Frühling bei Poetry.de

Orison · 18.09.2005, 20:14

Ein Wind weht durch die kahlen Äste,
weckt das grüne Leben ,
raubt der Landschaft weiße Weste
- Unschuld aufgegeben -

Die tristen Farben, Schwarz, Grau, Weiß,
sehen hoch zur Sonne.
Lieben sich im Dornenkreis,
geh’n auf in bunter Wonne.

Das Leben kommt, das schöne, grüne
- kündigend der Schmetterling -
Der Erste Akt auf Jahres Bühne:
Leb und Lieb! Ach Frühling

StainedGlass · 05.10.2005, 16:47

Komischer Zeitpunkt fuer ein Fruehlingsgedicht.

Es ist aber ein sehr schoenes. Besonders die zweite Strophe hat es mir angetan.
Das Gedicht wirkt bemerkenswert frisch fuer einen Gedicht mit vierzeiligen Strophen und Kreuzreim (Will sagen, dass einiges dazugehoert, einen Leser bei diesem derart abgedroschenen Format zu einem derart abgedroschenen Thema noch mehr als ein muedes Schulterzucken zu entlocken. Dir ist es gelungen)

Stained

Orison · 05.10.2005, 22:34

Dankesehr für den Lob

Aber wie hättest du den Aufbau vorgenommen?
Emotionaler, und daher freie Verse?
Reimlos?

Ich hab mir gedacht zum Thema Frühling passen Reime gut, nun vielleicht wäre ja ein Paarreim in Frage gekommen, aber nun habe ich mich für den Kreureim entschieden. Der Umarmende Reim ist, find ich, zu kompliziert zu durchschauen... :O

Ach und das Gedicht ist älter. Als es noch Frühling WAU.
(Um deine Frage zu beantworten

)

StainedGlass · 06.10.2005, 00:17

Zitat:

Original von Orison
Aber wie hättest du den Aufbau vorgenommen?
Emotionaler, und daher freie Verse?
Reimlos?

Ich hab mir gedacht zum Thema Frühling passen Reime gut, nun vielleicht wäre ja ein Paarreim in Frage gekommen, aber nun habe ich mich für den Kreureim entschieden. Der Umarmende Reim ist, find ich, zu kompliziert zu durchschauen... :O

Hi Orison,

Kam falsch rueber. Fuer dein Gedicht ist die Form perfekt so wie sie ist.

Da es Fruehlingslieder im Kreuzreim aber schon seit ein paarhundert Jahren gibt, findet man wenige, die beim Lesen nicht ein schales deja-vu Gefuehl ausloesen. Die sich nicht sofort im Meer von hundertmal gelesenen Blumen-und-Schmetterlingseinerlei verlieren.

Wenn ich ein Fruehlingsgedicht schreiben wuerde, wuerde ich deshalb eine freiere Form waehlen - weil bei freier Form der Leser von vornherein aktiver lesen muss.

Bei deinem Gedicht finde ich Inhalt und Sprache stark genug, dass sie gegen den Schabloneneffekt der traditionellen Form ankommen.

Gruss
Stained

18.09.2005, 20:14	#1
Orison Dabei seit: 09/2005 Beiträge: 31 Meine Gedichte	Frühling Ein Wind weht durch die kahlen Äste, weckt das grüne Leben , raubt der Landschaft weiße Weste - Unschuld aufgegeben - Die tristen Farben, Schwarz, Grau, Weiß, sehen hoch zur Sonne. Lieben sich im Dornenkreis, geh’n auf in bunter Wonne. Das Leben kommt, das schöne, grüne - kündigend der Schmetterling - Der Erste Akt auf Jahres Bühne: Leb und Lieb! Ach Frühling

05.10.2005, 16:47	#2
StainedGlass Dabei seit: 05/2005 Beiträge: 96 Meine Gedichte	RE: Frühling Komischer Zeitpunkt fuer ein Fruehlingsgedicht. Es ist aber ein sehr schoenes. Besonders die zweite Strophe hat es mir angetan. Das Gedicht wirkt bemerkenswert frisch fuer einen Gedicht mit vierzeiligen Strophen und Kreuzreim (Will sagen, dass einiges dazugehoert, einen Leser bei diesem derart abgedroschenen Format zu einem derart abgedroschenen Thema noch mehr als ein muedes Schulterzucken zu entlocken. Dir ist es gelungen) Stained

05.10.2005, 22:34	#3
Orison Dabei seit: 09/2005 Beiträge: 31 Meine Gedichte	RE: Frühling Dankesehr für den Lob Aber wie hättest du den Aufbau vorgenommen? Emotionaler, und daher freie Verse? Reimlos? Ich hab mir gedacht zum Thema Frühling passen Reime gut, nun vielleicht wäre ja ein Paarreim in Frage gekommen, aber nun habe ich mich für den Kreureim entschieden. Der Umarmende Reim ist, find ich, zu kompliziert zu durchschauen... :O Ach und das Gedicht ist älter. Als es noch Frühling WAU. (Um deine Frage zu beantworten )