Lichtbogen bei Poetry.de

Skidbladnir · 15.01.2010, 14:45

Die Erde poltert,
das Dach, es zittert,
Funken stieben,
es gewittert.

Hitze wabert,
Blitze zucken,
lässt den Tiegel
Schlacke spucken.

Träger ächzen,
Rufe schallen
wieder Blitze
Gase knallen.

Dann kommt Stille,
Deckel heben,
Kathode raus
und weitergeben.

Phobipp · 15.01.2010, 17:54

Hallo Skidbladnir,

in deinem Gedicht lässt sich eine Zweiteilung erkennen:
Die ersten zwei Zeilen jeder Strophe wirken wie ein Unwetter oder vielmehr eine Naturkatastrophe, fast schon wie der Weltuntergang.
Zeile 3 und 4 à Strophe lassen dagegen eher an ein Experiment im Chemiepraktikum in der Schule erinnern.
Und doch gibt es eine deutliche Verbindung innerhalb einer jeden Strophe. (Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt ^^) Das Große und das Kleine lassen sich also nur schwer und nur in einem bestimmten Zusammenhang unterscheiden.

Gefällt mir, besonders da ich im naturwissenschaftlichen Bereich tätig bin.

Grüße.

Neny · 15.01.2010, 18:10

Hey Skidbladnir,

mich erinnert dein Gedicht eher an eine Szene aus einer Gießerei, wie die Arbeiter an einem Hochofen schuften. Da der Text ja Lichtbogen heißt, nehm ich an es ist ein Lichtbogenofen *Wikipedia zuschlag*^^. Gefällt mir gut, denn mit den kurzen aber bildhaften Zeilen, wird für mich die gewalltige Kraft fühlbar, die in so einem Hochofen herrscht und die entstehenden Widrigkeiten für die Arbeiter. Gern gelesen.

Grüße Neny

Phobipp · 15.01.2010, 18:15

@Neny:

Stimmt, jetzt wo du es sagst, ist es offensichtlich. Ich find meine Deutung aber auch nicht schlecht.

Skidbladnir · 15.01.2010, 18:17

Es sind impressionen, die ich in einem Stahlwerk gesammelt habe.
Neny hat recht. Es geht um einen Lichtbogenofen.
und ja, ein bisschen fühlte es sich auch an wie weltuntergang. mit jedem Blitz, der aus der Kathode in die Schmelze einschlug erzitterte die Halle und die Erde, auf der sie gebaut war.
Das Gedicht ist ziemlich schnell vorhin entstanden... fühlte mich beim lernen an den tag dieser exkursion zurückversetzt.
Ihr könnt es mit der Erklärung im hinterkopf ja nocheinmal kurz lesen und ein bisschen technikgewalt spüren

saryakan · 16.01.2010, 17:14

Hm.
Auch der schnelle Rythmus trägt zur bedrohlich wirkenden Stimmung bei.
Gefällt mir. ^^

Skidbladnir · 16.01.2010, 17:16

freut mich, dasses gefällt.

ich hab mir überlegt, vielelicht mal was konkret fachbezogenes zurechtzudichten... vielleicht findet ja der ein oder andere gefallen an "technikgedichten"

15.01.2010, 14:45	#1
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	Lichtbogen Die Erde poltert, das Dach, es zittert, Funken stieben, es gewittert. Hitze wabert, Blitze zucken, lässt den Tiegel Schlacke spucken. Träger ächzen, Rufe schallen wieder Blitze Gase knallen. Dann kommt Stille, Deckel heben, Kathode raus und weitergeben.

15.01.2010, 17:54	#2
Phobipp Dabei seit: 11/2009 Ort: Hinter den Spiegeln Alter: 38 Beiträge: 449 Meine Gedichte	Hallo Skidbladnir, in deinem Gedicht lässt sich eine Zweiteilung erkennen: Die ersten zwei Zeilen jeder Strophe wirken wie ein Unwetter oder vielmehr eine Naturkatastrophe, fast schon wie der Weltuntergang. Zeile 3 und 4 à Strophe lassen dagegen eher an ein Experiment im Chemiepraktikum in der Schule erinnern. Und doch gibt es eine deutliche Verbindung innerhalb einer jeden Strophe. (Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt ^^) Das Große und das Kleine lassen sich also nur schwer und nur in einem bestimmten Zusammenhang unterscheiden. Gefällt mir, besonders da ich im naturwissenschaftlichen Bereich tätig bin. Grüße.

15.01.2010, 18:10	#3
Neny Dabei seit: 10/2009 Ort: Lancre Alter: 37 Beiträge: 96 Meine Gedichte	Hey Skidbladnir, mich erinnert dein Gedicht eher an eine Szene aus einer Gießerei, wie die Arbeiter an einem Hochofen schuften. Da der Text ja Lichtbogen heißt, nehm ich an es ist ein Lichtbogenofen Wikipedia zuschlag^^. Gefällt mir gut, denn mit den kurzen aber bildhaften Zeilen, wird für mich die gewalltige Kraft fühlbar, die in so einem Hochofen herrscht und die entstehenden Widrigkeiten für die Arbeiter. Gern gelesen. Grüße Neny

15.01.2010, 18:15	#4
Phobipp Dabei seit: 11/2009 Ort: Hinter den Spiegeln Alter: 38 Beiträge: 449 Meine Gedichte	@Neny: Stimmt, jetzt wo du es sagst, ist es offensichtlich. Ich find meine Deutung aber auch nicht schlecht.

15.01.2010, 18:17	#5
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	Es sind impressionen, die ich in einem Stahlwerk gesammelt habe. Neny hat recht. Es geht um einen Lichtbogenofen. und ja, ein bisschen fühlte es sich auch an wie weltuntergang. mit jedem Blitz, der aus der Kathode in die Schmelze einschlug erzitterte die Halle und die Erde, auf der sie gebaut war. Das Gedicht ist ziemlich schnell vorhin entstanden... fühlte mich beim lernen an den tag dieser exkursion zurückversetzt. Ihr könnt es mit der Erklärung im hinterkopf ja nocheinmal kurz lesen und ein bisschen technikgewalt spüren

16.01.2010, 17:14	#6
saryakan Dabei seit: 01/2010 Alter: 33 Beiträge: 31 Meine Gedichte	Hm. Auch der schnelle Rythmus trägt zur bedrohlich wirkenden Stimmung bei. Gefällt mir. ^^

16.01.2010, 17:16	#7
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	freut mich, dasses gefällt. ich hab mir überlegt, vielelicht mal was konkret fachbezogenes zurechtzudichten... vielleicht findet ja der ein oder andere gefallen an "technikgedichten"