Nur wenn du schläfst bei Poetry.de

Eisenvorhang · 22.02.2020, 13:51

Nur wenn du schläfst, dann streichel ich
ein stilles Wort auf Deine Wangen,
mit meinen Fingern führ ich Dich
in mein Erinnern und Verlangen.

Das Grau fließt durch der Bäche Adern,
das Licht entflicht den Gram der Statt,
seh Laub im Winde mit sich hadern,
das Abschiednehmen hab ich satt.

Die Lilie liegt in Deinem Haar,
das einst in braunem Gold geruht,
ich sehne mich nach dem was war,
am Grab steh ich und weine Blut.

Doch Leben heißt, sich auch zu lösen
vom Auferstehn zum Niedergang;
ein wilder Fluß in dem nervösen
Erklingen eines Lebensklangs.

kaskadia · 23.02.2020, 11:22

Hallo EV,

was will Strophe eins genau sagen?

Nur wenn sie schläft streichelt das LI ihre Wangen mit seinen Fingern und so führt er sie in sein Erinnern und Verlangen.
Die Erinnerung und das Verlangen stehen dem "nur wenn sie schläft gegenüber".

Verdrängt das Lyrische-Ich? Falls das LI mit seinen Fingern sie in das Erinnern führt obliegt kein Leben mehr in ihr, selbst wenn sie wacht.
Natürlich.. hier wird der Schlaf als Verdrängung verwendet...
Er sitzt demnach in ihrer Nähe und streichelt ihren leblosen Körper.

Alle weiteren Strophen finde ich wirklich sehr schön! Besonders die letzte Strophe.

Anne

Eisenvorhang · 23.02.2020, 18:32

Hoi,

deine Kritik ist berechtigt, ich wollte die Verdrängung eher subtil einbinden mit der Absicht das Nachdenken zu provozieren, aber hier gelingt mir das in S1 wohl mehr schlecht als recht. Werd’s sicher bald umschreiben, wenn ich wieder mehr Schreibfreude in mir trage.
Im Moment bin ich schreibblockiert. Der Rest ist eigentlich ganz okay.

Ich danke Dir!

vlg

EV

22.02.2020, 13:51	#1
Eisenvorhang Dabei seit: 04/2017 Ort: Erzgebirge Alter: 38 Beiträge: 2.675 Meine Gedichte Meine Favoriten	Nur wenn du schläfst Nur wenn du schläfst, dann streichel ich ein stilles Wort auf Deine Wangen, mit meinen Fingern führ ich Dich in mein Erinnern und Verlangen. Das Grau fließt durch der Bäche Adern, das Licht entflicht den Gram der Statt, seh Laub im Winde mit sich hadern, das Abschiednehmen hab ich satt. Die Lilie liegt in Deinem Haar, das einst in braunem Gold geruht, ich sehne mich nach dem was war, am Grab steh ich und weine Blut. Doch Leben heißt, sich auch zu lösen vom Auferstehn zum Niedergang; ein wilder Fluß in dem nervösen Erklingen eines Lebensklangs.

23.02.2020, 11:22	#2
kaskadia Dabei seit: 01/2020 Beiträge: 41 Meine Gedichte Meine Favoriten	Guten Morgen, EV Hallo EV, was will Strophe eins genau sagen? Nur wenn sie schläft streichelt das LI ihre Wangen mit seinen Fingern und so führt er sie in sein Erinnern und Verlangen. Die Erinnerung und das Verlangen stehen dem "nur wenn sie schläft gegenüber". Verdrängt das Lyrische-Ich? Falls das LI mit seinen Fingern sie in das Erinnern führt obliegt kein Leben mehr in ihr, selbst wenn sie wacht. Natürlich.. hier wird der Schlaf als Verdrängung verwendet... Er sitzt demnach in ihrer Nähe und streichelt ihren leblosen Körper. Alle weiteren Strophen finde ich wirklich sehr schön! Besonders die letzte Strophe. Anne

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23.02.2020, 18:32	#3
Eisenvorhang Dabei seit: 04/2017 Ort: Erzgebirge Alter: 38 Beiträge: 2.675 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hoi, deine Kritik ist berechtigt, ich wollte die Verdrängung eher subtil einbinden mit der Absicht das Nachdenken zu provozieren, aber hier gelingt mir das in S1 wohl mehr schlecht als recht. Werd’s sicher bald umschreiben, wenn ich wieder mehr Schreibfreude in mir trage. Im Moment bin ich schreibblockiert. Der Rest ist eigentlich ganz okay. Ich danke Dir! vlg EV