Systembauer bei Poetry.de

Katerchen · 27.04.2011, 18:25

Wissensfeigen
Gegen den Glaubenshunger und die Mutterskälte
lassen sie verhärmt Eselsohren wachsen
im Sumpfe unserer Suche nach Antworten. Zieh an!
Den Ochsen unter dem Joch des Denkens vor den
Gefühlskarren gespannt. Beladen ist er mit Stroh,
welches wir in unsere Verblendung gedanklich
bereits tausendfach zu jenem Gold verspannen,
mit dem wir unser Seelenheil zu erhandeln gedachten.
feiges Wissen

Sageness · 27.04.2011, 20:04

Zitat:

bereits tausendfach zu jenem Gold verspannen,
mit dem wir unser Seelenheil zu erhandeln gedachten.

das Gedicht selbst spricht mich eher weniger an.
Obwohl mir die oben genannte stelle wirklich gut gefällt.
erinnert mich an den Ablassbrief Handel.(auch wen dies vielleicht gar nichts mit dem Gedicht zu tuhen hat )

Ilka-Maria · 27.04.2011, 20:19

Mit Ablaßhandel hat es wirklich nichts gemein, dazu ist Katerchens Beitrag viel zu subtil. Mir gefällt der Text mit diesem Bild, daß der Ochse den Karren (= Kopf/Gehirn) zieht, der beladen ist mit Stroh (= gesammelte Informationshülsen), das der Aufbereitung zugeführt wird (= vermeintliches Gold, in Wahrheit Blech, mit Betonung auf "Gefühlskarren"); wobei der Ochse, wohlgemerkt, auch manipuliert ist.

Ich finde es gut.

LG
Ilka-M.

Katerchen · 27.04.2011, 23:41

Ich danke Euch beiden für die Kommis.
Ilka, Deine Interpretation trifft es sehr gut, danke dafür.

Der Ablasshandel ist auch ein guter Gedanke. In gewisser Weise
erhoffen wir uns im Leben Absolution von irgendwoher...
Vielleicht schreibe ich es noch einmal etwas um.. hmm..

Ex-Schamanski · 27.04.2011, 23:42

Da hilft nur Alchimie oder das Rumpelstilzchen.
Jetzt ohne Flachs, sehr gutes Werk.

27.04.2011, 18:25	#1
Katerchen Dabei seit: 07/2009 Alter: 46 Beiträge: 575 Meine Gedichte	Systembauer Wissensfeigen Gegen den Glaubenshunger und die Mutterskälte lassen sie verhärmt Eselsohren wachsen im Sumpfe unserer Suche nach Antworten. Zieh an! Den Ochsen unter dem Joch des Denkens vor den Gefühlskarren gespannt. Beladen ist er mit Stroh, welches wir in unsere Verblendung gedanklich bereits tausendfach zu jenem Gold verspannen, mit dem wir unser Seelenheil zu erhandeln gedachten. feiges Wissen

27.04.2011, 20:19	#3
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.087 Meine Gedichte Meine Favoriten	Mit Ablaßhandel hat es wirklich nichts gemein, dazu ist Katerchens Beitrag viel zu subtil. Mir gefällt der Text mit diesem Bild, daß der Ochse den Karren (= Kopf/Gehirn) zieht, der beladen ist mit Stroh (= gesammelte Informationshülsen), das der Aufbereitung zugeführt wird (= vermeintliches Gold, in Wahrheit Blech, mit Betonung auf "Gefühlskarren"); wobei der Ochse, wohlgemerkt, auch manipuliert ist. Ich finde es gut. LG Ilka-M.

27.04.2011, 23:41	#4
Katerchen Dabei seit: 07/2009 Alter: 46 Beiträge: 575 Meine Gedichte	Ich danke Euch beiden für die Kommis. Ilka, Deine Interpretation trifft es sehr gut, danke dafür. Der Ablasshandel ist auch ein guter Gedanke. In gewisser Weise erhoffen wir uns im Leben Absolution von irgendwoher... Vielleicht schreibe ich es noch einmal etwas um.. hmm..

27.04.2011, 23:42	#5
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Da hilft nur Alchimie oder das Rumpelstilzchen. Jetzt ohne Flachs, sehr gutes Werk.