Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Sonstiges und Experimentelles

Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 10.01.2013, 19:14   #1
männlich Valachord
 
Dabei seit: 01/2013
Alter: 45
Beiträge: 1

Standard Drum Kelly Drum

Wohin genau ich mit der Story will, da bin ich selbst noch nicht so sicher. Über Feedback würde ich mich freuen egal ob Positiv oder negativ!

Prolog

Die wenigen der noch funktionierenden Neonröhren flackerten, als er schnellen Schrittes zu seinem Wagen lief. Bis auf das Geräusch das seine Schuhe verursachten war es still, niemand sonst hielt sich hier auf. Das Parkhaus war schon längere Zeit außer Betrieb und sollte abgerissen werden, doch schien sich niemand die Mühe zu machen das Gelände abzusperren oder überhaupt hin und wieder mal nach dem Rechten zu sehen. Sein Wagen war daher auch der Einzige, der sich auf diesem Parkdeck befand.

Das Klacken der Zentralverriegelung hallte verstärkt von den nackten Wänden wieder und ließ den Mann zusammenzucken. Schnell öffnete er die Wagentür, ließ sich auf den Sitz fallen und schlug sie zu. Er war frustriert. Seine Hände zitterten, als er aus dem Handschuhfach eine zerdrückte Schachtel Marlboro herausholte.

Zischend flammte das Streichholz auf, das er mit leicht zitternder Hand, zu der Zigarette in seinem Mund führte. Einen tiefen Zug nehmend ließ sich der Mann in den Sitz sinken. Er blinzelte mehrmals um die Müdigkeit aus seinen Augen zu vertreiben, als sein Blick auf dem Polaroid Foto hängen blieb, dass er an die abblende, gepinnt hatte.

Als müsste er es überhaupt noch ansehen. Jedes Detail, was darauf zu sehen war, hatte sich in sein Gehirn gebrannt. Seine Finger zitterten trotz des Nikotins in seinem Blut heftiger, seine Atmung ging schwerer als wieder die Bilder vor seinen inneren Augen erschienen. Bilder, die er mit aller Macht zu unterdrücken versuchte, was ihm jedoch aber immer seltener in letzter Zeit gelang. „Nein!“ Wütend schlug er mit der Hand auf das Lenkrad, riss das Foto ab, zerknüllte es und warf es auf den Beifahrersitz.

Nur um es einige Sekunden später wieder ordentlich zu glätten und wieder an seinen Platz zu heften. Nach einigen tiefen Zügen an seiner Zigarette hatte der Mann sich wieder im Griff. Mit quietschenden Reifen schoss der Wagen kurze Zeit später aus der Ausfahrt und verschwand in der Nacht.

Kapitel 1

„New blood joins this earth
And quickly he's subdued
Through constant pain disgrace
The young boy learns their rules

With time the child draws in
This whipping boy done wrong
Deprived of all his thoughts
The young man struggles on and on..

James Hetfields Stimme zog sie, wie jedes Mal wenn sie diesen Song hörte, vollkommen in seinen Bann, sodass sie nicht einmal mitbekam, wie der Wind auffrischte. Er spielte mit ihren langen schwarzen Haaren, während sie vollkommen abwesend ins Leere starrte. Kaum jemand nahm wirklich von ihrer Notiz, nicht die Autofahrer, auch nicht die wenigen Passanten, die an ihr vorbeiliefen. Was sollten diese auch sehen? Ein junges Mädchen 1,67 groß, schlank, nicht älter als 17. Ihr Outfit bestand aus Sportschuhen, einer zerrissen Jeans und über dem braunen T-Shirt mit dem kunstvoll gestalteten Totenkopf trug sie eine schwarze Lederjacke. Zu ihren Füßen lehnte ein etwas mitgenommener Rucksack, an der Brüstung der Queen Way Brücke. Absolut nichts Außergewöhnliches.

Wäre da nicht ihr Begleiter. Mit fast 1,90 und über 100 Kg überragte er das Mädchen bei Weitem doch das war noch nicht einmal das Auffälligste. Ein buntes Kopftuch in Piratenmanier gebunden, ein zerrissener Pulli darüber einen grauen Mantel. Die schwarzen Hosen waren ebenfalls schon arg mitgenommen und von den alten Boots schälten sich schon stellenweise die Sohlen. Zwei große silberne Ohrringe zierten beide Ohrläppchen. Auch er starrte einfach nur vor sich hin. Doch selbst für ihn schien sich niemand auch nur im Geringsten zu interessieren.

Die letzten Akkorde des Songs verklangen, als Kelly Williams etwas in ihrer linken Wange spürte. Sie tastete danach und blickte verwundert auf die nassen Fingerspitzen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie begriff. Es waren Tränen. Sie hatte zu weinen begonnen und es nicht einmal bemerkt. Zornig wischte sie sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Verdammt was war denn heute bloß los mit ihr? Den ganzen Tag lang folgte ein Desaster dem nächsten und jetzt hatte sie nicht einmal mehr ihr Nerven im Griff! Vala, ihr Begleiter, knuffte sie in die Seite und grinste. Wie immer. Egal was passierte Vala hatte immer gute Laune und die ließ er sich auch von nichts und niemandem nehmen!

Es wurde Zeit weiterzugehen. Kelly warf sich gerade ihren Rucksack über die Schulter, als ihr Blick auf den Streifenwagen viel der gerade auf die Brücke abbog. Ihr Herzschlag beschleunigte um ein Vielfaches. Mit aller Kraft zwang Kelly sich, ruhig zu bleiben und lief einfach los den Blick stur gerade ausgerichtet. Sie hörte das Knirschen der Reifen neben ihr auf dem Asphalt, als der Wagen langsam an ihr vorbei rollte. Scheinbar unendliche Sekunden verstrichen doch dann beschleunigte der Wagen und verschwand kurz darauf aus ihrem Blickfeld. Erst jetzt wagte es Kelly auszuatmen. Ihr Rücken war schweißgebadet, ihre Hände zitterten. Kelly beschleunigte ihre Schritte, noch einmal wollte sie das Glück nicht herausfordern.
Valachord ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Drum Kelly Drum

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Sei es drum JeanEzio Liebe, Romantik und Leidenschaft 7 26.12.2009 22:44
Lilly und Kelly Kleine_Fee Sonstiges und Experimentelles 0 25.06.2008 13:37
Drum sitz ich hier BlackMerlin Gefühlte Momente und Emotionen 0 21.11.2005 18:11


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.