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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 20.01.2011, 13:05   #1
männlich Mittelpunkt
 
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Standard Die Wahrheit ist die Lüge

Ich glaube an die Lyrik
und ihrer Bedeutungslosigkeit.
Sie ist im Zentrum gerückt,
eines jeden Narzissten,
denn auch ihre Philosophie
gleitet in die Nichtigkeit ab.
Müde rücken unsere Augen
über die Kunst, die gestorben
scheint, doch sterben kann der
Aberglaube nicht.
Nur die Aufklärung und ihre
Vernunft, welche mit einer trägen
Seele in einem Mikrofon spricht:
„Du willst kein Dichter sein“

Uns ist es als ob wir Ohnmächtig
sind und die Welt um uns
in ferne Schatten rückt.
Es ist uns gleichgültig, wenn
überall Ungerechtigkeit verübt wird,
denn wir sind Zombies.

ai

Geändert von Mittelpunkt (20.01.2011 um 13:17 Uhr) Grund: Die Wahrheit ist die Lüge
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Alt 20.01.2011, 21:47   #2
männlich Jean Jacques Schmöller
 
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Du schneidest damit ein sehr großes und auch philosophisches Thema an, wo es viel Platz für Diskussionen gibt.

Einige fragen möchte ich in diesen noch leeren Raum stellen,
Bei der Unwichtigkeit der Lyrik die du erwähnst, beziehst du dich in diesem Fall Speziell auf die künstlerischen Aspekte des Schreibens oder auf alles?

"Wir sin alle Zombies" eine Aussage die sich vielfach deuten lässt, Zombie im sinne von Sklave unserer Kultur, Sklave unserer Trägheit oder meinst du einfach nur die Kälte und Ignoranz mit der Menschen Leid und Ungerechtigkeit sehen ?
Jean Jacques Schmöller ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2011, 22:44   #3
männlich Mittelpunkt
 
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Beiträge: 354

ja ICH Schmöller (klingt nach einem Synth :P )

(sei misstrauisch! Bin ich auch.. aber mir kannst du vertrauen.. ich klaue nie was! Ich erstaune auch manchmal, dass ich sowas produzieren kann(wenn ich mich konzentriere.. aber bringt mir das was? Wenn alle immer sagen.. hast du das wirklich allein gemacht.. vergeht mir die Motivation mich auszudrücken)

Primär hat das Gedicht eine Funktion. Die Leser aufzuwecken und zu zeigen, wie die Gesellschaft tikkt. Jedenfalls interpretiere ich dies aus meinem Fundus der Wahrnehmung. Meine Gedichte beruhen darauf!

Die Philosophie, die sich hier auftut ist mir bewusst, da nur wenige über solche Perspektiven verfügen, eröffnen sich immer wieder neue Türen(ich könnte weitere Gebiete aufmachen, wenn du möchtest).
Ich kann gut über meine eigene Kognition nachdenken und sie hinterfragen. Ein Muss für jeden Dichter, wenn du mich fragst.

LG
Mittelpunkt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2011, 23:26   #4
männlich Jean Jacques Schmöller
 
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Ein muss für jeden Philosophen, jedoch ist die seit 2000 Jahren aus der Mode gekommen, die meisten Dichter und Philosophen produzieren nur noch einen schlechten Abklatsch der antiken Philosophie Griechenlands, Athens oder dem Landes der aufgehenden Sonne.
Die Gesellschaft will doch gar nicht "aufgeweckt" werden, warum auch?
So führt man ein bequemes Leben in seiner eigenen Welt, jedenfalls solang man seine Miete zahlen kann. warum sollte man sich denn noch einen Kopf um jemand anderen machen?

