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Alt 15.02.2021, 13:36   #1
männlich Schreiberli
 
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Standard Die Vertretungsstunde

Meine Klasse war eigentlich die beste Klasse meines Jahrgangs. Bei den Lehrern, die wir sonst im Unterricht hatten, gab es keine großen Probleme, doch wehe, es gab eine Vertretungsstunde, dann wurden wir zum Alptraum der Lehrer.

Es war Montagmorgen, als wir auf dem Vertretungsplan lasen, dass wir Frau Ochs in der ersten Stunde haben würden.
Nachdem sie gekommen war, musste sie sich erst einmal den Weg zur Tür freikämpfen, da wir eng an eng standen und keiner mehr durchkam. Die Lehrerin, die nun endlich die Tür erreicht hatte, schien froh zu sein, doch das sollte ihr gleich wieder vergehen. Sie versuchte vergeblich, die Tür aufzuschließen, doch der Schlüssel klemmte. Sie wurde immer nervöser und schließlich bemerkte sie, dass es der falsche Schlüssel war. Als endlich die Türe offen war, strömten wir alle ins Klassenzimmer und Frau Ochs fiel fast hin. Nun konnte der Unterricht beginnen.
Sie sah ins Klassenbuch und ging die Anwesenheit der Schüler durch. Um es ihr einfacher zu machen, mussten wir Namensschilder basteln, doch natürlich schrieb niemand seinen richtigen Namen darauf.
Als alle damit fertig waren, teilte sie uns Arbeitsblätter aus, die sofort in Papierflieger verwandelt wurden und durchs Klassenzimmer segelten. Um wieder Ruhe in die Klasse zu bringen, klingelte Frau Ochs mit einer kleinen Klingel, doch dadurch wurde es nur noch lauter. Es ging drunter und drüber und sie hatte keine Kontrolle mehr.
Vergeblich stand sie an der Tafel und schrieb das Wort RUHE an, doch das bemerkten wir nicht. Als sie ein zweites Blatt austeilte und wir es alle bearbeiteten, waren wir verdächtig ruhig. Die Lehrerin lief durch die Reihen. Währenddessen tauschten zwei Mitschüler den Drehstuhl des Pults gegen den normalen Stuhl der Schüler aus. Nichtsahnend lief Frau Ochs wieder nach vorne und wollte sich setzten. Da der ausgetauschte Stuhl niedriger war, fiel sie fast um, denn sie ließ sich zu stark in ihn hineinfallen. Wir sahen sie alle amüsiert an und sie sah beschämt zurück.
Nachdem der Stuhl wieder ausgetauscht war, entschloss sie sich, das Arbeitsblatt am OHP (Overheadprojektor) zu kontrollieren. Doch leider ging das Licht nicht an, denn wir hatten den Stecker aus dem OHP ein kleines Stück herausgezogen, sodass er keinen Strom mehr hatte, es aber nicht sofort bemerkt wurde. Nach fast 5 Minuten hatte sie die Lösung endlich gefunden und steckte das Kabel wieder hinein.
Sie begann, die Aufgaben durchzusprechen, doch keiner hörte zu. Jede Frage ihrerseits wurde mit einer Gegenfrage unsererseits beantwortet. Schließlich riss ihr der Geduldsfaden und sie begann, Bemerkungen ins Klassenbuch einzutragen, doch leider mit den falschen Namen. Unser Klassenlehrer würde später nicht mehr wissen, wer wirklich etwas getan hatte und wer nicht.
Merklich nervös wagte sie nun einen weiteren Versuch, die Aufgaben zu besprechen, doch niemand hörte ihr mehr zu. Dann erklang die Klingel, die die Stunde beendete und sie rannte aus dem Zimmer.

Geändert von Schreiberli (16.02.2021 um 00:17 Uhr)
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Alt 15.02.2021, 18:49   #2
männlich Ex-Ralfchen
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Servus mein lieber –

Ich gehe auf den Text nicht ein, gebe dir aber den rat, diesen Foren.Bereich nicht derart mit deinen Texten zuschütten, denn damit verlieren die Leser das Interesse.

Viele liebe Grüße!
ralfchen
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Alt 15.02.2021, 19:01   #3
weiblich Ilka-Maria
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In diesem Bereich schüttet niemand etwas zu, Ralfchen. Die Geschichten-Rubrik wird nur wenig in Anspruch genommen. Es ist auch nicht angemessen, bei zwei Beiträgen pro Tag von "zuschütten" zu sprechen. Drei Beiträge pro Tag sind erlaubt, es gibt also keinen Grund und steht dir auch nicht zu, Schreiberli zu maßregeln.
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Alt 15.02.2021, 19:24   #4
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
Servus mein lieber –

Ich gehe auf den Text nicht ein, gebe dir aber den rat, diesen Foren.Bereich nicht derart mit deinen Texten zuschütten, denn damit verlieren die Leser das Interesse.

