Das beste Tier

[Lyrika]

Eines Tages trug es sich zu, dass im Tierreich ein Wettbewerb ausgerufen wurde um zu sehen, wer das beste Tier sei.
Diese Kunde versetzte die gesamte Tierwelt in Aufruh, sodass sie alle wild umher flatterten, rannten und sprangen.
Schließlich war dieser Wettbewerb ein völlig neues Ereignis und jedes Tier hatte natürlich ein Interesse daran, den Wettbewerb für sich zu gewinnen und somit den Titel des besten Tieres zu tragen.

Die Vorbereitungen waren in vollem Gange und kein Tier scheute Mühen noch Kosten um als Sieger hervorzugehen. Jedes Tier bereitete sich fleißig und ehrgeizig vor: Die Eichhörnchen kämmten ihre Schwänze, sodass sie auch buschig genug waren und übten zudem das Werfen der Nüsse ein.
Die Schmetterlinge und Mücken übten Tag und Nacht einen komplizierten Lufttanz ein, während die Affen lustige Kunsstücke und Clownerie erprobten.
Die Eule las tausende Bücher und lernte sie auswendig, während der Fuchs schwierige Denkrätsel löste. Die Vögel sangen aus voller Kehle und der Pfau schlug sein schönstes Rad und betrachtete sich auf der Wasseroberfläche, wie er stolz daher stolzierte. Der Frosch sprang so weit er konnte und selbst das Faultier bemühte sich weniger faul zu sein.
Ein jeder tat sein Bestes.

Der große Tag kam und das ganze Tierreich war mit Blumen geschmückt und von Freude erfüllt. Schließlich tat jeder was er konnte und jeder hoffte inständig, dass sich die Mühe lohnen würde.
Spannung machte sich unter den Tieren breit, als die Zeit der Entscheidung kam. Es sollte über das beste Tier abgestimmt werden.
Alle Tiere posierten noch einmal und zeigten ihr Können, als ein lautes Grummen hereinbrach.


Durch die Büsche humpelte, stolperte fast, völlig zerzaust und mit Schlamm beschmutzt, der Löwe. Er kam viel zu spät zum Wettbewerb, ja er hatte sich noch nicht einmal angemeldet!
Mit großen Augen sah er sich um und begann nun lauthals zu brüllen:

"So, ich habe gehört ihr such das beste Tier?"

Er ging durch die Reihen der Tiere, die sich alle aufgestellt haben und sah sie mit gierigem Blick an.

"Nun, ich denke es ist ganz klar wer das beste Tier ist, oder nicht?", zischte er während er seine Zähne fletschte.

"Ich bin das beste Tier. Haben wir uns verstanden?".

Und der Löwe gewann den Wettbewerb und wurde zum besten Tier gewählt. Alle waren sich einig.

[Garfield]

Moin Lyrika,

deine Geschichte hat mit gut gefallen. Es ist eher eine Fabel, auch wenn die Lehre hierbei eine sehr negative ist, der Starke triumphiert über die Schwachen, egal wie sehr sie sich anstrengen. Diese Aussage ist traurig, aber war! Ich finde das gut.
Sie ist auch sehr schön geschrieben, mir gefallen deine Beschreibungen wie die Tiere sich anstrengen um das Beste zu werden, das liest sich angenehm wie in einem Kindermärchen und passt so gut als Gegensatz zum Ende.

Es gibt aber auch ein paar wenige Kritikpunke meinerseits:

Original von Lyrika
Schließlich war dieser Wettbewerb ein völlig neues Ereignis und jedes Tier hatte natürlich ein Interesse daran, den Wettbewerb für sich zu gewinnen und somit den Titel des besten Tieres zu tragen.

Diese zwei Wörter, vor allem das zweite, sind unnütz und ohne sie würde der Satz besser klingen. "Natürlich" klingt in dieser verwendung sehr umgangssprachlich.

Original von Lyrika
Durch die Büsche humpelte, stolperte fast, völlig zerzaust und mit Schlamm beschmutzt, der Löwe. Er kam viel zu spät zum Wettbewerb, ja er hatte sich noch nicht einmal angemeldet!

Dasselbe wie vorher. Das wirkt wieder sehr umgangssprachlich.

Original von Lyrika
Mit großen Augen sah er sich um und begann nun lauthals zu brüllen:

"So, ich habe gehört ihr such das beste Tier?"

Er ging durch die Reihen der Tiere, die sich alle aufgestellt haben und sah sie mit gierigem Blick an.

"Nun, ich denke es ist ganz klar wer das beste Tier ist, oder nicht?", zischte er während er seine Zähne fletschte.

"Ich bin das beste Tier. Haben wir uns verstanden?".

Und der Löwe gewann den Wettbewerb und wurde zum besten Tier gewählt. Alle waren sich einig.

Ich finde, wenn du diesen Satz des Löwen komplett streichen würdest käme die Pointe besser rüber. Die Frage, die er vorher stellt ist rhetorisch, die Antwort liegt auf der Hand. Deshalb wird sein zweiter Satz nicht benötigt und ich finde dass dann das Ende noch mehr wirkt. Aber das ist künstlerische Freiheit.

Gruß Garfield