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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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11.08.2013, 12:05 | #1 |
Gulag
Schneidende Kälte
eisige Nächte Stunde um Stunde arbeiten wir … Dünne Brühe und verdorbenes Brot Aufseher erschießt Kameraden "Hunde und Verräter seid ihr!" Was haben wir verraten? Geboren als Sohn reicher Bauern An der Front vor dem sicheren Tod geflohen Die Kinder zum Glauben der Väter erzogen … die Liste unserer Verbrechen ist lang. So arbeiten wir für die Unterdrücker, die selbst einst Unterdrückte waren. Im Sklaventum gibt es keine Feindschaft … nur Kameraden und Brüder. |
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12.08.2013, 09:52 | #2 |
Wow! Gefällt mir. Vor allem die zweite Strophe hat es mir sehr angetan.
Was mich allerdings stört ist das ständige "...". Finde ich deplatziert. Die letzten beiden Verse allerdings haben etwas Diskussionsbedarf. Natürlich erst mal eine klare Aussage: Das gemeinsame Leid schweißt zusammen. Aber ich glaube, es kann auch anders gehen. Zum Beispiel für die, die im Leid verbittern und alles und jeden hassen. Sie machen automatisch jeden zu ihrem Feind, auch wenn er vielleicht gar nicht schuld ist an ihrem Elend. Oder die, die sich bei den "Unterdrückern", wie du sie hier schlicht und treffend nennst, einschleimen wollen. Wenn sie ihnen Dinge über die anderen "Unterdrückten" erzählen, vielleicht, dass sie etwas planen, kann daraus einen Vorteil für sich und seine Person ziehen - indem er seine "Kameraden und Brüder", die sein Leid teilen, in Mitleidenschaft zieht. |
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12.08.2013, 14:07 | #3 |
Erinnert mich an Solschenizyns Archipel Gulag. Die ersten drei Strophen gefallen mir mehr als die letzte, die durch Reflexion und Bekenntnis etwas müde wirkt.
LG g |
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