Apfelbaum

[kathamané]

Streich mir mit deinem Lied durch die Haare,
küss mich mit deinem Wort,
umarme mich mit diesem alten Haus
und lass mich nie mehr von hier fort.

Schenk mir ein Kind deiner Liebe,
oder zwei oder drei oder vier,
und wenn wir alt alle Stürme durchlebt,
setz dich auf diese Bank zu mir.

Dann bleiben wir unterm Apfelbaum sitzen
mit schütterem, weißen Haar,
durch das unsere Lieder noch streichen:
in Strophen, die das Leben gebar.

[Gylon]

Liebe kathamne,
das arme „Wort“ steht so ungeschmückt da! Gefällt mir trotzdem gut!

Liebe Grüße Gylon

„küss mich mit deinem klangvollen Wort,“ ?

[kathamané]

Lieber Gylon, danke fürs Lesen und Kommentieren!

Ich fühle in dem "schmucklosen" Wort die Summe aller Worte Ist das von zu weit hergeholt? Ist es so verständlich? Ich möchte es nicht gern mit Adjektiven schmücken, weil da wirklich alles Gesagte drin sein soll... Auch Unschönes vielleicht...

LG,

Kathamané

[Thing]

Zitat von kathamané

Streich mir mit deinem Lied durch die Haare,
küss mich mit deinem Wort,
umarme mich mit diesem alten Haus
und lass mich nie mehr von hier fort.

Schenk mir ein Kind deiner Liebe,
oder zwei oder drei oder vier,
und wenn wir - alt - alle Stürme durchlebt:
setz dich auf diese Bank zu mir.

Dann bleiben wir unterm Apfelbaum sitzen
mit schütterem, weißem Haar,
durch das unsere Lieder noch streichen:
mit Strophen, die das Leben gebar.

Ich finde das wunderschön!
Ich hab ein ganz klein wenig daran herumgebastelt, ohne jedoch den Sinn zu verändern.
Das mit dem Wort ließe ich auch so stehen, denn es gibt ja auch ungesagte Worte, die keinen Klang benötigen.

Subjektive, liebe Grüße
v.
Thing

[Gylon]

Liebe kathamne,
das kann ich zwar nachvollziehen, aber für mich gibst du durch das „küssen“ ein romantisches Bild vor, das auch vom restlichen Text beibehalten und unterstützt wird. Für mich wäre also das Adjektiv eine Verstärkung dieses positiven liebevollen Gefühls das du im Text vermittelst.

Wo hätte unschönes in diesem Text Platz?
Ich finde keinen!
Selbstverständlich musst du meiner Anregung nicht folgen!

Liebe Grüße Gylon

[kathamané]

Liebe Mitdenker!

Danke für die Anregungen! Ich denke immer noch über die Stelle nach, finde aber dennoch kein Adjektiv, das mich zufrieden stellen würde. Vielleicht ist das eines dieser Gedichte, das wie eine Sturzgeburt in kurzen Momenten entsteht und umso weniger an sich feilen lässt... Die, an denen man lange arbeitet, scheinen da "entspannter" zu sein. Aber ich vergesse es nicht und hoffe, ich finde ein passendes Wort für das Wort...

LG,

Kathamané

[dr.Frankenstein]

Ich würde es nicht verändern, es zeigt diesen wundersamen Gedanken das du ein Zuhause gefunden hast. Und im Moment auf ewig dort bleiben willst. Vielleicht gibt es noch eine Fortsetzung?

[kathamané]

Danke Frankenstein

Jepp, ganz genau so ist es, ein sehr allgemeiner, und hoffentlich ewiger Wunsch Einfach da bleiben...

LG,

Kathamané

[Ann]

und stark - gerade wegen seiner Sanftheit.

Irgendwie erzählt es von der Sehnsucht nach dem Jetzt - kann es nicht anders ausdrücken... hoffe, Du verstehst, wie ich das meine. Aber vielleicht liege ich ja auch falsch.

Es spricht mich einfach an - so, wie es ist.


Gern verweilt und gelesen.

Grüße von Ann 🌻 🐝