erste versuche

[nosslosstumm]

einen wunderschönen guten abend!

ich wollte eins meiner ersten gedichte posten um zu erfahren wie ihr es findet. würd mich über rückmeldung freuen!
also los gehts:

Weiße weite umgib
mich voll von rankenden Regungen
ich bitte dich drum vergib
mir meine taten!
Ich – voll von unbändigem erwarten
lass uns voll von feuer-eifer
schwingen durch des nachts
schwerem hauch – an euch ihr zweifler
die nacht darf es sein
alles was – das ligt in ihr
wie wild, grob und ungestüm das tier
und was ich denk umgibt mich und hüllt mich ein.

[Glasauge Bill]

Guten Abend Nosslossstumm,

'Nen herzlichstes Willkommen meinerseits hier im Forum. Schön, dass du gleich ein Werk von dir einstellst, du kannst dich gerne auch in den anderen Beiträgen beteiligen, dich im entsprechenden Faden vorstellen und am Gedichtwettbewerb teilnehmen.

Nun zu deinem Gedicht. Der Einleitungstext wäre nicht nötig gewesen, wir bilden uns im allgemeinen selbst ein Urteil ohne vorherige Bewertung des Autors. Ein kreativer Name hätte mich gefreut.

Du schreibst ziemlich verdichtet und geheimnisvoll, was es mir nicht leicht machte, den Zugang und eine Interpretation zu finden. Ich würde dieses Feld vielleicht sogar gerne jemanden anders überlassen, der klarer durchsieht. (Ich sehe die Beschreibung einer intimen Situation (Weiße weite umgib /mich voll von rankenden Regungen/ ich bitte dich drum vergib / mir meine taten! ) des Abends, auf die die Nacht mit einer Traumwelt folgt (und was ich denk umgibt mich und hüllt mich ein. ))

Ich möchte näher auf die Umsetzung eingehen.
Grundsätzlich gefallen mir die Zeilenumbrüche. Die sind genau richtig dosiert und gesetzt und würzen deine Zeilen angenehm. Auch die Reime gefallen mir. Meist bin ich kein Fan von einfachen Kreuz oder Paarreimen, da diese schnell ungewollt komisch wirken - hier aber nicht. Sie wellen sich durch dein Gedicht und wirken an keiner Stelle gezwungen, was aber wohl hauptsächlich an den gelungenen Umbrüchen und an der Verdichtung liegt.
So, dass war jetzt einiges positives, was ich von mir gegeben habe. Ich bin aber nicht vollauf begeistert von dem was du schreibst. Klar, die Umbrüche, Verdichtungen und Reime sind gut, aber das ist nicht alles.
So ist das Metrum größtenteils unstimmig.
Schon in V2; rankenden Regungen ist zwar ne klasse (wenn auch schon öfters gelesene) Alliteration, aber als Wortgruppe hier unbrauchbar; denn der Übergang von einem Wort zum nächsten ruckt - das geht doch geschmeidiger?
Weiter in V3 - du brichst zwar mit "drum" den Pathos, aber da fehlt mir dann 'ne Silbe.
Schreibste "darum" passt es:
oder besser - "ich bitt dich drum vergib".
V5 klappt der Übergang von"von" auf "unbändig" nicht schön.
Ich hör jetzt hier auf, denn ich denke du weißt worauf es ankommt(sonst frag noch einmal nach!).

In V10 ist ein Rechtschreibfehler.

Was mich noch stört ist die doppelte Verwendung von "voll" in V5 und V6.

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Unterm Strich gefällts mir an sich schon, was heißt der Aufbau, die Reime und die Bilder machens interessant. Das kann aber nicht über die schlechte Umsetzung im Metrum hinwegtäuschen, denn hier liegt ein großer Teil der Schwierigkeit beim Schreiben eines Gedichtes: und hier wird auch der qualitative Unterschied gemacht.

Freue mich auf deine Verbesserungen eines Gedichtes mit Potential!

Glasauge Bill