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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 05.12.2013, 08:46   #1
männlich Ex-DrKarg
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Standard Prostitution

Prostitution

©Hans Hartmut Karg
2013

Käuflich war Menschenliebe
Zu allen Menschenzeiten,
Denn die Natur der Triebe
Musste dazu verleiten.

Im frühen Mittelalter
Gab es das Badehaus.
Da war die Stadt Gestalter,
Die Liebe war fein raus.

Mit den Geschlechtskrankheiten
Gab es dann manchmal Tote.
Um sie nicht zu verbreiten,
Erließ man die Verbote.

Ganz gegen die Exzesse
Kamen Kirchen gelaufen,
Schufen Hexenprozesse
Und viele Scheiterhaufen.

Hat nicht der Kauf der Liebe
So manchen Krieg gemindert,
Kanalisiert die Triebe
Und Aggression verhindert?

Da diskutieren heut´ periodisch
So jährlich „Weise“ ein Verbot.
Ist das denn nicht idiotisch,
Wenn es verdrängt der Triebe Not?

*

Zwangsliebe, ja, die muss geächtet werden,
Pädophilie muss unter Strafe stehen.
Der Staat muss endlich nachgehen Beschwerden
Und darf nicht halbherzig so vieles übergehen.

Zu Zeiten, wann es wenig Kinder gab,
Schwer reduziert durch Seuchen, lange Kriege,
Da war dann für die Liebeskäuflichkeit kein guter Tag
Denn Volkswirtschaften brauchen Menschen für die Siege.

Und wenn die Religion recht heilig wird,
Da wird die Sexualität zur eitlen Sünde.
Nur Fels sind Staat und Kirche und nur Hirt,
Wenn ihnen zuwandert das Geld in ihre Pfründe.

Prostitution war immer zu verdammen,
Wenn man Triebe und die Wolllust schlimm verteufelt,
Weil sie angeblich aus der Hölle stammen
Und man damit nur die Sünden häufelt.

Wird sie verboten, lebt sie unterschwellig weiter,
In unsern Tagen blüht sie sehr im Netz.
So bleibt die Liebeslust denn heiter –
Und das verhindert niemand, kein Gesetz.

Bekämpfen muss der Staat das Loddelwesen,
Die finanzielle Ausbeutung durch Investoren.
In Staates Obhut könnte manche Frau genesen,
Wenn Staaten kontrollieren diese Foren.

In Ländern mit viel armen Frauen,
In Zeiten mit recht großer Not
Werden gar viele auf käufliche Liebe bauen,
Damit gesichert Brot – und nicht der Tod.

Und es gibt Frauen (und auch solche Männer),
Die diesen Wechsel wollen, danach schauen,
Dass sie sich brüsten als der Liebe große Kenner,
Indem sie wechseln Partner, Männer – und die Frauen.

Die Liebeskäuflichkeit wird schon verbieten,
Wer Liebe nicht als Wunderwerk erlebt.
Dann wird das Unterweltliche sich rasch einmieten,
Weil Trieb wie Wolllust immer nach Erfüllung strebt.

*
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Alt 05.12.2013, 10:26   #2
Thing
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Alt 06.12.2013, 19:05   #3
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Prostitution

Lieber Thing,
wo bleibt da die Toleranz gegenüber dem LYRISCHEN ICH, die doch sonst immer so großzügig eingeworben wird?
Das Gedicht enthält einen historischen und einen systematischen Teil.
Wer verstehen kann und will, der verstehe...
Herzliche Grüße R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.12.2013, 19:18   #4
Thing
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Mein Kommentar hätte Dich kränken können, deswegen habe ich ihn wieder entfernt.
Warum ich eigentlich überhaupt nicht kommentieren möchte, weißt Du ja (noch?).

Freundlichen Gruß
von
Thing
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Alt 06.12.2013, 19:31   #5
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Prostitution

Ach, lieber Thing,
man muss nicht alles kommentieren wollen, was einem nicht in den Magen (oder sonst wohin) passt!
Herzliche Grüße R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.12.2013, 20:09   #6
Thing
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Das weiß ich, lieber Dr.Karg -

ich kommentiere auch nur einen Bruchteil dessen, was ich lese.
Bei Dir ist es eine Ausnahme, die ich nur bei zwei Dichtern mache, aus gleichem Grund.

Frohes Schaffen
wünscht
Thing
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Alt 07.12.2013, 08:29   #7
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Prostitution

Lieber Thing,
allerbesten Dank dafür!
Sei herzlich gegrüßt! R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
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