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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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14.12.2017, 07:22 | #1 |
Bürgerkrieg und Flucht
Ich bin ein Flüchtling, die Gemeinschaft hat mich vertrieben. Wie hast du überlebt, flüchtendes Kind? Ich kroch aus eingestürzten Trümmern und entfloh vor dem verzehrenden Feuer. Ich rettete mich vor den fallenden Bomben und suchte etwas Schutz unter einer Brücke. Und es war ein schweres und grell donnerndes Feuerregengewitter, das über uns herabgefallen ist. Was hast Du gesehen, flüchtendes Kind? Ich sah brennende und zerfetze Körper und Bürger die schreiend davonliefen. Ich sah lichterloh brennende Häuser und die heulenden Eingeschlossen. Ich sah Flugzeuge mit tödlicher Fracht und sah junge Soldaten die schossen. Ich sah Schlächter mit Macheten und die Straßen gefärbt mit Blut. Und ich sah ein stürmisches und grell donnerndes Feuergewitter, das über uns herabgefallen ist. Wo warst Du, flüchtendes Kind? Ich ging zum Fluss, er war blutrot und er schwemmte die Leichen an. Ich wollte auf die rettenden Gipfel, doch der Tod lauerte in den Bergen. Ich suchte die schützenden Wälder, doch sie brannten Ruß geschwärzt. Ich wollte laufen auf sicherer Straße, aber sie war eine Verminte Todesfalle. Ich schlich durch die blühenden Felder, doch überall lauerten Heckenschützen. Was ist dir begegnet, flüchtendes Kind? Ich traf Kinder an, die neben ihren toten Eltern Platz nahmen und bitterlich weinten. Ich begegnete hasserfüllten Verwundeten. Ich traf auf Sterbende, die ein friedliches und liebes Lächeln auf den Lippen hatten. Ich begegnete Menschen die ihr Vermögen und Hab & Gut gegen Tickets eintauschten. Ich begegnete flüchtenden Bürgern mit leeren Händen und Lumpen am Körper. Ich begegnete herrenlosen Nutztieren, die mit Glocken am Hals herumirrten. Ich begegnete streunenden Hunden die menschlichen Kadaver fraßen. Und was hast Du gehört, flüchtendes Kind? Ich hörte von Ländern die uns Schutz geben. Ich hörte, dass es viele Flüchtlingswellen gibt. Ich hörte, dass gelobte Land gibt uns Nahrung, eine Wohnstätte und medizinische Versorgung. Ich hörte, für die rettenden Überfahrten müssen, „für den Fährmann“ Wucherpreise bezahlt werden. Ich hörte, dass nicht alle das gelobte Land erreichen. Ich hörte, im neuen Land seien die Fußwege gekachelt und das in den Wohnungen warm fließendes Wasser gibt. Und wie bist du angekommen, flüchtendes Kind? Ich entkam meinen Häschern, den Kugeln und ich gab den Helfern alles, was ich noch bei mir hatte. Ich durchquerte nur mit einem Schlauchboot das tödliche, aber dennoch rettende Meer. Ich folgte den Spuren meiner Leidesbrüder. Ich wurde von wohltätigen Menschen versorgt, eingekleidet und gespeist. Am Bahnhof wurde ich klatschend bejubelt. Ein Kind schenke mir einen bunten Regenbogen. Fröhliche Menschen gaben mir Wasser und Brot. So manche hatte vor Glück Tränen in den Augen. Ich bekam eine Unterkunft mit allem Komfort. Man gab mir Geld und eine Menge Formulare. Man fragte mich aus und ich wurde registriert. Behördengänge bestimmen meinen Tagesablauf. Man gewährte mir einen subsidären Schutzstatus. Und was denkst du, flüchtendes Kind? Ich denke es gibt viel Neid und Missgunst. Ich denke die Hilfsbereitschaft ist gesunken. Ich denke sie meinen, wir sind die Schuldigen. Ich denke es gibt viele Arme und Unzufriedene. Ich denke sie halten uns für gemeine Kriminelle. Ich denke es gibt viele Korrupte und Bereicherer. Ich denke, dass ich wieder in meine Heimat gehe. Cat Stevens - "Blackness Of The Night" und Bob Dylans "A Hard Rain's A Gonna Fall" hatten mich zu diesen Gedanken inspiriert. https://www.youtube.com/watch?v=XPx7PFSv7fo https://www.youtube.com/watch?v=RJ7vGFWxLeU |
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18.06.2020, 05:57 | #2 |
Auf der Flucht
Ich habe meine alten Zeilen
