Mein Sterbegedicht

[Pattie]

Mein Sterbegedicht


Er starb, weil ihm sein Engel schwand.
Er starb am Weg, den er nicht fand.
So achtlos hingeworfen schien
der Rock der ihm einmal geliehn.

Verwirrt ins Leben irrte er zum Tod,
ein ungekauftes Sonderangebot,
ein Ladenhüter in den Leichenhallen,
kein Cent, um in den Opferstock zu fallen.

So unfruchtbar, so nutzlos, so vergeudet,
Talente hin zur Wüste umgedeutet,
in der er seine letzte kleine Glut verlor.
Ein Schatten eines Schattens ging durchs Tor.

[BABSvomKUTSCHI]

Omar, Chapeau, toll geschrieben. Obwohl ich neu anfangen musste, da ich zuerst las: weil ihm sein Schwengel schwand.
Babsi – D.

[Thing]

Ich bin tief beeindruckt.
Hier schreibt ein Künstler - sonst bleibt mir leider nichts zu sagen,
außer, daß hinter "Rock" ein Komma fehlt.
Ach - und daß mir die dritte Strophe am besten gefällt. Tief!
Habe an jemanden denken müssen.


Thing

[gummibaum]

Hallo Omar Chajjam,

Gut geschrieben, schreibt sich ein. Muss es nicht "verwirrt vom" bzw. "verirrt ins" heißen?

LG gummibaum

[Thing]

Ich glaube, hier ist eher ein Verwirren wie in ein Spinnennetz oder gespannte Fäden oder so gemeint.
Interessanter Gedanke!

[Pattie]

Ins leben verwirrt zum tod geirrt ist ein Binnenreim der das Bild verstärkt. Würde ich verirrt schreiben hätte ich nur gedoppelt. Es ist ein durchs Leben stolpern gemeint. Richtig, Thing man muss sich ein Netz denken, in dem sich eine Fliege verfangen hat. Sie ist in den Tod geirrt.

[Pattie]

und zur Babsi ein kleiner Ausrutscher von mir

Der Schwengel schwand und ging dahin,
weil er sich in nem Loch verfing,
das zwischen zweien Schenkeln lag.
So gehts den Schwengeln Nacht und Tag.