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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 23.01.2007, 23:14   #1
Christina Wild
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 41

Standard Devot

Fessle mich nackt und peitsche mich aus,
aus Zärtlichkeit mach ich mir nichts draus.

Benutz mich, mach mit mir was du willst,
ich will, dass du all dein Verlangen stillst.

Meine Angst wird von Schmerzen betäubt,
obwohl sich mein Kopf dagegen sträubt.

Tu mir weh, zeig, dass du der Herr bist,
bis mein innerer Schmerz in Freiheit ist.

Hör nicht auf, ich flehe dich bettelnd an,
kneble mich, dass ich nicht schreien kann.

Deine Hiebe peitschen mit voller Wucht,
es ist meine Erlösung, es ist eine Sucht.

Leichenblass vor Schmerz und Verlangen,
meinem Gesicht ist das Lachen vergangen.

Härter als hart, verschone mich bitte nicht,
mir laufen Tränen über das ganze Gesicht.

Die Schläge brennen auf meiner zarten Haut,
danach gib es mir so richtig schön versaut!

Schöne Striemen, die meinen Körper zieren,
damit wir die Erinnerung nicht verlieren.

Ich werde noch lange die Wunden sehen,
wann wirst du dich wieder an mir vergehen?

Ich bin gehorsam, ich gebe mich dir hin,
die Unterwürfigkeit ist mein Lebenssinn.


Written by Christina Wild 23.1.2007
Christina Wild ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2007, 23:17   #2
Nothingness
 
Dabei seit: 12/2004
Beiträge: 140

Man könnte das Gedicht auf zwei Zeilen kürzen:

Ich bin gehorsam, ich gebe mich dir hin,
die Unterwürfigkeit ist mein Lebenssinn.

Das genügt. Sagt doch schon alles.
Nothingness ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2007, 23:23   #3
uninvited guest
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 481

Realität oder Fiktion?

Und ganz abgesehen davon . Ist das Dein Ernst?

Zum Text:
Die Reime drücken das Geschriebene stark in eine scherzhafte Richtung.
Beabsichtigt?

Zeilen wie:
"aus Zärtlichkeit mach ich mir nichts draus."
unterstreichen diesen Eindruck, da unsauber ausgedrückt.


Strophe 4:
Wogegen sträubt sich Dein Kopf?
Gegen die Angst oder gegen die Schmerzen?
Letztere sollte doch auch Dein Kopf ersehnen, oder?

Oder... 8o bin ich ganz weit weg, und das Ganze ist ironisch gemeint.
Ein Anprangern der sexuellen Gewalt?
Ein Loblied aufs Schmusen?
uninvited guest ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2007, 23:23   #4
Christina Wild
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 41

@ Nothingness: Habs jetzt an Schluss gesetzt so als Fazit ;-b

@ the uninvited guest:

Fiktion!... so ganz krass und wortwörtlich gehört das dann doch nicht zu meinem Leben... teils teils...

Ich habe "die Geschichte der O" grade erst gelesen und mir nun auch noch den Film dazu angeschaut... da dachte ich, ich fang an zu schreiben...
Mein Ernst ist es schon... ich habe mich in letzter Zeit damit immer mehr vertraut gemacht und dieses Verhalten gibt es! Das geschieht meistens aus sexueller Hörigkeit bzw aus bedingungsloser Liebe zu jemanden, dass man so ein devotes Verhalten an Tag legt...

Das "aus Zärtlichkeit mach ich mir nichts drauß" sollte auch so ein bisschen von oben herab gesagt werden.. und ins Lächerliche gezogen werden... verachtend gegenüber Leuten, die eben Liebe in Zärtlichkeit leben...

Der Kopf des lyrischen Ich bzw das ganze lyrische Ich selbst ist in einem Zwiespalt... einerseits will es es... andererseits eben nicht... und deswegen will es nicht, dass die Angst ganz unter den Tisch gekehrt wird...

Dass es ein Loblied aufs Schmusen sein könnte, da kam ich jetzt ehrlich gesagt noch gar nicht drauf*g* Vielleicht war das mein innerstes Ich, das doch grad eher auf Schmusekurs ist, das da rauskam

Ein Anprangern der sexuellen Gewalt war es aber sicherlich nicht! Ich bin der Meinung, dass das ok ist, wenn beide vollkommen davon überzeugt sind, was sie machen bzw mit sich machen lassen... klar kann das auch krankhaft werden, aber bis zu einem gewissen Punkt, an dem keinem wirklich lebensbedrohlich geschadet wird, ist das jedem seine Sache... Ich weiß von mir selber auch, dass ich gewisse "harte" Sachen einfach ab und zu brauche...

