Wundwasser bei Poetry.de

Skidbladnir · 06.12.2006, 00:59

Wundwasser

Ein Bach auf meinem Nasenrücken,
der See in meinem Auge.
Die Quelle liegt Strom aufwärts
im Gestein der Magmastirn.
Trübe Augen in einem Meer der Ruhe,
gefangen einen Atem breit
unter glitzernden Wellen.
Müde Augen fallen tief
um einmal aufzusehen.
Müde Augen ohne Ziel
im See aus edlem Wasser

Werther · 13.01.2007, 18:07

(In der hoffnungsvollen Annahme, es richtig aufgefasst zu haben)
Das ist wohl der Unterschied zwischen uns.. Ich habe mich vor den PC gesetzt, um mein Gehirn zu betäuben, du hast die Stimmung genutzt und etwas sehr eindringliches daraus gemacht.

Du hast einen sehr hohen Abstraktionsgrad erreicht. Wer sich hier wirklich noch die Mühe macht, Gedichte verstehen zu wollen, anstatt nur die verwendeten Apostrophe zu zählen und selbige zum Anlass vernichtender Kritik zu missbrauchen, steht bei dir vor einer echten Herausforderung. Oft sind es nur ein oder zwei Bilder, die einen Schlüssel zum Inhalt selbst ergeben. Und auch ich kann nur spekulieren, ob ich richtig in der Annahme gehe, worum es sich handelt.

Allen anderen Lesern sei gesagt: wähnt euch nicht in der Annahme, Skidbladnir würde bestimmte Worte oder Wortgefüge nur aufgrund ihres Klanges verwenden. Darüber ist er erhaben. Ich kenne, zum Teil, sehr alte Gedichte von ihm und kann daher mit Bestimmtheit sagen, dass ALLES seine Bedeutung hat und für den Kontext, das "große Ganze" entscheidend ist. Die Abstraktion in seinen Gedichten vollzog sich nicht schlagartig, sondern schrittweise - er hat sie sich erarbeitet.

Jedes Gedicht, das ich von dir lese, stößt mich vor den Kopf, ob meines eigenen Unvermögens. Ich verneige mich und las auch dieses wieder gern.

Jeremy · 13.01.2007, 18:14

Mich stört die dreifache Wiederholung der Augen sehr. Ansonsten vermag es zu gefallen.

LG
Mani

Skidbladnir · 14.01.2007, 13:42

@ Mani:
ja, ich geb zu, die augen kotzen mich auch an... aber naja wat mut dat mutt nunmal... *g*

@ Werther:

nu is aber gut... schuld ich dir noch geld?!?
ich finde dieses gedicht persönlich nicht so toll... naja und wenn du meinst, ich würde da irgendwas willentlich verschlüsseln und alles hätte einen expliziten hintergrund... vielleicht...
aber ich bin der falsche um darüber auskunft zu geben, was es explizit heißen soll.
das meiste, was ich schreibe entzieht sich auch meinem verständnis weitgehend.
ich denke, da ich jetzt abstrakt arbeiten kann sollte mein nächster schritt sein, zu verstehen, was ich schreibe...
naja ich arbeite daran.

Gruß: Skid

06.12.2006, 00:59	#1
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	Wundwasser Wundwasser Ein Bach auf meinem Nasenrücken, der See in meinem Auge. Die Quelle liegt Strom aufwärts im Gestein der Magmastirn. Trübe Augen in einem Meer der Ruhe, gefangen einen Atem breit unter glitzernden Wellen. Müde Augen fallen tief um einmal aufzusehen. Müde Augen ohne Ziel im See aus edlem Wasser

13.01.2007, 18:07	#2
Werther Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 404 Meine Gedichte	(In der hoffnungsvollen Annahme, es richtig aufgefasst zu haben) Das ist wohl der Unterschied zwischen uns.. Ich habe mich vor den PC gesetzt, um mein Gehirn zu betäuben, du hast die Stimmung genutzt und etwas sehr eindringliches daraus gemacht. Du hast einen sehr hohen Abstraktionsgrad erreicht. Wer sich hier wirklich noch die Mühe macht, Gedichte verstehen zu wollen, anstatt nur die verwendeten Apostrophe zu zählen und selbige zum Anlass vernichtender Kritik zu missbrauchen, steht bei dir vor einer echten Herausforderung. Oft sind es nur ein oder zwei Bilder, die einen Schlüssel zum Inhalt selbst ergeben. Und auch ich kann nur spekulieren, ob ich richtig in der Annahme gehe, worum es sich handelt. Allen anderen Lesern sei gesagt: wähnt euch nicht in der Annahme, Skidbladnir würde bestimmte Worte oder Wortgefüge nur aufgrund ihres Klanges verwenden. Darüber ist er erhaben. Ich kenne, zum Teil, sehr alte Gedichte von ihm und kann daher mit Bestimmtheit sagen, dass ALLES seine Bedeutung hat und für den Kontext, das "große Ganze" entscheidend ist. Die Abstraktion in seinen Gedichten vollzog sich nicht schlagartig, sondern schrittweise - er hat sie sich erarbeitet. Jedes Gedicht, das ich von dir lese, stößt mich vor den Kopf, ob meines eigenen Unvermögens. Ich verneige mich und las auch dieses wieder gern.

13.01.2007, 18:14	#3
Jeremy Dabei seit: 05/2006 Ort: NRW Alter: 47 Beiträge: 278 Meine Gedichte	Mich stört die dreifache Wiederholung der Augen sehr. Ansonsten vermag es zu gefallen. LG Mani

14.01.2007, 13:42	#4
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	@ Mani: ja, ich geb zu, die augen kotzen mich auch an... aber naja wat mut dat mutt nunmal... g @ Werther: nu is aber gut... schuld ich dir noch geld?!? ich finde dieses gedicht persönlich nicht so toll... naja und wenn du meinst, ich würde da irgendwas willentlich verschlüsseln und alles hätte einen expliziten hintergrund... vielleicht... aber ich bin der falsche um darüber auskunft zu geben, was es explizit heißen soll. das meiste, was ich schreibe entzieht sich auch meinem verständnis weitgehend. ich denke, da ich jetzt abstrakt arbeiten kann sollte mein nächster schritt sein, zu verstehen, was ich schreibe... naja ich arbeite daran. Gruß: Skid