mit frischem Blut erneuert. Vom Bürgerkrieg vertrieben. Woher kommst du, o armer Junge? Ich kroch aus eingestürzten Trümmern und entfloh vor dem verzehrenden Feuer. Ich rettete mich vor den fallenden Bomben und fand halbwegs Schutz unter einer Brücke. Und es war ein schweres und grell donnerndes Feuerregengewitter, das über uns herabgefallen ist. Was hast Du alles gesehen, mein Junge? Ich sah Flugzeuge mit tödlicher Fracht. Ich sah lichterloh brennende Ruinen. Ich sah die brandverkohlten Körper und Brennende die sich wälzten. Ich sah Soldaten, die auf alles schossen. Ich sah aus den Körpern Blut spritzen. Ich sah Abschlächter mit Macheten. Ich sah die abgetrennten Glieder und die Straßen gefärbt mit Blut. Und ich sah einen taufenden Blutregen der warm über uns herabgefallen ist. Wohin bist du gelaufen Junge? Ich lief zum Fluss, er strömte blutrot und er schwemmte grauenhaft entstellte, grüne Leichen an. Ich wollte auf die rettenden Gipfel, doch der Tod lauerte in den Bergen. Ich fand ein stinkender Leichenacker und herumschwirrende Fleischhacker die gierig am Ausweiden waren. Ich suchte die schützenden Wälder, doch sie brannten Ruß geschwärzt und an Ästen hing gebratenes Fleisch. Ich wollte laufen auf sicherer Straße, aber sie war eine verminte Todesfalle und überall lagen verstreut Fleisch und zerstückelte Knochenteile. Ich schlich durch stinkende Leichen Felder, und überall lauerten noch Heckenschützen. Manche Leichen hatten verrottet blutige Verbände, oder aufgeschlitzte Kleider, aus denen die Gedärme hervorlugten. Wer ist dir begegnet, flüchtender Junge? Ich traf Kinder an, die neben ihren toten Eltern Platz nahmen und bitterlich weinten. Ich begegnete hasserfüllten Verwundeten. Ich traf auf Sterbende, die ein friedliches und liebes Lächeln auf den Lippen hatten. Ich begegnete Menschen die ihr Vermögen und Hab & Gut gegen Tickets eintauschten. Ich begegnete flüchtenden Bürgern mit leeren Händen und Lumpen am Körper. Ich begegnete herrenlosen Nutztieren, die mit Glocken am Hals herumirrten. Ich begegnete streunenden Hunden die menschlichen Kadaver fraßen. Und was hast Du gehört, flüchtender Junge? Ich hörte von Ländern, die uns Schutz geben. Ich hörte, dass es viele Flüchtlingswellen gibt. Ich hörte, dass gelobte Land gibt uns Nahrung, eine Wohnstätte und medizinische Versorgung. Ich hörte, für die rettenden Überfahrten müssen, „für den Fährmann“ Wucherpreise bezahlt werden. Ich hörte, dass nicht alle das gelobte Land erreichen. Ich hörte, im neuen Land seien die Fußwege gekachelt und das in den Wohnungen warm fließendes Wasser gibt. Und wie bist du angekommen, flüchtender Junge? Ich entkam meinen Häschern, den Kugeln und ich gab den Helfern alles, was ich noch bei mir hatte. Ich durchquerte nur mit einem Schlauchboot das tödliche, aber dennoch rettende Meer. Ich folgte den Spuren meiner Leidesbrüder. Ich wurde von wohltätigen Menschen versorgt, gekleidet und gespeist. Am Bahnhof wurde ich klatschend bejubelt. Ein Kind schenke mir einen bunten Regenbogen. Eine Frau gab mir ein Tier aus Fell und Knopfaugen. Fröhliche Menschen klopften mir auf die Schulter. Manche hatte vor Glück Tränen in den Augen. Ich bekam eine Unterkunft mit allem Komfort. Man gab mir Geld und eine Menge Formulare. Man fragte mich aus und ich wurde registriert. Behördengänge bestimmen meinen Tagesablauf. Man gewährte mir einen subsidiären Schutzstatus. Und was denkst du, flüchtender Junge? Ich denke es gibt viel Neid und Missgunst. Ich denke die Hilfsbereitschaft ist gesunken. Ich denke viele mögen keine Flüchtlinge haben. Ich denke es gibt viele Arme und Unzufriedene. Ich denke sie halten uns für gemeine Kriminelle. Ich denke es gibt viele Korrupte und Bereicherer. Ich denke es gibt zu viele bösartige Ungläubige. Ich denke es gib zahlreiche unkeusche Frauen. Ich denke, dass ich zurück in meine Heimat gehe. https://www.youtube.com/watch?v=hXn9ZKPx6CY |
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18.06.2020, 11:53 | #3 |
Vers-Auen,
Deine Worte-Wand flattert wohlgeformt und massig einem entgegen. Leid und Kind - ein ewiger Vorwurf
-ganter- |
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