoriten	poetisch und aussagekräftig. liebe Grüße wolfmozart

13.01.2013, 09:46	#5
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke für dein Lob! schön, dass es so bei dir angekommen ist! schönen Sonntag! simba

13.01.2013, 14:05	#8
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Ich verstehe das so: Auch wenn die Liebe deiner Eltern zerbrach, haben wir dich, Kind, in einem Moment der Liebe gezeugt, daher kannst du getrost, ja froh, singen. Du solltest nicht Mutters Verlassenheit betrauen, sondern kannst mich, die Mutter, mit deinem Singen, in das ich gern einstimme, aus der Einsamkeit herausreißen. LG gummibaum

13.01.2013, 14:35	#9
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke für euer Interesse, dir Ilka auch für das große Lob. Ihr werdet verstehen, dass ich nicht ins Detail gehen möchte. Am Anfang standen natürlich die Fragen des (erwachsenen) Kindes nach dem Ende der Beziehung der Eltern, mit dem Augenmerk darauf, wie es der Mutter dabei ging und wie ihr Empfinden heute im Rückblick ist. Was mit dem Vater war/ist bleibt bewusst im Dunkeln. Gummibaum trifft mit seiner Lesart (bis auf einen Punkt, und der ist auch Interpretationssache) ziemlich genau die Antwort der Mutter. Lasst eure Phantasie spielen. Thing, zweimal auch ist nicht so schön. Deine Idee, beim 2. Mal durch ein selbst zu ersetzen überleg ich mir. Das erste "auch" hat seine Berechtigung, keine Idee? lg simba

13.01.2013, 14:41	#10
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.112 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich empfinde das aufeinanderfolge "auch" als sehr intensiv. Darin steckt Sinn.

13.01.2013, 14:52	#11
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	betrauern wollt ich schreiben. Auch du, mein Kind, bist ein Kind der Liebe, auch wenn diese Liebe zerbrach! Auch du, mein Kind, entsprangst der Liebe, wenn diese auch zuletzt zerbrach Aber das ist nicht mehr deine sorgsam einhaltende Art, es zu sagen, die den Blickkontakt Mutter - Kind gut ausdrücken kann. LG gummibaum

13.01.2013, 15:01	#12
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.112 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das Gedicht ist mit Herz und Bauch geschrieben - und deshalb: nix zu bekritteln.

14.01.2013, 14:30	#13
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke, dass ihr beide euch noch mal mit euren Gedanken gemeldet habt. gummibaum, was für eine schöne Formulierung: "deine sorgsam einhaltende Art, die den Blickkontakt Mutter Kind gut ausdrückt". Ilka, dein "mit Herz und Bauch geschrieben" hab ich auch sehr gern gelesen, danke! Ich lass es jetzt auch bei dem ursprünglichen doppelten "auch". Gefällt mir, nach nochmaligem Überlegen auch besser. Auch die 2. etwas gekürzte Fassung hab ich verworfen. lg simba