Kein zurück....

[Homunculus]

Blind ist mein Geist,
ich kann nicht sehen.
Meine Seele vereist,
kann mich nicht verstehen...

Ich suche das Leben
und kann es nicht finden,
umsonst war mein Streben
die Tage versinken...

In ewiger Trauer
sitz' ich im Mondlicht,
von endloser Dauer
schreib' ich mein Gedicht...

Ich blick' in die Ferne
und suche das Glück,
hier sind keine Sterne
es gibt kein zurück....

[C.Alvarez]

Sicher, man ist schon mal traurig. Bin ich öfter. Nein, nicht nur wenn ich manche Texte hier lese. Auch so. Weltschmerz, Melancholie, oder wenn meine Tochter das nächste Paar hochwertiger Sennheiser oder Sony Ohrhörer verloren oder oder als defekt gemeldet hat. Ich weiss nicht, wie sie Musik hört... Tja, und wenn man dann traurig ist setzt man sich gern ins Mondlicht und schreibt ein Gedicht. Da die Trauer ewig währt und das Mondlicht endlos lang scheint oder auch das Sitzen endlos dauert blickt man irgendwann in die Ferne. Erstaunt stellt man fest, dass beim hellen Licht des Vollmonds die Sterne irgendwie weg sind. Keine mehr da. Und da man die nicht mehr finden kann, findet man auch sein Leben nicht. Ja, genauso läuft das immer auch bei mir ab. Aber da brauche ich keinen erblindeten Geist und keine tiefgefrorene Seele dafür, da reicht schon der versinkende Tag. Oder die versinkende Nacht. Oder auch das Fernsehprogramm.

Also: Ein extrem authentischer, in seiner Eindringlichkeit nachvollziehbarer Text, der Bilder zum Leben erweckt, die wir alle schon mal sahen. Ich zumindest.

CDP