So scheiße wie es klingt, aber warum?
Jean Jacques Schmöller ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2011, 23:48   #5
männlich Mittelpunkt
 
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Weil manche von uns Träume haben und Neugierig sind oder entdecken wollen, darum müssen andere, die keine Ziele mehr haben(da ich der Überzeugung bin, dass alle Kinder den Drang gehabt haben zu erforschen, diesen aber verlieren) aufgeweckt werden, damit wir uns einen Sinn geben.

eine Mögliche Antwort auf das "warum" `^^'

Aber wo hast du gelesen, dass die Gesellschaft aufgeweckt werden müsse.. ich habe den Leser gemeint.(Genauer Lesen )
Mittelpunkt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2011, 13:28   #6
männlich Jean Jacques Schmöller
 
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Bei der Gesellschaft, dachte ich an die Mehrheit, an die die Lesen und nicht Schreiber, an die die Nachrichten sehen und nicht die die welche machen.
Ziel des Einzelnen helfen der Gruppe doch nicht, oder?
Wenn man allen Leuten zeigen kann, dass sie mit Zielen im Leben weiter kommen, hat dies keinen Effekt auf die Armen, ein oder zwei Menschen die helfen wollen sind Nichts.
Jean Jacques Schmöller ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2011, 13:36   #7
männlich Caliban
 
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Zitat:
Zitat von Jean Jacques Schmöller Beitrag anzeigen
Ein muss für jeden Philosophen, jedoch ist die seit 2000 Jahren aus der Mode gekommen, die meisten Dichter und Philosophen produzieren nur noch einen schlechten Abklatsch der antiken Philosophie Griechenlands, Athens oder dem Landes der aufgehenden Sonne.
So? Wer denn?
Caliban ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2011, 14:22   #8
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Zitat:
Zitat von Jean Jacques Schmöller Beitrag anzeigen
Bei der Gesellschaft, dachte ich an die Mehrheit, an die die Lesen und nicht Schreiber, an die die Nachrichten sehen und nicht die die welche machen.
Ziel des Einzelnen helfen der Gruppe doch nicht, oder?
Wenn man allen Leuten zeigen kann, dass sie mit Zielen im Leben weiter kommen, hat dies keinen Effekt auf die Armen, ein oder zwei Menschen die helfen wollen sind Nichts.
Wenn ein oder zwei Menschen helfen wollen, ist das doch ein Anfang und besser als nichts. Es gibt die Gesellschaft überhaupt nicht, nur eine Ansammlung einzelner Menschen. Und die schließen sich erst einmal in Gruppen, Familien, Zirkeln, Riegen usw. zusammen, dann in Gemeinden und erst dann in übergeordnete staatliche Gebilde. "Gesellschaft" ist ein abstrakter Begriff. Ohne Individuen gibt es keine Gesellschaft.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2011, 14:33   #9
männlich Jean Jacques Schmöller
 
Dabei seit: 09/2010
Alter: 32
Beiträge: 159

Im Grunde genommen ist bei diesen Philosophen der Inhalt der Gleiche, wie er schon von Sokrates, Aristoteles, Platon und Diogenes formuliert wurde.

Admund Husserl:
"Untersuchungen zur Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis"
Amir:
"Grundschrift der Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie"
Thomas Hobbes:
"Politisch-philosophische Konsequenzen aus dem Befund „Der Mensch ist des Menschen Wolf“
Hannah Arendt:
"Theorie des politischen Handelns"
Jean-Paul Sartre:
"Das Sein und das Nichts"
Jean Jacques Schmöller ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2011, 02:29   #10
Ex-Odiumediae
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Dabei seit: 07/2010
Beiträge: 1.151

Ein paar ärgerliche Fehler:

Zitat:
Zitat von Mittelpunkt Beitrag anzeigen
Ich glaube an die Lyrik
und [ihre] Bedeutungslosigkeit.
Sie ist [ins] Zentrum gerückt,
eines jeden Narzissten,
denn auch ihre Philosophie […]
Ansonsten, finde ich, stecken ein paar sehr interessante Gedanken in dem Text.
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2011, 18:01   #11
männlich Shezad Sake
 
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Ort: Lübeck
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Beiträge: 6

Interessant wie du dich mit unserer Kultur beschäftigst und du vertrittst auch einen sehr durchdachten Standpunkt, mich ärgert es nur immer wieder wenn jemand von der allgemeinheit spricht es sind ja nicht alle "Zombies". Dein Empfinden, deine Sicht trifft ja längst nicht auf alle zu. Aber alles in allem trotzdem Gelungen..


