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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 04.06.2010, 18:02   #1
männlich Neny
 
Dabei seit: 10/2009
Ort: Lancre
Alter: 37
Beiträge: 96

Standard verfrüht

zu müd für müdigkeit
seine lippen lichten
lidlasten

möcht ihn mehr
mögen
können
– körnertoast,
magarine, mal marmelade
dazu

sagen wir kein wort
mehr, mehr mögen,
von allem mehr
Neny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2010, 15:32   #2
männlich Glasauge Bill
 
Dabei seit: 07/2007
Alter: 34
Beiträge: 494

Hallo Neny,

Nen schöner Sprach-Bild-Shake, den ich durch nen wohlgeformten Strohhalm ziehen darf. Wenige Worte, die viel vermitteln (Gefühl und Bildlichkeit) - so mag ichs. Einfache Sprache, nichts schwülstiges, nichts schnöseliges, einfach nur Gedanken. Toll.

Inhaltlich behandelst du die Routine, der die Liebe mit der Zeit gewichen ist. Das LD küsst das LI zärtlich über die geschlossenen Augen, jedoch fühlt LI dabei kein Glück, sondern vielmehr bedauern über die verschwunden Gefühle (möcht ihn mehr/ mögen/ können). Interessant finde ich dabei die Zeilenumbrüche. Dadurch kommen mehrere Aussagen in den einen Satz: Einerseits möcht das LI mehr von seinem Partner, andererseits möchte es ihm auch mehr geben, kann aber nicht.
Auffällig sind die vielen Alliterationen (lippen lichten; möcht mehr mögen; können – körnertoast; magarine, mal marmelade; mehr, mehr mögen,) welche die Aussage des "immer Gleichen" verstärken.

Einzig der letzte Vers möchte mir nicht gänzlich gefallen. von allem mehr, das ist mir zu unpräzise, wirkt für mich ehr so dahergesagt und passt damit für mich(!) nicht in die restlichen Zeilen.


Dennoch gefällt mir was ich hier lese sehr!

Mehr mehr mehr davon.

Glasauge Bill
Glasauge Bill ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2010, 19:08   #3
männlich Neny
 
Dabei seit: 10/2009
Ort: Lancre
Alter: 37
Beiträge: 96

Hey Glasauge Bill,

vielen Dank für deinen Kommentar und freut mich sehr das dir mein Text gefällt .

Dein Interpreation ist, natürlich nicht falsch, nur anders als meine latenten Intentionen beim Schreiben. Mir gingen dabei eher Gedanken durch den Kopf, die den Titel wörtlicher nehmen, sprich dass es für das Li nicht nur zu früh am Morgen ist, sondern auch in der Beziehung zu früh und doch will er mehr für das Ldu empfinden, trotz der Unsicherheit ob er das kann.
Die Zeilenumbrüche durch die mehrere Bedeutungsebenen entstehen benutz ich sehr gern in meinen Texten, ist auch ein wenig wie Gedankensport darauf zu kommen manchmal .
Die Alliterationen haben mich intressiert einmal ausgiebig zu verwenden. Deshalb werd ich mir auch nochmal die letzte Zeile anschauen, denn das es etwas wischiwaschi ist, haste scho recht und ob ich das nicht einfach geschrieben hab für noch ein mehr^^.

Ich hoffe da kommt noch mehr davon, auch wenn mir mein Kopf im Moment nen Riegel vorschiebt oder mich damit verprügelt, zur Zeit wirkt ne Ibuprofen.

militante migräne
mit mindestens
nuklearkaliber

ist mir dazu die Tage eingefallen .

Grüße
Neny
Neny ist offline   Mit Zitat antworten
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