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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 07.09.2011, 19:02   #1
männlich Krone
 
Dabei seit: 09/2011
Alter: 31
Beiträge: 7

Standard Grenzwacht

Wir sitzen an verschied'nen Tischen,
während Regentropfen über Fenster huschen.
Verloren all die leeren Phrasen.
Vergangen sind des Traumes Blasen.
„Was ist blos los mit dir?“

Spürst du sie, die kalte Gischt?
Kleine Träne, die über dein Gesicht wischt.
Heute sprech selbst ich nicht gerne.
Hier schaut keiner in die Ferne.
„Mir fehlt nichts.“

Gibt keine Grenzen mehr dazwischen,
nurnoch Flammen die erlöschen.
Gelernt die Wahrheit zu verhassen.
Gedanken könn' nicht von dir lassen.

Und dabei fehlt mir so viel.

--

Viele Grüße,
Krone
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Alt 07.09.2011, 19:37   #2
männlich Erich Kykal
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Dabei seit: 09/2011
Ort: Österreich
Alter: 59
Beiträge: 876

Hi, Krone!

Dein erster Text hier? Willkommen! Ich hoffe, du verträgst eine ehrliche Meinung. Du hast keine Angaben zu deiner Person gemacht, indes...
Deine Sprachhabung erscheint zu bemüht, zu abgehackt - zu viele kurze Sätze, zuviele Punkte -, verrät - zusammen mit den anderen Fehlern - entweder den übereilten Eifer der Jugend oder mangelnde Übung (oder beides).

Zum Text:

S1: Zeile 2 fällt schon aus dem Metrum (Sprechrhythmus) - sie ist zu lang!
Außerdem ist Tischen/huschen ein unsauberer Reim.
Z5 bloß - mit ß bitte, langer Vokal!

S2: Auch hier hat Z2 Überlänge - das holpert und stockt beim Lesen enorm! Z5 erscheint zu kurz.

S3: Der Einstieg ohne "Es..." wirkt etwas flapsig.
Z2 - "nur noch" da fehlt die Leerstelle. Kleiner Flüchtigkeitslapsus. Dazwischen/erlöschen wieder unsauber!
Auch Z3 ohne Hilfszeitwort, und: "verhassen" gibt's nicht! Etwas ist verhasst, oder man hasst es.
Z4 auch ohne HZW, wirkt fahrig, und "könn'...", das kommt komisch rüber. Schreib es aus.

Da solltest du noch mal drübergrübeln. Hast dir aber auch gleich was Schweres ausgesucht: Ernste Gemütslyrik - Schwergewichtsklasse!
Auf jeden Fall mutig!

Gern gelesen und bin gespannt auf deine Reaktion!

LG, eKy
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Alt 07.09.2011, 20:02   #3
männlich Krone
 
Dabei seit: 09/2011
Alter: 31
Beiträge: 7

Da hast du in beiden Fällen einen Treffer gelandet, Erich. Dankesehr für die ausführliche Kritik, dafür habe ich mich auch schließlich angemeldet! Ich werde auf jeden Fall an den genannten Stellen korrigieren, wo mangelnde Übung und jugendlicher Eifer zugeschlagen haben. Allerdings muss ich sagen, das mich eben dieser Eifer vor zwei Monaten erst dazu bewogen hat, Stift und Papier in die Hand zu nehmen.

Nochmals, vielen Dank für deinen Post und ich hoffe auf die eine oder andere weitere Meinung!

Grüße,
Krone
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Alt 07.09.2011, 21:45   #4
männlich Erich Kykal
 
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Dabei seit: 09/2011
Ort: Österreich
Alter: 59
Beiträge: 876

Lass dir diesen Eifer auch keinesfalls madig machen! Du hättest mal MEINE ersten Gehversuche in Sachen Lyrik von vor über 30 Jahren sehen sollen!
Noch dazu in ähnlichem Stil wie du - ernste Schwergewichtslyrik, bei mir auch noch mit moralischem Anspruch (als ich jung war, wusste ich alles besser! Weiß ich auch heute noch, aber heute ist mir klar, dass ich DAMALS falsch lag...hihi!) und besserwisserischem Pathos!
Nicht auszuhalten!
Was ich heute schreibe, ist auszuhalten - sagen die meisten. Gib bloß nie auf. Wenn es die Freude macht, ist es ein Teil von dir. Aber versuche auch, Schwachstellen zu verbessern. In deinem Fall: Längere Sätze, saubere Reime und vor allem: harmonischer Sprechrhythmus, sprich Metrum - klatsch einen Rhythmus mit beim laut Lesen, dann merkst du, was ich meine.

