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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 23.08.2014, 18:04   #1
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Standard Ein Bad in Worten

Ich habe heute in Worten gebadet,
an ihren Ufern gesessen,
geschaut
auf ihre Geheimnisse.

Bin eingetaucht , abgetaucht
in ihren Bedeutungen,
habe mich treiben lassen,
mich eingelassen
in ihren Klang.

Nun schüttel ich mich ein wenig,
tupfe behutsam jede Silbe einzeln ab
und schenke meine Buchstaben
dem Wind.
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2014, 18:29   #2
männlich bipolar
 
Benutzerbild von bipolar
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: Neuss
Alter: 35
Beiträge: 611

Und der Wind kam
liess die Buchstaben segeln
Hinfort in das Blau
bipolar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2014, 18:33   #3
weiblich Ex-Letreo71
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 4.032

Und schnell wie der Blitz,
verwandelten sie sich zu Merresschaum.
Wie staunten da die Möwen.
Ex-Letreo71 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2014, 21:33   #4
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Und auf dem See tanzt ein Wind,
und weiß, wo man die Silben find.
Und eh die Nacht beginnt,
sie neu geschrieben sind.

Jeronimo
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2014, 21:47   #5
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

...dann lausche , Johnny.

Anna

Und euch allen ein herzliches Danke schön ..

Geändert von anna amalia (23.08.2014 um 23:31 Uhr)
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2014, 13:10   #6
männlich urluberlu
R.I.P.
 
Benutzerbild von urluberlu
 
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273

Zitat:
Zitat von anna amalia Beitrag anzeigen
Ich habe heute in Worten gebadet,
an ihren Ufern gesessen,
geschaut
auf ihre Geheimnisse.

Bin eingetaucht , abgetaucht
in ihren Bedeutungen,
habe mich treiben lassen,
mich eingelassen
in ihren Klang.

Nun schüttel ich mich ein wenig,
tupfe behutsam jede Silbe einzeln ab
und schenke meine Buchstaben
dem Wind.
Hallo anna amalia

Ich habe dreimal lesen müssen, bis ich wusste, was mich genau davon abhält, deinen sehr schönen Text nur als sehr schönen Text zu preisen.

Mein Problem entsteht dort, wo du das Bild des Badens verlässt. Statt ihm Tiefe zu verleihen, spülen ihn "auf Geheimnisse schauen" und "sich auf Klang einlassen" an die unpoetische Oberfläche, wo er auszutrocknen droht, ehe du wunderschön die Silben abtupfst.

Ich denke, man könnte mit wenig Mühe im Bild drin bleiben. Vielleicht so:

Ich habe heute in Worten gebadet,
an ihren Ufern gesessen,
geschaut
in ihre Tiefen.

Bin eingetaucht , abgetaucht
in ihren Bedeutungen,
habe mich treiben lassen,
mich eingelassen
auf ihr Plätschern.

Nun schüttle ich mich ein wenig,
tupfe behutsam jede Silbe einzeln ab
und schenke meine Buchstaben
dem Wind.

"schüttel" habe ich abgeändert zu "schüttle", weil es als Umgangssprache nicht zum Rest deines Gedichts passt.

Bis bald
Url
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2014, 21:05   #7
weiblich shoshin
gesperrt
 
Dabei seit: 02/2014
Beiträge: 1.073

Liebe Anna-Amalia,
Das ist schön!
Die Bearbeitung von Urluberlu klingt logisch, aber ich persönlich finde dein

Geheimnis - Klang - Wind - harmonischer als
Tiefen - Plätschern - Wind

LG
shoshin
shoshin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2014, 21:38   #8
männlich Ex Pedroburla
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2013
Beiträge: 1.359

Und dazu noch "I talk to the Wind" von King Crimson > https://www.youtube.com/watch?v=WczLyeK8290 < - wünsche allen eine gute Nacht!
Ex Pedroburla ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2014, 00:43   #9
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Ich danke euch allen ..

Lieber Url,

deine Anmerkung fand ich sehr interessant, weil ich mich befragt habe, wie stringent muss ich eine Metapher in einem Gedicht verfolgen ? Ich sah beim Schreiben vor meinem geistigen Auge das Meer an Bedeutungen vor mir - hatte den Klang des Wassers gehört ...Plätschern wäre mir hier zu seicht gewesen, denn Worte können durchaus plätschern, aber ich meinte den richtigen Klang der einzelnen Laute.

Was meinst du dazu und ihr anderen? Kann ich eine Metapher nicht auch weiter ausbauen, quasi das Bild hinter dem Bild beschreiben ? Überfordere ich damit den Leser ? Dürfen nicht auch Brüche gerade bei der freien Lyrik in den Texten quasi als Musterunterbrechung auftauchen , um neue Gedankenräume zu öffnen ?

Das sind alles Fragen , die ich mir stelle und ich bin gespannt, Antworten zu finden.

Mit dem Wort schüttle hast du völlig recht, das werde ich ändern.

Ich danke dir für deine differenzierten Anmerkungen, sie haben wie gesagt viel Fragen für mich aufgeworfen .

Gute Nacht

Anna
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
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