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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 07.12.2013, 21:27   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Der stille Betrachter

Die Welt will übertrieben sein:
Schlagt auf die Trommeln, blast Trompeten!
Bekriegt euch in den schlimmsten Fehden!
Ich nipp derweil am Gläschen Wein.

Wie herzlos ist mein Heimplanet,
er landet Hunger, landet Dürren
und Durst, die Hirne zu verwirren –
heut kam mein Amazon-Paket.

Ich schalt jetzt mal das Radio ein:
Da gibt es nichts als große Reden
und auf den Straßen ein paar Schäden.
Ich nipp am nächsten Gläschen Wein.

7. Dezember 2013
by Ilka-Maria
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Alt 07.12.2013, 21:32   #2
Thing
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Allmählich gehen mir die Lobesworte aus.

Ich lad mich auf ein Gläschen ein und bekakle die ganze Sache mit Dir....
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Alt 07.12.2013, 21:40   #3
weiblich Ilka-Maria
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Ich ziehe mch immer mehr zurück und betrachte die Dinge -auch mein Leben- aus immer größerer Ferne.
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Alt 07.12.2013, 21:46   #4
Thing
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Alt 18.12.2013, 22:50   #5
weiblich Loveletters
 
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Standard Hallo Ilka-Maria,

Mir gefällt der Text so gut... soweit ich mir überhaupt ein Urteil über deine Gedichte erlauben kann , wie oft sitzt man vor dem Fernseher oder hört Radio und erfährt von immer neuen Umweltkatastrophen und Gewalt, dass es schon zum Alltag geworden ist. Man wartet einfach auf den darauffolgenden Film und zerbricht sich über seine wirklich kleinen Probleme den Kopf.

LG Loveletters
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Alt 23.12.2013, 13:58   #6
weiblich Nebelfuchs
 
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Beiträge: 141

Hallo Ilka!

Ebenso ironisch wie tiefgründig. Mein Favorit ist das Amazon-Paket

Aber was meinst du damit, du ziehst dich zurück? Bitte nicht zu weit, wir brauchen dich noch.


Gruß
Nebelfuchs
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Alt 23.12.2013, 14:23   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Nebelfuchs Beitrag anzeigen
Aber was meinst du damit, du ziehst dich zurück? Bitte nicht zu weit, wir brauchen dich noch.
Ich meine damit, dass ich stärker abwäge, welche Personen, Handlungen, Entscheidungen und Dinge mir wirklich wichtig sind.
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Alt 24.12.2013, 02:52   #8
männlich Kurier
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Beiträge: 701

Zur Form: Metrisch nicht sauber, Ausrutscher in 2. und 8. Zeile (Trochäen).
Zum Inhalt: Wirr zuusammengestückelt, die Brüche sind zu absolut.
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Alt 24.12.2013, 10:56   #9
männlich krato
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Beiträge: 39

Zitat:
Zitat von Kurier Beitrag anzeigen
Zur Form: Metrisch nicht sauber, Ausrutscher in 2. und 8. Zeile (Trochäen).
Zum Inhalt: Wirr zuusammengestückelt, die Brüche sind zu absolut.
Das Metrum ist ok, man kann den ersten Takt bei jambischen Versen drehen, so dass dort ein Trochäus entsteht. Die Wirrheit ist ja wohl Programm bei diesem Gedicht, einzig "landet Hunger, landet Dürren" finde ich von der Formulierung verunglückt. Dafür ist der Reim von "Heimplanet" auf "Amazon-Paket" ein schöner Treffer.
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Alt 24.12.2013, 11:30   #10
Thing
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Beiträge: 34.998

Zitat:
einzig "landet Hunger, landet Dürren" finde ich von der Formulierung verunglückt.
Ich nicht.
Unter "landen" verstehe ich an Land ziehen.
Das paßt hier doch haarscharf.

