Alles, was wir je hatten bei Poetry.de

uninvited guest · 20.04.2006, 15:03

Tief im erstickenden Schlamm Deiner
Liebe
erkenne ich die Notwendigkeit der
Einsamkeit

Du trägst mein Gesicht,
kopierst meinen Glauben,
überschüttest mich mit Gefühlen, die keine sind,
hast so viel Verständnis
für das Unverständliche

Und während Du Dich selbst geißelst,
um mir Gutes zu tun,
verblasst meine Erinnerung
an diejenige, die Du einst warst
wie Dein heißer Atem an einer
Fensterscheibe

Komm,
und ich zeige Dir,
wie wir alles töten können,
was wir je hatten

Und auch
wenn Du nicht mehr in mir bist
werde ich Dich immer lieben,
so wie ich Dich hasse,
für das, was ich nicht sein kann
für das, was Du in mir siehst

Verzweifelt
graben wir nach Licht
und finden
lediglich
uns selbst
wie wir nie sein wollten

Mortis · 20.04.2006, 16:04

Wahre Worte, die mich ab dem "Komm, ..." zum langen Nachdenken bringen. Nachdenken darüber, was man im geliebten Gegenüber sieht, wie man gesehen wird, was man warum tut oder lieber tun sollte.

Oder warum man nicht lieben kann, obwohl einem manchmal so offensichtliche Liebe dammlos entgegenbrandet.

das 'verblasst' würde ich austauschen gegen 'schwindet'. Denn der Atem auf Glas verblasst ja weniger, als das er sich einfach auflöst.
Und das obwohl ich solche Austauschkriteleien nicht mag, weil jeder selbst seine Worte deshalb wählt, weil sie richtig sind, sonst hätte man andere gewählt. Ob sie für andere richtig sind, ist egal. Hm...

Ex-Angel · 20.04.2006, 16:11

Das ist glaub ich grad das beste Gedicht was in klaren Worten meine
Gefühle ausdrückt die ich einst gefühlt habe,wie schön. echt super geschrieben. Ist schon mist wenn der Partner versucht zu sein der er nicht ist. Und ich lese daraus eine Person die viel
Toleranz gehabt haben muss was für dich oder jene anderer unverständlich ist. Und genau die stelle mag ich , weil ich ebenfals ein sehr toleranter mensch bin. und manchmal hasse ich die Eigenschaft.

Yve · 21.04.2006, 10:58

Dein Text berührt mich wirklich stark, weil es mir auch aus der Seele und meiner Erinnerung spricht. Ich hätte es nicht besser in Worte fassen können. Gefällt mir sehr gut.
Yve

20.04.2006, 15:03	#1
uninvited guest Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 481 Meine Gedichte	Alles, was wir je hatten Tief im erstickenden Schlamm Deiner Liebe erkenne ich die Notwendigkeit der Einsamkeit Du trägst mein Gesicht, kopierst meinen Glauben, überschüttest mich mit Gefühlen, die keine sind, hast so viel Verständnis für das Unverständliche Und während Du Dich selbst geißelst, um mir Gutes zu tun, verblasst meine Erinnerung an diejenige, die Du einst warst wie Dein heißer Atem an einer Fensterscheibe Komm, und ich zeige Dir, wie wir alles töten können, was wir je hatten Und auch wenn Du nicht mehr in mir bist werde ich Dich immer lieben, so wie ich Dich hasse, für das, was ich nicht sein kann für das, was Du in mir siehst Verzweifelt graben wir nach Licht und finden lediglich uns selbst wie wir nie sein wollten

20.04.2006, 16:04	#2
Mortis Dabei seit: 04/2006 Beiträge: 147 Meine Gedichte	Wahre Worte, die mich ab dem "Komm, ..." zum langen Nachdenken bringen. Nachdenken darüber, was man im geliebten Gegenüber sieht, wie man gesehen wird, was man warum tut oder lieber tun sollte. Oder warum man nicht lieben kann, obwohl einem manchmal so offensichtliche Liebe dammlos entgegenbrandet. das 'verblasst' würde ich austauschen gegen 'schwindet'. Denn der Atem auf Glas verblasst ja weniger, als das er sich einfach auflöst. Und das obwohl ich solche Austauschkriteleien nicht mag, weil jeder selbst seine Worte deshalb wählt, weil sie richtig sind, sonst hätte man andere gewählt. Ob sie für andere richtig sind, ist egal. Hm...

20.04.2006, 16:11	#3
Ex-Angel abgemeldet Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 520 Meine Gedichte	Das ist glaub ich grad das beste Gedicht was in klaren Worten meine Gefühle ausdrückt die ich einst gefühlt habe,wie schön. echt super geschrieben. Ist schon mist wenn der Partner versucht zu sein der er nicht ist. Und ich lese daraus eine Person die viel Toleranz gehabt haben muss was für dich oder jene anderer unverständlich ist. Und genau die stelle mag ich , weil ich ebenfals ein sehr toleranter mensch bin. und manchmal hasse ich die Eigenschaft.

21.04.2006, 10:58	#4
Yve Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 756 Meine Gedichte	Dein Text berührt mich wirklich stark, weil es mir auch aus der Seele und meiner Erinnerung spricht. Ich hätte es nicht besser in Worte fassen können. Gefällt mir sehr gut. Yve