Viele liebe Grüße!
ralfchen
Hallo Ralfchen,
Mag sein, dass du meine Geschichten nicht magst, aber es zwingt dich schließlich niemand dazu, sie zu lesen. Außerdem schütte ich das Forum nicht mit Texten zu. Ich habe bereits gemerkt, dass du meinen Schreibstil nicht sonderlich magst, dennoch musst du meine Texte nicht alle auf diese Art niedermachen. Über eine sachliche Kritik bzw. Rückmeldung bin ich dankbar und nehme mir diese Hinweise auch gerne zu Herzen. Auch kann nicht jedem alles gefallen, denn das ist schließlich Geschmacksache (dagegen kann man nichts machen) und das verstehe ich völlig. Aber jeden Beitrag derart zu kritisieren finde ich auch nicht in Ordnung. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, wie man das so schön sagt.
Auch bemühe ich mich, meinen Schreibstil zu verbessern, denn ich weiß, dass es noch nicht ganz rund läuft. In diesem Bereich probiere ich mich zudem noch aus und experimentiere etwas herum.
Und um ehrlich zu sein, deine Texte sind teilweise auch etwas trocken und für mich persönlich nicht besonders ansprechend, was ich aber nicht immer in die Kommentare schreibe, da ich es unhöflich finde, ausschließlich mit dem eigenen Geschmack zu bewerten.

Schreiberli
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Alt 15.02.2021, 19:26   #5
männlich Schreiberli
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
In diesem Bereich schüttet niemand etwas zu, Ralfchen. Die Geschichten-Rubrik wird nur wenig in Anspruch genommen. Es ist auch nicht angemessen, bei zwei Beiträgen pro Tag von "zuschütten" zu sprechen. Drei Beiträge pro Tag sind erlaubt, es gibt also keinen Grund und steht dir auch nicht zu, Schreiberli zu maßregeln.
Hallo Ilka-Maria,
vielen Dank für deine netten Worte. Das hilft mir sehr.
Liebe Grüße, Schreiberli.
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Alt 15.02.2021, 19:35   #6
weiblich Ilka-Maria
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Also, ihr beiden: Ralfchen ist nicht der Wehrbeauftragte von Poetry und hat folglich nicht die Autorität, Usern Vorschriften zu machen, die außerhalb seiner eigenen Threads liegen.

Es ist aber auch nicht hilfreich, trotz unsachlicher Kritik die Retourkutschen-Taktik anzuwenden nach dem Motto: "... aber deine Texte auch ...", "... und du mich auch ...". Im schlimmsten Fall löst man damit vermeidbare Endlosdebatten aus.

Am besten geht ihr euch künftig aus dem Weg. Alles klar?

Auf die Geschichte komme ich gesondert zurück.
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Alt 15.02.2021, 20:12   #7
weiblich Ilka-Maria
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Jetzt zu der Geschichte, was den Schreibstil angeht. Als Beispiel halte ich mich nur die ersten Absätze.

Füllwörter (wie z.B. eigentlich, irgendwie, mehr, wieder, erst einmal usw.) vermeiden oder nur dann einsetzen, wenn sie absolut unvermeidbar sind. Sie blähen einen Text nur auf, bremsen den Lesefluss und machen dem Leser auf Dauer keinen Spaß. Wenn "eigentlich" in einem Satz steht, ohne dass es sich auf etwas rückbezieht, entsteht beim Leser ein großes Fragezeichen. Und "uneigentlich"?

Auch wäre es gut, manche Begriffe zu präzisieren, damit der Leser ein genaueres Bild bekommt. Besser als "meines Jahrgangs" wäre gewesen, das genaue Alter bzw. die Klassenstufe zu bennenen, damit man weiß, ob man es mit jungen Teenagern oder mit Jugendlichen in der fortgeschrittenen Adoleszenz zu tun hat. Zwei Jahre Unterschied machen in der geistigen Reife und im Soziaverhalten von Schülern eine Menge aus. Normalerweise gehören die Schüler einer Klasse sowieso zwei bis drei Jahrgängen an, weil manche je nach Geburtstag früher oder später eingeschult werden, manche die Klasse wiederholen oder andere vom Gymnasium in die Realschule zurückgestuft werden.

Von wievielen Klassen war die Klasse des Protagonisten die beste? Zu meiner Zeit in meiner Schule waren es zwei.