LG
Thing
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Alt 24.12.2013, 12:05   #11
weiblich Ilka-Maria
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Der Trochäus im 2. Vers ist gewollt, weil er das Wort "Schlag" verstärkt; wenn es Wirkung entfalten soll, muss es am Anfang stehen und betont werden.

Im 8. Vers kann ich keinen Trochäus erkennen, die Betonung liegt auf "kam".

Außerdem verlasse ich mich auf die Melodie als Ganzes, und wenn ein Gedicht trotz (oder gerade wegen) "Sauberkeit" anfängt zu leiern, finde ich das für den Leser nicht zumutbar.
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Alt 24.12.2013, 12:11   #12
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Beiträge: 39

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Unter "landen" verstehe ich an Land ziehen.
Das paßt hier doch haarscharf.
Wie es zu verstehen ist, ist mir klar. Ich bin mit der Formulierung trotzdem nicht glücklich, z.B. hätte "er spendet Hunger" einen sehr sarkastischen Bezug zu "herzlos". Auch über "er ladet Hunger" könnte man nachdenken, weil es sowohl im Sinne von "jemandem etwas aufladen" oder "jemanden einladen" verstanden werden könnte.
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Alt 24.12.2013, 12:23   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von krato Beitrag anzeigen
Wie es zu verstehen ist, ist mir klar. Ich bin mit der Formulierung trotzdem nicht glücklich, z.B. hätte "er spendet Hunger" einen sehr sarkastischen Bezug zu "herzlos". Auch über "er ladet Hunger" könnte man nachdenken, weil es sowohl im Sinne von "jemandem etwas aufladen" oder "jemanden einladen" verstanden werden könnte.
Etwas "landen", wie es hier verwendet wird, ich gleichbedeutend mit "etwas absetzen".
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Alt 24.12.2013, 12:38   #14
männlich krato
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Etwas "landen", wie es hier verwendet wird, ich gleichbedeutend mit "etwas absetzen".
Dann setzt der Planet es also auf sich selbst ab. Diese "landen" enthält eine Beziehung oben-unten, das wäre passend, wenn es um die Sonne ginge, die hier etwas "landet", aber der "Heimplanet" sitzt unter unseren Füßen, er kann also nur etwas hoch reichen. Es ist klar, was gemeint ist, aber das Bild ist etwas schief, es verdeutlicht nicht den Kern der Beziehung Mensch-Planet.
krato ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2013, 13:44   #15
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von krato Beitrag anzeigen
Dann setzt der Planet es also auf sich selbst ab. Diese "landen" enthält eine Beziehung oben-unten, das wäre passend, wenn es um die Sonne ginge, die hier etwas "landet", aber der "Heimplanet" sitzt unter unseren Füßen, er kann also nur etwas hoch reichen. Es ist klar, was gemeint ist, aber das Bild ist etwas schief, es verdeutlicht nicht den Kern der Beziehung Mensch-Planet.
Im Prinzip ist das richtig überlegt, krato. Aber bei mir steht "Dürre" nicht allein für das Ergebnis von Hitzeeinstrahlung, sondern im weiteren Sinne dafür, dass die Natur den Boden keine Nahrung mehr gedeihen lässt und deshalb Hungersnöte entstehen. In vielen Ländern herrscht Dürre nicht wegen zuviel Sonne, sondern weil sie mit Kriegen überzogen sind; in anderen gehen die Nutzpflanzen an Krankheiten zugrunde, und dann wird die Nahrung nunmal "dürr", nämlich dürftig bzw. ungenießbar, wie das z.B. 1848/50 in Irland war, als die Kartoffelpest gleich zwei Ernten hintereinander vernichtete. Der Planet macht sowieso nichts bewusst: Entweder handelt es sich um Naturkatastrophen, oder der Mensch ist an seiner Misere selbst schuld.

Im Prinzip sind Deine Einwände natürlich berechtigt. Hier klage ich mein Freiheit als Dichter ein .

Liebe Grüße und schöne Weihnachten,
Ilka
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