Zu allem muss ich aber sagen, dass dieser Text seit langem wieder der erste war, den ich geschrieben habe... mir ist beim Schreiben schon aufgefallen, dass ich nicht mehr ganz drin bin... vielleicht hätte ich erstmal etwas "Normales" schreiben sollen.. 8)

Gruß, Christina
Christina Wild ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2007, 23:33   #5
MORDS TUSSI
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 369

.
MORDS TUSSI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2007, 23:53   #6
Christina Wild
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 41

Warum seht ihr das alle bloß als Satire an?
Von mir aus... dann seht ihr es halt so, wenns euch dann mehr gefällt, aber meine Absicht war es eigentlich nicht *g*
Liegt vielleicht daran, dass es nicht wirklich 1:1 meinem Leben entspricht...?!
Christina Wild ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2007, 23:56   #7
Stu
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 305

-
Stu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2007, 03:32   #8
tribesant
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 158

Alles viel zu leicht für Leiden.
Schafft mir das Befriedigung?
Möchte mich in Schmerzen weiden
gefühlsechter Erniedrigung

Kennt ihr das Gefühl, dass ihr in einer glücklichen Beziehung nicht die Erfüllung findet, dass ihr das Leiden benötigt, um die Liebe in ihrem ganzen Ausmaß zu spüren?
Dies kann sich in verschiedenen Phänomenen wiederspiegeln. Zum einen in der Sehnsucht nach der nicht erfüllten Liebe, zum anderen im Liebesschmerz wie oben beschrieben. Und es finden sich sicherlich noch andere Erscheinungen, in denen sich dieses von mir beschriebene Gefühl erkennt, die mir gerade nicht im Sinn stehen.

Ich schließe mich meinen Vorgängern an und denke, dass der eigentliche Gedanke des Gedichtes nicht vermittelt wird, da die Paarreime und der Ausdruck diesem Text einen lustigen Charakter verleihen.
Lustig nicht im Sinne von Lust, sondern im Sinne von humoristisch.
tribesant ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2007, 04:37   #9
Stu
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 305

Nochmal 'Hallo zusammen'

Die Diskrepanz zwischen Reimart und Textintention wurde nun zu Genüge angeführt. Ich mag also einmal versuchen, die weiteren Probleme des Textes aufzuzeigen:

Was mir zunächst widerstrebt, ist - bezogen auf das ernste Thema - die Kürze der Strophen und somit die Kürze der jeweiligen Szene: Kaum taucht der Leser ein, reißt Du ihn wieder heraus, gleich einem Schluckauf, der einen aus dem Satz reißt.

Die Abgegriffenheit der Bilder kann ich zwar monieren und als Kritikpunkt anführen, jedoch will ich dies in Klammern halten, da die Beziehung zwischen 'Herr und Sklavin' keine großartige Bandbreite an Tätigkeiten für mich parat hat.
Dass hier stereotype Unterdrückung in den Bildern angeführt wird, kein Novum zu sehen ist, mag ich daher hinten anstellen. Man kann auch argumentieren, dass eben dieses Stereotype den Kreis skizziert, in dem auch die Beziehungsebene des (lyr.) Ichs und des (lyr.) Dus verläuft.

Nicht aber sollte sich die Sprache ansich im stereotypen Phrasenpool bewegen.

Nichts für ungut, ich glaube Dir gern, dass so empfunden wird, aber womit willst Du den Leser fesseln, wenn es nicht die dargebotenen Bilder tun? Mit Deinen Worten sicher, oder? Diese aber sind in ihrer Kombination und somit in ihrem Reiz derart verbraucht wie altes Mundwasser. Etliche Male benutzt, den Deckel nicht zugedreht, abgestanden und die Wirkung des Rests ist verflogen.

Weitere Anmerkungen - auszugsweise - anhand von willkürlich gewählten Strophen:

Zitat:
Fessle mich nackt und peitsche mich aus,
aus Zärtlichkeit mach ich mir nichts draus.
Im markierten Teil fehlt entweder ein Komma (Fessle mich, nackt,) oder Du musst den Satz gänzlich umstellen. Dergestalt wirkt es mehr als nur ungelenk:

Das Adjektiv 'nackt' hat mit dem Verb 'fesseln' direkt nichts zu schaffen. Lediglich als Einschub wäre es hier legitim. Du fesselst jemand ganz, ja, du fesselst jemand - wie bei shibari - gekonnt, ja. Jemanden nackt fesseln aber biegt mir als grammatikalische Zusammenführung die Fußnägel bis in die Bauchhöhle.