Bei der Vertretungsstunde (Singular) ist Lehrer im Plural unverständlich. Es werden wohl kaum zwei oder mehr Lehrer in einer Vertretungsstunde gemeinsam unterrichten.

Deine Geschichte hätte also ungefähr so beginnen können:
Von den drei Klassen um meinen Jahrgang herum, den Vierzehn- und Fünfzehnjährigen, war meine Klasse die beste. Mit unserem Klassenlehrer und den Fachlehrern hatten wir keine Probleme, und ungekehrt gab es auch keine Schwierigkeiten. Doch wehe, es fiel ein einer von ihnen aus, so dass eine Vertretung den Job übernehmen musste: Die Schulstunde wurde für den Lückenbüßer zum Alptraum.

Montagmorgen: Auf dem Vertretungsplan stand, dass uns Frau Ochs in [welches Fach?] unterrichten sollte.

[Hier sollte eine Beschreibung folgen, die dem Leser einen Hinweis gibt, weshalb Frau Ochs wenig Autorität besitzt. Noch Anfänger? Zu mütterlich, zu weich, zu alt für die heutige Generation?]

Sie kam pünktlich, musste sich aber durch die Traube meiner Mitschüler zwängen, um zur Tür zu gelangen und sie aufschließen zu können. Der Schlüssel schien zu klemmen, so dass wir zu kichern begannen und sie nervös wurde. Wie sie bald bemerkte, hatte sie den falschen Schlüssel gesteckt, und als sie den richtigen erwischte, konnte sie die Tür öffnen und wir strömten in den Klassenraum.
Das ist nur ein Vorschlag, um zu zeigen, worauf es ankommt. Ich will nicht den Anspruch auf Perfektion erheben, und klar ist auch, dass man jeden Text auf verschiedene Weise schreiben kann.

Noch ein Wort zum gesamten Inhalt:

Es fehlt der Spannungsbogen, das Besondere, das den Text lesenswert macht. Anders gesagt: Er ist zu banal. Es sollte ein Konflikt vorhanden sein oder etwas nicht Alltägliches passieren, etwas Unerwartetes, das den Tag außergewöhnlich macht. Ich hatte z.B. eine Lehrerin, die keinen Geruchssinn mehr hatte. Sie wahr Fachkraft für Chemie! Das heißt, dass sie uns im Chemiesaal immer dazu anhalten musste, ihr Bescheid zu sagen, wenn es beim Bunsenbrenner anfing, nach Gas zu riechen. Was für eine tolle Geschichte könnte sich ergeben bei der Vorstellung, dass beinahe der Chemiesaal in die Luft geflogen wäre, weil niemand die Lehrerin ernst genommen hat!

In einem anderen Fall hatte ich mal eine Auseinandersetzung mit meiner Englischlehrerin, was mich veranlasste, den Unterricht zu verlassen. Das gab hinterher ein riesige Affäre, so dass der Rektor schlichten musste. Ob das heute noch ein Konflikt wäre, weiß ich nicht, zu meiner Zeit jedoch war es fast ein Staatsverbrechen, die Autorität eines Lehrers in Frage zu stellen.

Das nur mal als Tipp. Vielleicht hätte Frau Och ja auch mit einem Schüler - eventuell das Großmaul der Klasse - in einen Konflikt geraten können, den Schüler aber nicht dem Rektorat gemeldet. Trotzdem spricht sich so etwas in der Schule herum. Aber die Lehrerin will dem Schüler nicht schaden, und so gewinnt sie den Respekt aller Schüler.

Wäre doch eine Möglichkeit.

Viel Spaß beim Weiterschreiben!
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2021, 00:28   #8
männlich Schreiberli
 
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Hallo Ilka-Maria,
Du hast natürlich recht. Das würde sich endlos weiterziehen. Aus dem weg6zu gehen scheint mir auch fürs Erste die beste Lösung zu sein. Vielleicht beruhigen sich die Gemüter ja irgendwann wieder.

Bezogen auf deine Hinweise und Tipps zu meiner Geschichte: Diese Anmerkungen sind wirklich wundervoll. An das habe ich tatsächlich noch nicht gedacht. Dein Anfang gefällt mir wirklich sehr und ich werde die Geschichte auf jeden Fall irgendwann nochmal überarbeiten.
Das Problem mit den Füllwörtern kenne ich leider und es ist mir auch manchmal selbst aufgefallen, aber irgendwie fällt es mir noch schwer diese Textbläher wegfallen zu lassen.
Nochmals vielen Dank für deine Tipps und sehr ausführliche Rückmeldung und Bemühungen. Das hst mich wirklich sehr gefreut.

Liebe Grüße, Schreiberli
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