PS.: Schade, dass du dich über meine Fehler aufregst, und selber nicht besser bist.
Shezad Sake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2011, 12:30   #12
männlich Caliban
 
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Zitat:
Zitat von Jean Jacques Schmöller Beitrag anzeigen
Im Grunde genommen ist bei diesen Philosophen der Inhalt der Gleiche, wie er schon von Sokrates, Aristoteles, Platon und Diogenes formuliert wurde.

Admund Husserl:
"Untersuchungen zur Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis"
Amir:
"Grundschrift der Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie"
Thomas Hobbes:
"Politisch-philosophische Konsequenzen aus dem Befund „Der Mensch ist des Menschen Wolf“
Hannah Arendt:
"Theorie des politischen Handelns"
Jean-Paul Sartre:
"Das Sein und das Nichts"
Thomas Hobbes, einer der sogenannten "Vertragstheoretiker", baut auf einer aristotelischen Staatsphilosophie auf. Mit Sokrates hatte er nicht allzuviel gemein. In den Schlussfolgerungen aus seinem Menschenbild ("homo homine lupus") steht aber ein klares Bekenntnis zum Absolutismus, ein Staatsmodell, dass den griechischen Stadtstaaten und deren Philosophen, allen voran Sokrates und Aristoteles, völlig zuwider war, wenngleich von den Persern her nicht unbekannt (Dareios I-III, Artaxerxes I-II). Auch das Bild eines Staatsvertrages ist bei den Griechen noch nicht zu finden.

Amir wiederum baut zwar auf Platons Ideenlehre auf, teilt aber dessen geradezu macchiavellistisches Gesellschaftsbild nicht. Das Verhältnis zwischen Erkenntnis und Perzeption war nun bei Platon in der Form überhaupt nicht gegeben.

Nur zwei Beispiele. Aber der Umstand, dass Philosophien Anleihen voneinander nehmen und aufeinander aufbauen, bedeutet doch nicht im Geringsten, dass es seit dem Untergang der griechischen Stadtstaaten nur noch kopiert wurde. Bedingt durch die christlich-katholische Kulturhoheit in der westlichen Welt haben wir zwar ein im Kern aristotelisches Staatsdenken, damit ist also eine kulturspezifische Basis gegeben, auf der viele (und bei weitem nicht alle) mehr oder minder aufbauen. Abklatsch aber ist anders. Und bei Menschenbild und Staatstheorie hört die Philosophie nicht auf, in diesen Punkten bewegt sie sich höchstens in ihren engsten Grenzen.
Caliban ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2011, 20:59   #13
männlich Jean Jacques Schmöller
 
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Beiträge: 159

Es mag sein, dass die Philosophie, sowie auch fast alles andere durch die religiöse Gleichschaltung, auf ein Minimum an Vielfalt reduziert wurden ist, jedoch verstehe ich, dass kein Trubel um die Philosophie gemacht wird, denn wie festgestellt wurde, die Grunderkenntnisse sind meist gleich. Was mich störte, dass kein neues Weltbild mehr geschrieben wird, keine neuen Gedanken mehr entstehen.

Man kann aus Milch Butter machen oder Käse, doch der Grundstoff bleibt Butter, Butter enthält mehr als 80% Wasser, also warum nicht auch Fisch in diesem Wasser dünsten? Das Ziel ist entscheidend, der Grundstoff ist nicht das Problem. Wenn man nichts daraus machen möchte, bleibt es halt, wie immer bei der Butter.
Jean Jacques Schmöller ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2011, 18:00   #14
männlich Mittelpunkt
 
Benutzerbild von Mittelpunkt
 
Dabei seit: 10/2010
Alter: 29
Beiträge: 354

Zitat:
"Hallo Mittelpunkt!

Auch das Nichts ist bedeutungsschwanger,
das Chaos, der Unsinn, das närrische Wissen.
Nah ein Tag kurz, in Ferne ein Langer,
das Gegensätzliche darf niemals sich missen,

sonst stünde bald schon die Weisheit verloren am Pranger
des eigenen Geistes und hielte tot geboren die Logik in Händen.

Hier mag der Philosoph nun enden!

Gruß R."
Schön das du geendet hast! Obwohl... Philosophie?
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