Herzensheil

[Unbekannt]

Die Zeit als Heiler von Wunden ?
Verheilen meine doch nicht, trotz tausender Stunden
Wie das Ticken der Uhr,
Schlägt mein Herz im gleichem Takt und wartet auf Kur
Durch Wälder ich ging, so grün und so weit,
Strebte in meiner Trauer nach Unendlichkeit.
Blickte in den Himmel auf die goldenen Sterne,
Ach, wär' ich bei ihnen, spürte die Wärme.
So versucht ich, den Schmerz zu lindern,
Mit der Schönheit der Welt das Denken an der deinen zu hindern,
Doch fasste ich mal einen andren Gedanken,
Dann den an die Sehnsucht nach Unendlichkeit, gefesselt von Schranken.

Sie sagten, Schmerz vergeht, du musst nur warten,
Doch spür ich in meiner Brust den Donnerspaten.
Schmerz vergeht nicht, wird auf ewig bleiben,
Ist, wie das Rauschen der Blätter, ein ständiges Treiben.
Dennoch ist Schmerz auch nur Energie,
So verschwindet er zwar nie,
Kann aber umgewandelt werden, erzieht mit viel Aufwand und Kraft
Das Kind zum Mann voller Pracht.
Ich fürcht' aber, ich bin nicht stark,
Lass den Schmerz fließen bis ins Knochenmark.
Fürchte, dass das Licht der Hoffnung erlischt,
Dass der bleibende Schatten mich vernicht'

Ich habe Angst, sehe, wie's mich zerfrisst,
Ein Gedanke an dich trifft mein Herz wie ein Blitz.
Sie sagten, Zeit sei mein Freund,
Sieht er mir doch nur zu, wie mein Leib stetig weint.
Den Schmerz zu verwandeln, das muss ich schaffen,
Bin aber nicht tapfer, fürchte das Aufraffen.
So geh' ich weiter durch Wälder und Straßen,
Sind sie doch die einzigen, die den Schmerz vergaßen.
Will mein Geist zwingen aufzuhören,
Spüre ihn stets meine Seele zerstören.
Ich versuche, meine Gefühle niederzuschreiben,
Doch ehe das Gedicht endet, wird der Schmerz fortschreiten.