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Alt 14.05.2008, 11:55   #1
caesar(em)
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 14


Standard Eigene Gedichte

Goethe betritt den (Klassen)Raum:

Die alten Dichter und Genossen,
sich mit Weltlichkeit beschmückt,
reimten Worte unverdrossen,
selbst den Pfaffen nie geglückt.

Nun ihr Schüler, hört gut hin,
als in mir die Faust gebar,
suchte stets mein Ich den Sinn,
bis mir lichte, wurde klar.

Nur das Wort den Anfang schuf,
aus der Urkraft und Verstand,
hörst Du nicht, so hör den Ruf,
so entstand das Werk von Hand.

Ein Schüler springt auf:


Du bist wohl wahr ein feiner Herr,
das Einmaleins, ja bring uns bei,
des Hexens Worte uns so schwer,
dir ist´s leicht, schon einerlei.

Ein zweiter Schüler springt auf:


JAAA, bring uns bei es zu verbinden,
hier die Zahlen Eins bis Zehn,
nicht zu Wissen, kein Befinden,
wenn sich auch, die Mägen dreh´n

Goethe Antwortet lächelnd:


Mir ist nicht Bange es zu sagen,
auch Nichtmahl die größte Last,
doch könnt ihr es denn auch ertragen,
möcht doch nicht, dass ihr mich Hasst.

Doch eines gebe ich euch mit,
so nehmt es auf und lernet dann,
Wissen kommt und geht im Schritt,
Klüger ist, wer Lachen kann!

Ein dritter Schüler tritt auf


Spieglein Spieglein an der Wand,
ist es wirklich schon zu Spät?
wer tut Recht gar mit Verstand?
du allein, der mir verät!

Goethe


Oh, das Sein sich selbst erblickt,
durch das Feuer göttlich Bild,
Wort und Tat im Geist gestrickt,
deine Seele muss gewillt,
doch beachte weise Klug,
dass das Ich nach Wahrheit strebt,
Meide Meide List und Trug,
dann die Kunst das Leben lebt…

Der dritte Schüler:

Sag worin die Weisheit spricht?
was im Spiegel tritt hervor?
wenn die Liebe niemand bricht,
doch sie öffnet Tür und Tor!

Goethe:

Du Menschenseele gebe Acht,
hast das Dumme schnell bestellt,
nur der Narr, der herzhaft Lacht,
hier die Welt im innern hält!

Caesar(em) betritt den Raum und nimmt sich allein den dritten Schüler vor:

willst Du wirklich weiter spinnen?,
oder einfach Weberknechten...,
möcht doch nicht dass Du von Sinnen,
drum setz dich zu meiner Rechten!

höre hin was mir gebracht,
wenn das Dunkle frieden bringt,
dieses Flämmchen in der Nacht,
stets das Lied der Linde singt!

folge nun den sanften Klang,
bis das Täfelchen erhellt!,
schreie, tanze mit Gesang,
hältst in Händen Zeit und Welt,

zitternd bebend bis zum Saum,
schwingt der Kosmos bei der sechs!
ungeahnt von Raum zu Raum,
liegt verborgen Goethes Hex!


Liebe Grüße,
Caesar(em)
caesar(em) ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2008, 14:15   #2
Grob
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 45


Ich gestehe feierlich, ich verstehe nicht ganz alles. Was mir gefällt, sind die Inhalte, was mir weniger zusagt, ist die Form - du übertreibst es ein wenig mit Inversionen, Ellipsen und Anakoluten, dein Gedicht scheint Sprünge zu enthalten, die stören. Du willst, so scheint mir, dich Goethes Stils bedienen, ich erkenne da am ehesten den Divan wieder (auch nicht ganz lupenrein), und der hat mir nie gefallen
Warum denn diese wirre Satz- und Gedankenführung? Das klingt so künstlich, wo es so schön künstlerisch sein könnte...
Hast du das überhaupt mal richtig herzhaft überarbeitet? Mir scheint, schon beim gründlichen überlesen könnte man hier und da etwas bügeln, es ist nämlich nicht ganz flüssig zu lesen und einige Satzzeichen, Groß-Kleinschreibung etc. könnte überarbeitet werden (außer es ist gewollt und mir entgeht der Sinn dahinter). Und der Titel ist etwas nichtssagend...

Was hat dich überhaupt zu diesem etwas seltsamen Gespräch inspiriert?
Grob ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2008, 16:07   #3
caesar(em)
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 14


Hallo Grob,

Nun, wenn ich Gedichte verfasse, dann hat mich mein innerstes selbst dazu inspiriert.
Ich schreibe manchmal Gedichte in weniger als 5 min. ohne dabei Nachzudenken, ich lasse mich einfach von meinem inneren Geist führen.
Und würde ich es dann überarbeiten ist es nicht mehr die Urfassung dessen, was mich hat schreiben lassen.
Und natürlich ist Goethe eine grosse Seele, dennoch ist jeder Schreiber wer auch immer, individuell mit seinen Worten, wie mit seinem Stil.

Ansonsten danke ich dir für dein Feedback, ob es für mich als Schreiber jetzt Positiv oder auch Negativ augefasst wird, spielt nicht wirklich eine Rolle, denn aus beiden gennanten entwickelt sich neues.

Liebe Grüße,
Caesar

Die Pyramiden

Die Hohen der Wüste im Sande erstarrt,
verbergen sie Wissen der Alten gemach,
der Raue und neue gräulich sein Bart,
fordert mit Brüdern kläglich was brach,

an seiner Hand klebend das Blut,
was durch Epochen den Meeren zugleich,
Intern verraten durch Lüge und Trug,
findet er bald im Grabe sein Reich,

bevor noch der Leib den Boden geschenkt,
verkünden die Raben falsches mit Hohn,
die Fäden gezogen von denen gelenkt,
erntet das Volk schmerzlichen Lohn,

doch das Theater göttlich durchschaut,
schneidet das Schwert folglich gerecht,
betend zum Vater leise und Laut,
selbst ja der Dumme listige Specht…
caesar(em) ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2008, 16:19   #4
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424


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Joana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2008, 16:35   #5
caesar(em)
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 14


Hallo,
eigentlich ist das erste Gedicht kein Drama, sondern eher eine Unterhaltung zwischen einem Meister seines Fach´s und einigen Schülern.
Also sozusagen eine Lehrstunde.

Jedoch wenn etwas Verschoben werden muß, dann habe ich keinerlei Einwände dessen.

Nochmals bitte ich um Verzeihung, falls meinerseits ein Fehler aufgekommen ist, was hier die Verteilung der Gedichte angeht.

Also sollte ich in Zukunft für jedes Gedicht ein eigenen Thread aufmachen, sehe ich das Richtig?

Liebe Grüße,
Caesar
caesar(em) ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2008, 16:37   #6
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424


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Joana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2008, 15:18   #7
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139


Hay!

Ich fand dein Gedicht großartig. Vorallem die Idee war originell.
Ich fand das mit ,,Spieglein, Spieglein an der WAnd''
besonders originell.
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
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