Ermutigende Grüße,

eKy
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Alt 07.09.2011, 22:18   #5
männlich Krone
 
Dabei seit: 09/2011
Alter: 31
Beiträge: 7

Auf keinen Fall! Das Schreiben ist für mich persönlich mittlerweile sehr wichtig geworden.
Ich habe das Gedicht indes an den genannten Stellen überarbeitet:

Wir sitzen an verschied'nen Tischen,
als Tropfen über Fenster zischen.
Verloren all die leeren Phrasen.
Vergangen sind des Traumes Blasen.
„Was ist bloß los mit dir?“

Spürst du sie, die kalte Gischt?
Viel gesagt und Tinte verwischt.
Heute schreib' selbst ich nicht gerne,
Hier schaut keiner in die Ferne.
„Mir fehlt nichts.“

Keine Worte mehr dazwischen,
nie mehr Lippen die sich mischen.
Gelernt die Wahrheit stets zu hassen,
Gedanken werden von dir lassen.

Und dabei fehlt mir so viel.


Das Forum gefällt mir übrigens jetzt schon richtig gut.

Viele Grüße,
Krone
Krone ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2011, 22:32   #6
männlich Erich Kykal
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Dabei seit: 09/2011
Ort: Österreich
Alter: 59
Beiträge: 876

Ein paar Kleinigkeiten:

Wir sitzen an verschiednen Tischen, Apostroph hier unnötig, beunruhigt nur das Schriftbild.
als Tropfen über Fenster wischen. Sprachmelodisch so besser. Vermeide Zischlaute.
Verloren all die leeren Phrasen.
Vergangen eines Traumes Blasen. Metrisch so passend.
„Was ist bloß los mit dir?“

Spürst du sie, die kalte Gischt?
Viel notiert und dann verwischt. Sprachmelodisch runder.
Heute schreib selbst ich nicht gerne, Auch hier Stricherl überflüssig. Verkürzungen sind längst anerkannter Sprachgebrauch.
Hier schaut keiner in die Ferne.
„Liebling, mir fehlt nichts.“

Keine Worte mehr dazwischen,
Nie mehr Lippen, die sich mischen. Vorne groß (ICH mag das nicht...) und Komma.
Lernte Wahrheit stets zu hassen, Metrisch passend.
Kann ich jemals von dir lassen? Schöner Deutsch, ohne Obstruktionen (Holperer).
"Da fehlt so viel ohne dich." Passender in Sprechrhythmus und Klang.

Schon wesentlich besser diesmal. Du lernst schnell. Du musst aber auch nicht überall Amen sagen. Wenn du überzeugt bist, dass dein Eigenes dir besser gefällt, darfst du auch durchaus darauf bestehen.

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2011, 07:23   #7
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Krone -

und sei willkommen!
Ein tiefempfundenes Gedicht über die (ungewollte) Distanz.
Besonders die doppeldeutige Fernseh-Metapher gefällt mir.


LG
Thing
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Alt 08.09.2011, 14:07   #8
männlich Krone
 
Dabei seit: 09/2011
Alter: 31
Beiträge: 7

Habe ein paar von Erichs Vorschlägen in die finale Version eingebaut. Ich denke so kann man das lassen. Das 'zischen' gefällt mir grade durch die daraus entstehende Härte so gut.


Wir sitzen an verschiednen Tischen,
Wenn Tropfen über Fenster zischen.
Verloren all die leeren Phrasen.
Vergangen eines Traumes Blasen.
„Was ist bloß los mit dir?“

Spürst du sie, die kalte Gischt?
Viel notiert und dann verwischt.
Heute schreib selbst ich nicht gerne,
Hier schaut niemand in die Ferne.
„Mir fehlt nichts.“

Keine Worte mehr dazwischen,
Nie mehr Lippen die sich mischen.
Lernte die Wahrheit stets zu hassen,
Gedanken werden von dir lassen.


Und dabei fehlt so viel.
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