Winternacht

[Krähenkrone]

Nun sitz‘ ich hier in kalter Zeit
Und erfreu‘ mich an der Einsamkeit,
Welche ungestört im Mondesschein verbleibt,
Während es mein Herz in deine Richtung treibt.

Die Nacht ist kalt und voll von Schrecken,
Doch warum sollt‘ ich mich verstecken?
Was stört es mich hier zu verrecken,
Wenn dich meine Gefühle dadurch erwecken?

Ein Sturm zieht auf doch bleib ich hier,
Auf meiner Parkbank, in meinem Revier,
Denn Herz und Gedanke sind bei dir.
Fühl‘ mich entflammbar wie ein Stück Papier.

Der Morgen graut, der Schnee, er fällt
Und es gibt nichts mehr, was mich hält.
Doch bleibst du das, was für mich zählt.
Wünsch’, dass dir meine Wenigkeit nicht fehlt.

[Meishere]

Mie gefällt das Gedicht. Ich habe ziemlich viele Interpretationsmöglichkeiten im Kopf.
Zusammenfassung: Beim ersten Durchlesen hat es mich noch an mein letztes Gedicht Nach(t)gedanken erinnert. Dann beim erneuten Lesen aber nicht mehr und beim dritten mal hatte ich das Gefühl, die Gedanken eines Stalkers zu lesen, ähnlich dem Song "Every Breath You Take" von Sting/The Police. Tja, so kann's gehen
Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist, aber die dritte Strophe erinnerte mich an den Fall (die Fälle?), bei dem ein Obdachloser von Jugendlichen in Brand gesteckt wurde. Daher hat mich diese Strophe etwas irritiert.

LG,
Meishere

[Krähenkrone]

Ich weiß genau, was du meinst.
Es fällt mir bei vielen meiner Gedichte auf, dass ich persönlich sie sogar unterschiedlich interpretieren kann und das Interessante daran ist es, was dies letzten Endes für mich über mich aussagt.
Entstanden ist das Ganze aber wirklich so, wie es in dem Gedicht beschrieben wurde. Das war, glaub ich, zwischen Weihnachten und Silvester letzten Jahres und du wirst mit wahrscheinlich nicht glauben, aber es ist unglaublich erstaunlich, wer um die Uhrzeit noch in einem Park unterwegs ist und wie die dich anschauen, wenn du im Dunkeln auf einer Parkbank sitzt.

Mfg Krähenkrone