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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 16.01.2019, 13:30   #1
weiblich AlteLyrikerin
 
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Alter: 73
Beiträge: 1.706

Standard Regenbogen

Als nur Nacht war
und kaltes Schweigen
im weglosen Schwarz.
Das Morgenrot
nur ein verlogener Glanz
auf bunten Farben
längst enttarnter Versprechen.
Da formtest Du schon
aus ungeweinten Tränen
und dem ersten Lächeln,
das nicht mehr
in den Leib mir schnitt,
einen hellen Regenbogen.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2019, 14:37   #2
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

servus AL -

ich hätte einige fragen zu deinen metaphern - nur leider imom keine zeit.

gibt es auch einen DUNKLEN regenbogen?
ein BEWEGTES schwarz?
einen EHRLICHEN glanz?
UNBUNTE farben?

allerliebste grüße an eine
meiner liebsten TexterInnen
Rchen
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2019, 15:24   #3
weiblich Unar die Weise
 
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Beiträge: 5.271

Liebe AlteLyrikerin,
mir gefallen deine beschreibenden Verse sehr.

An Ralfchen, eins kann ich dir beantworten.
Unbunte Farben gibt es. Dazu gehören weiß, schwarz und grau.
Das du, als Künstler, dies nicht weißt, überrascht mich.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2019, 15:49   #4
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

liebe UdW-

Farben entstehen durch Licht: Licht besteht aus elektromagnetischen Wellen. Treffen sie auf einen Gegenstand, werden sie von diesem teilweise absorbiert, also geschluckt, und teilweise reflektiert, also zurückgeworfen. Ein gelbes Auto reflektiert die gelben Lichtanteile, eine rote Blume die roten. Darum nehmen wir sie als gelb oder rot wahr. Das funktioniert aber nur, weil im weissen Licht alle Farben enthalten sind. Der Trick mit dem Prisma: Trifft weisses Licht auf ein Prisma, wird das ganze Farbspektrum sichtbar, das darin enthalten ist. Von Rot über Orange, Gelb, Grün, Blau, bis Violett. Wassertropfen funktionieren ähnlich. Wenn Sonnenlicht auf eine Regenwand trifft, sehen wir deshalb einen Regenbogen. Schwarz schluckt alles Licht: Normalerweise sind schwarze Dinge nicht 100%ig schwarz. Am meisten Licht schluckt schwarzer Samt. Ein schwarzes T-Shirt wirkt daneben dunkelgrau. Weiss wirft alles Licht zurück: Auch weisse Wände, Blätter oder Hemden sind nie 100 %ig weiss. Besonders viel Licht wirft frischer Schnee zurück, darum wirkt er blendend weiss. Trotzdem : in der Physik gelten Schwarz und Weiss nicht als Farben. Trotzdem dürfen wir im Alltag von Weiss als Modefarbe oder Schwarz als Trauerfarbe sprechen.

allerliebst
Rchen
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2019, 20:28   #5
weiblich Unar die Weise
 
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Beiträge: 5.271

Brauchst du mir nicht zu erklären Ralfchen, weiß ich selbst.
In mehreren Aus- und Weiterbildungen durchgekaut.
Ändert aber nichts an der Begrifflichkeit unbunte Farben, auch als Nichtfarben bezeichnet.
Sicher ändert sich hier oft die Sichtweise, oder Einordnung. Aber an der Begrifflichkeit ist nicht zu rütteln, sie existiert im Sprachgebrauch und bleibt nachvollziehbar.
Somit sind bunte Farben auch klar.
siehe links: zu unbunt https://www.bet.de/lexikon/unbuntefarbe/ und zu bunt https://de.m.wikipedia.org/wiki/Farb...unbunte_Farben

Gruß aus dem Einheitsgrau
Unar
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.01.2019, 12:21   #6
weiblich AlteLyrikerin
 
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Beiträge: 1.706

Standard Danke Unar, na na Ralfchen

@ Ralfchen: Ilka-Maria schreib in einem anderen Faden
Zitat:
Ich bin einigermaßen verwundert, Ralfchen, dass du als Künstler, für den phantasievolle Metaphern eigentlich kein Problem sein sollten, bei der Lyrik derart streng-realistische Maßstäbe ansetzt.
Das denke ich auch, aber da Du einer meiner treuesten Leser bist - - versuche ich Deine Fragen zu beantworten.
Zitat:
Als nur Nacht war
und kaltes Schweigen
im weglosen Schwarz.
Das LyrI blickt auf eine Zeit der depressivenTraurigkeit zurück. Das Schwarz ist "weglos", weil man in absoluter Finsternis keinen Schritt zu gehen wagt.
Zitat:
Das Morgenrot
nur ein verlogener Glanz
auf bunten Farben
längst enttarnter Versprechen.
Solange das LyrI noch in der Depression steckt, können nicht einmal ansonsten als schön erlebbare Momente (Morgenrot) angenommen werden. Sie wirken wie bunte Hochglanzprospekte, von denen man weiß, dass sie etwas verkaufen wollen, das sich letztlich als Mogelpackung (erlogen, enttarnte Versprechen) erweisen wird.
Dass der Regenbogen dann vom LyrI als "hell" wahrgenommen werden kann, hat nichts mit der Frage zu tun, ob es auch einen dunklen geben könnte, sondern damit, dass nun langsam eine Heilung des depressiven Zustands einsetzt, in dem andere, hellere Wahrnehmungen möglich sind.

Dein Verfahren, Metapher von ihrem Kontext zu isolieren und ihnen mit einem aussagenlogischen Verfahren zu begegnen, die dann zu unsinnigen Diskussionen über die Farbenlehre führen, ist vielleicht nicht das idealste bei einem Gedicht.

@Unar: vielen Dank für Dein Lob und Deine Versuche zur Klärung von Ralfchens Fragen.

Euch beiden noch einen schönen Tag, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
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