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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 11.01.2021, 13:52   #1
männlich Walther
 
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Standard Ewig

Ewig

Der Griff ins Kalte, nichts, und doch: Da ist das Gitter.
Die Luft ist beißend. Seine Angst greift seelentief.
Sie ist gewachsen, seit er bei den Toten schlief.
Hier im Verlies ist keiner mehr ein edler Ritter.

Er fühlt die Zähne mit der Zunge. Es schmeckt bitter.
Der Wärter hat ein Schweinsgesicht, das Grinsen schief,
Und schlurft nach vorn gebeugt und furchtgeladen defensiv.
Das Essen fiel fast aus der Schale vom Gezitter

Der rechten Hand, als er dort vor den Stäben stand
Und reichte, was nicht schmeckt und niemanden ernährt.
Er grunzt. Er spricht nicht, scheint nicht wirklich bei Verstand.

Er würde an den Stäben rütteln. Doch ihn lehrt,
Dass keiner aus dem Loch entfloh, den er gekannt,
Und es die Strafe ist, dass diese ewig währt.
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2021, 22:07   #2
männlich Ex-Ralfchen
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Lieber Walther –

Frenetische Verse schon ST1 bleibt einem die Angst aus den Poren
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Alt 25.01.2021, 00:17   #3
männlich Ex-Ralfchen
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Und so geht es weiter in ST2
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Alt 25.01.2021, 17:32   #4
männlich Walther
 
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
Und so geht es weiter in ST2
Hi Ralfchen,
das ist das ziel.
lg W.
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2021, 17:55   #5
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Der rechten Hand, als er dort vor den Stäben stand
Und reichte, was nicht schmeckt und niemanden ernährt.
Er grunzt. Er spricht nicht, scheint nicht wirklich bei Verstand.

Das zeichnet ein Bild von der Nacht vor der Decapitation auf dem Place de la Révolution
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Alt 30.01.2021, 12:25   #6
männlich Walther
 
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
Das zeichnet ein Bild von der Nacht vor der Decapitation auf dem Place de la Révolution
lb ralfchen,
bei den meistern revolutionären ist es mit dem verstand nicht weit her.
lg W.
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2021, 13:24   #7
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
lb ralfchen,
bei den meistern revolutionären ist es mit dem verstand nicht weit her.
lg W.

Eine nachweisbare Dar- beziehungsweise Feststellung
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Alt 30.01.2021, 13:24   #8
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Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
lb ralfchen,
bei den meistern revolutionären ist es mit dem verstand nicht weit her.
lg W.
Ralfchen, das ist mal wieder eine deiner kühnen Behauptungen, mit denen du den Usern einen Bären aufbinden willst. Die Revolutionäre, soweit sie mir aus der Geschchte und Zeitgeschichte bekannt sind, waren hochgebildete, oft als Juristen ausgebildete Leute. Verstand hatten sie durchaus. Eher mangelte es an der Vernunft, von einer Ideologie abzulassen, wenn sie sich als Irrweg herausstellte. Irgendwann steckten sie dann so tief in ihrer selbstangerichteten Malaise, dass sie nicht mehr herauskamen, ohne die Revolution zu spalten und ihres Lebens länger sicher zu sein. Entscheidungen haben also nicht immer mit Verstand und Vernunft zu tun, sondern hängen oft von Sachzwängen und Strömungen innerhalb der Revolution ab.

Letztendlich haben Danton, Robespierre, Desmoulins u.a. - ausgebildet am elitären Collège Louis le Grand - weder Verstand noch Vernunft vor der Hinrichtung bewahrt, obwohl sie vor dem damaligen historischen Hintergrund sehr verständliche Gründe hatten, die Revolution anzuzetteln und den Adel abzuschaffen. Nicht zuletzt waren sie Jünger der Aufklärung, und wer wie wir lange Zeit danach als Profiteure dieser Wegbereitung gar nicht mehr spürt, welchen Einfluss sie auf uns hat, kann sich in die jungen Revolutionäre von damals kaum hineindenken.
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Alt 30.01.2021, 13:32   #9
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Nicht zuletzt waren sie Jünger der Aufklärung, und wer wie wir lange Zeit danach als Profiteure dieser Wegbereitung gar nicht mehr spürt, welchen Einfluss sie auf uns hat, kann sich in die jungen Revolutionäre von damals kaum hineindenken.

Der von dir zitierte Satz ist nicht von mir. Den oben von mir zitierten Teil deines Kommentars kann ich nur leidenschaftlich applaudieren. Allerdings war für mich die Wesentliche figur der französischen Revolution Jean Paul Marat.

Was aber unser Freund W ALTHER sagen wollte ist ganz genau das, was du dann erwähnt hast. Von Intelligenz und Schulbildung einmal ganz abgesehen. Jede Revolution birgt unerkannte oder vorhersehbare Ereignisse in ihrer Pandora-Box. Und damit werden viele revolutionäre nicht fertig. Ich denke dabei u.a. an Trotzki, Lenin und Che Guevara etc in späterer Folge.
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Alt 30.01.2021, 16:17   #10
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
Allerdings war für mich die Wesentliche figur der französischen Revolution Jean Paul Marat.
Für mich war Marat nur eine tragische Figur, wie auch Hébert und Danton.

Die wesentlichen Figuren waren Robespierre und sein Chefankläger St.-Juste, denn sie sind die Vertreter der aus dem Ruder gelaufenen Revolution, die in Terror umkippte und deren Opfer die beiden selbst wurden.
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Alt 30.01.2021, 17:03   #11
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Genau – nur denke daran, dass er von Anfang an, ein wesentlicher intellektueller Vertreter der Revolutionsidee war und eigentlich die Grundkonzeption der französischen Revolution von ihm zumindest publizistisch mit seiner Sympathie für das Volk gekennzeichnet war und er dessen intelligenz mehr als die anderen richtig einschätzte. interessant war sein eintreten für die Diktatur. das war ein gedanklicher fehltritt.

für mich die beste künstlerische Darstellung seiner ermordung von Paul Jacques Aimé Baudry, 1858.

https://up.picr.de/40441489yu.jpg
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Alt 30.01.2021, 17:23   #12
weiblich Ilka-Maria
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Das ist richtig. Nur hat Marat keine Geschichte geschrieben.
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Alt 30.01.2021, 17:31   #13
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Das ist richtig. Nur hat Marat keine Geschichte geschrieben.
Das stimmt aber es erstaunt mich immer wieder, dass er von der Geschichtsschreibung derart vernachlässigt wurde.
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