Ferner sehe ich auch in dieser Strophe das Problem, dass sich durch Deinen Text hindruch allgemein ein "Ja" schleicht, eine Sucht, wie Du sagst, du Du befriedigen läßt, ein Hingeben:

Zitat:
Hör nicht auf, ich flehe dich bettelnd an
Zitat:
es ist meine Erlösung, es ist eine Sucht

Warum also hier in der ersten Strophe erwähnen, dass es Dir aus "Zärtlichkeit" nicht ausmache. Das wäre Quark meines Erachtens, aber:

Dann gibt es aber - wie hier - wieder Passagen, in denen nicht nur ein immanentes, sondern ein Klares "Nein" heraussticht.
Zitat:
Meine Angst wird von Schmerzen betäubt,
obwohl sich mein Kopf dagegen sträubt.
Frage: Ja, was denn nun? Wollen oder nicht wollen?
Oder ist gerade das die Zerrissenheit des Devoten? Wenn ja, klär mich bitte auf.

Überdies solltest Du Wiederholungen innerhalb des Textes ausradieren und Synonyme finden:
Zitat:
bis mein innerer Schmerz in Freiheit ist.
Zitat:
Leichenblass vor Schmerz und Verlangen,
Versuch es mit Pein, Leid oder altbacken mit "Weh".

Soviel in Kürze.

Insgesamt solltest Du an Deiner Sprache arbeiten, unabgegriffene oder neue Umschreibungen finden. Versuche Dich in Vergleich, in Metaphern, ziehe sprachliche Bilder heran, die es schaffen, dass Du Sätze nicht mehr gänzlich ausformulieren musst und so dem Text eine Dichte verleihen, die er bislang vermissen läßt.

Um ein handfestes Beispiel zu geben: Sprich nicht von Striemen, kau' es dem Leser nicht derart vor, sondern denke hier vielleicht an Brandzeichen und wie sie eingebrannt werden und mach was daraus

So long & Gruß
Andi



.
Stu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2007, 09:03   #10
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Zitat:
Original von Christina Wild
Warum seht ihr das alle bloß als Satire an?
Liebe Christina Wild,

die meisten hier können sich halt die Lust auf Unterwürfigkeit nicht vorstellen, geschweige denn, nachvollziehen.
Da musst du nachsichtig sein.
Die meisten user hier sind recht jung und haben vieles noch nicht erlebt und können sich vieles (noch) nicht vorstellen.

Für mich ist dein Gedicht eine wundershöne devote Liebeserklärung.
Die beim Lesen anregt und Lust vermittelt.
Bei diesem Gedicht ist für mich das technische, metrische zweitrangig.

Weil der Inhalt hier extrem gut, gefühlvoll, nachvollziehbar und voller violenter Erotik ist.

Gern voller devoter erregter Demut gelesen.

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2007, 10:43   #11
groper
Gast
 
Beiträge: n/a

wie krank muss man sein, dass man

a) derartiges so zu papier stammelt

b) sich daran delektiert?

ich empfehle beiden (dem "kind" und dem "erwachsenen") die konsultation eines einschlägigen psychiatrischen dienstes. bei fortgeschrittenem stadium zahlt das die krankenkasse.
  Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2007, 14:36   #12
Don Carvalho
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 180

Bitte unterlass Überlegungen darüber, wie "krank" andere Leute Deiner Meinung nach sein müssen, groper.

Soweit es um das Deiner Meinung nach aufs Papier Gestammelte geht, kannst Du Die Schwachpunkte des Gedichtes gerne in einer vernünftigen Kritik verdeutlichen. Inwieweit sich andere an dem Text delektieren, muss aber von Dir kaum mit einem abwertendem Kommentar bedacht werden.

Wir werden intern noch besprechen, ob Du wegen dieser und anderer Äußerungen eine Verwarnung erhältst.

Danke und Grüße,


Don Carvalho
-Moderator-
Don Carvalho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2007, 15:20   #13
rabenblut
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 113

Hallo.
Gropers Äusserungen sind natürlich indiskutabel.Von meiner grundsätzlichen Meinung her,schliesse ich mich Darkskin an.
Allerdings,und das wäre mein Problem,wusste ich zunächst nicht,ob ich diesen Text ernst nehmen soll.Und, dies begründet sich dann (wie von anderen erwähnt) durch seine Form.Aber,das hast du ja bereits klargestellt.
Mir hat es gefallen.
Gruss.
Rabenblut
rabenblut ist offline   Mit Zitat antworten
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